Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe ?

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20.05.2015 14:53 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2015 15:12)
#1 Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe ?
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Hallo ...

ich habe mal eine Frage an die Spezialisten zum Thema Zugbildung bei Nahgüterzügen oder Übergaben (auf Nebenbahnen).

Wie war das eigentlich früher bei der DB oder auf einer Privatbahn?
Wurden die Wagen eines Ng im Rangierbahnhof bzw. Ausgangsbahnhof schon derart fein vorsortiert, dass sogar auf die einzelnen Ladegleise unterwegs in den Bahnhöfen oder im Endbahnhof Rücksicht genommen wurde?

Was ich kenne, bzw. weiß, dass die Wagen eines Ng nach Reihenfolge der Bahnhöfen unterwegs grob vorsortiert waren. Je nach Behandlung der Wagen in den Unterwegsbahnhöfen, ob nun per Rangierlok nur vom Zug abgezogen oder von der Zuglok des Ng selber in die Ladegleise zugestellt, natürlich unterschiedlich im Zug eingestellt (hinten - vorne). Aber das die Wagen eines Ng schon derart fein im Ausgangsbf. vorsortiert und eingereiht wurden, das man dort (im Rangierbf.) die einzelnen Ladegleise und die optimalen, rationellen Rangierabläufe im Kopf hatte ...?

Ich bin bislang immer davon ausgegangen, das eine Zuglok eines Ng, zum Beispiel im Endbahnhof angekommen, die Wagen selber erst noch passend für die einzelnen Ladegleise (in einem Bahnhof) zusammen rangiern musste. Was ja im Modell auch einen gewissen "Rangierspaß" bringt (wenn man das mag).

Also - wie war das früher in den 50er bis 70er Jahren. Von mir aus auch die 80er Jahre. Sicherlich wird sich auch im Ablauf etwas in den Jahrzehnten geändert haben, denke ich. Die Neuzeit (ab den 90igern) interessiert mich dabei eher weniger. Wäre nett wenn mir einer von euch helfen könnte. Ich habe bislang im Netz oder meinem kleinem Bücherbord nichts dazu gefunden (inkl. MIBA Zugbildung Band 2).

Gruß Thomas

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20.05.2015 19:38 (zuletzt bearbeitet: 02.03.2021 10:26)
#2 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo Thomas, hallo alle Anderen,

ich kann das nur für den Bereich NE, hier explizit für die Siegener Kreisbahn darlegen.
Dieser Text war schon im FREMO-Hp 1 veröffentlicht; allerdings mit zum Teil anderen Bildern

Ein Betriebstag im Betriebsteil "Freien Grunder Eisenbahn (FGE)" der Siegener Kreisbahn
von Hartmut Wunderlich

März 1987, ein Montagmorgen in Herdorf, FGE. Durchs Naßkalte stolpere ich vom Auto zum Lokschuppen. Seit Januar bin ich als Ersatz für einen erkrankten Kollegen zur FGE "verbannt". Hier in Herdorf, ca. 30 Kilometer von Siegen entfernt, gehen die Tätigkeiten eines Lokführers über „das Übliche" hinaus: Kleine Reparaturen an den Loks, allgemeine Unterhaltungsarbeiten an den Bahnanlagen, Beschaffung von Diesel und anderen Betriebsstoffen sowie die daraus resultierenden Büroarbeiten. Die Werkstatt in Siegen ist halt "weit weg".


Zwei Lokführer teilen sich die Arbeit bei wöchentlich wechselnden Diensten. Dienst 1 ist die Streckenleistung, ein "langes Brett" von morgens 6:30 Uhr bis 17:30 Uhr am Nachmittag mit einer 2 1/2-stündigen Pause zur Mittagszeit.

Zum Glück habe ich in dieser Woche den kurzen Dienst 2: Vorbereitungsdienst an der Streckenlok, ggf. Schiebedienst nach Pfannenberg mit der zweiten Lok; ansonsten alle anfallenden Werkstattarbeiten. Dienstbeginn ist um 6:00 Uhr, Feierabend um 13:00 Uhr. Bei mehr als vier Wagen für Fa. Schäfer, Pfannenberg kommt die Schiebelok zum Einsatz, da die R 42 C auf der steilen, ca. 4 km langen "Bergstrecke" nur 200 t ziehen darf. Bei voll ausgeladenen Taes oder Shis (ca. 80 t) also 2 1/2 Wagen.


Lok 18 vor dem Lokschuppen in Herdorf, im Hintergrund die Lok 17


Da die DB übers Wochenende dreimal Wagen zustellt wird montags immer geschoben. Nun denn, also für Roland - den zweiten Lokführer - dessen Lok 17 vorbereiten: Ölstände an Motor und Getriebe peilen, Kühlwasserstand prüfen und die Sandkästen kontrollieren; dann Schmieröldruck vorpumpen. Nachdem alles in Ordnung ist starte ich die Lok, führe die Bremsprobe durch und fahre die Lok 17 vor den Lokschuppen.

Inzwischen sind auch der Zugführer Gerhard und Walter, der Rangierer, eingetroffen. Gerhard, der hier von allen nur "der schwarze Abt" genannt wird (der Himmel weiß warum?!), murmelt etwas von einem langen Vormittag. Sein Weg zum Dienst führt ihn über die den Bahnhof querende Brücke; er hat den vollen Bahnhof also schon gesehen. Mittlerweile ist auch Roland erschienen und so fahren wir zu viert auf "Sightseeing-Tour" in den Bahnhof Herdorf, FGE.

Da die DB die Wagen freitags abends in Gleis 2, samstags früh in Gleis 3 und montags morgens in Gleis 5 parkt, können wir durch Gleis 4 fahren und das Angebot sichten. Oha, Gerhard hat nicht übertrieben; bunter könnte die Auswahl kaum sein! Die Auswahl für Pfannenberg läßt die Hoffnung auf einen ruhigen Vormittag schwinden: 8 Shis aus Oberhausen, 7 Taems aus Duisburg und 4 belgische Taes bedeuten 4 Fahrten Seichendorf - Pfannenberg. Da ja auch noch andere Anschließer bedient werden sollen, muß der Zug mit Köpfchen zusammenrangiert werden. Außer Pfannenberg bekommt Fa. Capito, Werk I einen Hbc (ich höre schon die Frage: Wat is'n dat??? Salopp gesagt ein Gbs mit Stirntür), ein Gos mit leeren Gitterboxen ist fürs Hansawerk bestimmt, ein leerer Gbs wurde von der Fa. Baumgarten in Neunkirchen geordert. In Salchendorf wartet der Bahnmeister auf einen mit Schwellen beladenen Res. Außerdem hat Schäfer, Salchendorf 2 Gos, 4 Gbs, 1 Hbis und 2 Tbis als Leerwagen angefordert.

Mit den beiden Salchendorfer Stückgutwagen ergibt sich also die Anzahl von 34 Wagen, die bei 108 Achsen runde 1900 t an den Zughaken bringen. Während Roland mit Gerhard und Walter den Zug passend zusammenstellt, bereite ich die Lok 18 für die schwere Tour vor. So gegen 8:00 Uhr steht die Fuhre: Vorne die Lok 17, dahinter die Stückgutwagen für Salchendorf, der Res für den Bahnmeister, dann die 19 Pfannenberger. Die Wagengruppe für Schäfer, Salchendorf läuft vor den Gbs für Fa. Baumgarten in Neunkirchen und vor der Lok 18 läuft letztlich der Gos fürs Hansawerk. Aufmerksame Leser werden bemerkt haben, daß der Hbc für Capito noch fehlt. Aufgrund der besonderen Verhältnisse in Anschluß Hansawerk/ Capito Werk I kommt dieser Wagen an den Zugschluß, also hinter die Schiebelok!

Roland fährt zu diesem Zweck in Richtung Neunkirchen. Vor der Weiche 9 wird der Hbc abgehängt und Roland zieht über die Weiche vor. Nachdem Walter die Weiche umgestellt hat fahre ich ins Hauptgleis, und nachdem Walter die Weiche zurückgelegt hat an den Hbc. Selbigen ankuppeln, an den Gos fürs Hansawerk ranfahren, Schiebelok an den Zug kuppeln und Bremsprobe ausführen ist in wenigen Minuten geschafft.

Nun geht's los! Unter ständigem Läuten (Ja, richtig gelesen - auch 1987 noch! Kleinbahn eben!) und Pfeifen geht es mit hart arbeitenden Loks in Richtung Neunkirchen. Erster Halt ist in Struthütten am Malscheider Weg. Der dortige Bahnübergang muß durch das Zugpersonal gesichert werden. In besserem Fußgängertempo geht es weiter, runde 1900 t sind für 880 PS eben keine Kleinigkeit. Nächster Halt ist dann hinter der Weiche Hansawerk/ Capito Werk I. Hier sichert Roland mit der Lok 17 den Zug. Nachdem Walter den Gos abgekuppelt und die Anschlußweiche umgestellt hat, fahre ich mit beiden Wagen ins Anschlußgleis. Zuerst stellen wir den Hbc an die Rampe der Firma Capito; nachmittags wird er wohl mit Schubkarren beladen sein und Roland kann ihn bei der Nachmittagsfahrt mitnehmen. Danach fahren wir den Gos mit den beim Hansawerk schon dringend erwarteten Gitterboxen an die dortige Rampe. Nun geschwind ins Hauptgleis zurück an den Zugschluß. Normalerweise wird bei der Bergfahrt nur Capito bedient, aber mit der Schiebelok ist das Ganze ja auch so kein Problem. Außerdem spart es uns heute eine zusätzliche Bedienungsfahrt. Nachdem die Lok 18 wieder am Zug hängt und die Anschlußweiche in Grundstellung verschlossen ist fahren wir nach erfolgter Bremsprobe weiter nach Neunkirchen.

Hier stelle ich den Gbs für die Fa. Baumgarten - ebenfalls mit der Schiebelok - zu. Nach der Zustellung das bekannte Procedere: Lok anhängen, Weiche in Grundstellung verschließen, Bremsprobe - und weiter gehts nach Salchendorf.

Mühsam erklimmen beide Loks die steile Rampe vor der Frankfurter Straße in Neunkirchen; etwas schneller läuft der Zug dann bis Salchendorf. Hier gehts jetzt richtig rund! Mit beiden Loks wird emsig rangiert. Während Roland mit der Zuglok die Stückgutwagen und den Res für den Bahnmeister nach Gleis 4 zustellt, rangiere ich mit der Schiebelok die "Schäfer"gruppe nach Gleis 3. Anschließend rangiere ich die 2 Tbis in den "Anschluß Schäfer III" nach Gleis 7. Währenddessen stellt Roland die restlichen Wagen ins "Schäfer'sche Zustellgleis". (Die Wagenverteilung im Werk erfolgt mit einem Zweiwege-Unimog!) Diese Manöver beanspruchen ca. 30 Minuten. Danach wird Pfannenberg bedient. 19 Wagen bedeuten 4 Fahrten "auf den Berg".

Wir setzen uns wieder an den Zug und nach der bekannten Prozedur fahren wir bis zur Abzweigstelle. Dort verteilen wir die Wagen auf beide Gleise. Jetzt geht es mit dem ersten Fünferpack nach Pfannenberg. Bis zur Spitzkehre fahre ich an der Spitze und Roland schiebt; ab dort läufts dann umgekehrt. Im Betriebsbahnhof Pfannenberg wird die Zuglok abgekuppelt und fährt nach Gleis 2. Danach schiebe ich mit der Lok 18 die Wagen in die Halle.


Hier die Pfannenberger Hallen, allerdings mit Lok 17

Zwischenzeitlich fährt Roland mit seiner Lok an die Lok 18 und kuppelt an. Nach dem Anhängen der Wagen und Verschließen der Gleissperre geht's als Doppel-Lz zurück zur Abzweigstelle. Danach dasselbe Spiel von vorne. Unter Schieben und Ziehen quälen wir uns erneut läutend und pfeifend auf den Berg. Bei der dritten Tour sind dann schon leere Wagen mit ins Tal zu nehmen. Als wir nach gut 3 Stunden zum letzten Mal in der Abzweigstelle ankommen haben wir schon 12 leere Wagen mit herunter gebracht.


Lok 18 mit belgischen Shis bei der Talfahrt von Pfannenberg

Die restlichen 7 Wagen nimmt Roland dann bei der Nachmittagsbedienung mit. Wieder in Salchendorf angekommen fahren Roland und "der schwarze Abt" mit der Lok 17 und den Leerwagen sofort weiter nach Herdorf; dort werden sie die Wagen im DB-Bahnhof abstellen und ihre wohlverdiente Mittagspause machen. Walter und ich rangieren unterdessen in Salchendorf die Stückgutwagen um, verwiegen in Gleis 7 die inzwischen beladenen Tbis und stellen den Res für den Bahnmeister wunschgemäß nach Gleis 8. Danach setzen wir um nach Gleis 1 und begeben uns ins Bahnhofsgebäude.

Ein kurzer Plausch mit dem Zugleiter (Merke: Zugleitbetrieb!!!) ergibt keine weiteren Aufträge. Unter der Maßgabe, den Gos beim Hansawerk zu bezetteln, dürfen wir - da die Rückmeldung von Roland und dem "schwarzen Abt" bereits vorliegt - bis zur Trapeztafel von Herdorf FGE fahren. Ein kurzer Halt beim Hansawerk unterbricht die Lz-Fahrt nach Herdorf. Über Funk erlaubt uns der Zugleiter nach Herdorf FGE einzufahren. Nachdem ich die Lok 18 im Lokschuppen abgestellt und betankt habe geht's nach Erledigung des Papierkriegs in den wohlverdienten Feierabend. Am Nachmittag haben Roland und der schwarze Abt dann noch viel vor ... - aber das ist eine andere Geschichte.

Man sieht hier sehr schön, das etwas Mehraufwand beim Zusammenstellen der Züge den Aufwand unterwegs deutlich eingrenzt. Allerdings
sind hier dann auch genaue Strecken- und Bahnhofskenntnisse absolut wichtig!!

Edit(h) hat am 02.03.2021 die Bilder wieder sichtbat gemacht!

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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21.05.2015 09:38
#3 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo,

erstmal danke Hartmut für den wunderbaren Bericht. Zu der Fragestellung von Thomas würde ich sagen, dass alles möglich ist. Ganz wichtig dabei ist denke ich auch die Verfügbarkeit von Gleis-, Trassen- und Personalkapazitäten.

Ist die zu bedienende Strecke eher dicht befahren und müsste man für das Sortieren der Wagen ein Hauptgleis belegen, so sortiert man die Wagen doch lieber vorher vor. Ist der Knotenbahnhof aber gut ausgelastet, vielleicht mit dem Bilden von mehreren Nahgüterzügen, so können die Wagen komplett unsortiert übergeben werden. Gerade wenn der Ng fast allein auf der Strecke unterwegs ist und dort Zeit und Platz zum ausrangieren hat.

Zitat
Man sieht hier sehr schön, das etwas Mehraufwand beim Zusammenstellen der Züge den Aufwand unterwegs deutlich eingrenzt. Allerdings
sind hier dann auch genaue Strecken- und Bahnhofskenntnisse absolut wichtig!!



Dafür wurde ja eine GZV erstellt, in welcher die gesammelten Erfahrungen sicherlich auch eingeflossen sind. Das könnte zum Beispiel für einen Ng mit fünf zu bedienenden Betriebsstellen auch bedeuten, dass für eine die Wagen fein nach Ladestellen sortiert wurde; drei Betriebsstellen in einer Gruppe zusammen gefasst wurden und die Wagen für die letzte eine eigene Gruppe bildeten.
Macht evtl. auch Sinn zwei Gruppen für eine Betriebsstelle zu bilden, die eine am Zugschluss, die andere am Anfang. Dann kann die Lok mit der Gruppe vom Zuganfang einmal Umlaufen, die zweite Gruppe vom Zugende abziehen und steht dann richtig, um die Wagen jeweils geschoben in ihre Ladestellen zu drücken.

Gruß
Michael


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21.05.2015 15:12 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2015 15:25)
#4 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo Hartmut und Michael,

auch von mir ein dickes Danke Schön für den schönen, interessanten Bericht von Dir Hartmut!
Ich kann mir gut vorstellen, das das Wissen beim Personal an lokalen Bahnstrecken um die einzelnen Bahnhöfe, Betriebsstellen und deren Ladegleise dazu genutzt wurde wie man diese am besten (einfachsten) bedienen konnte. Gerade auch in der Vergangenheit, wo das Personal oft ortsfest und erfahren war - vermute ich mal. Da ist dein Beispiel der Freien Grunder Eisenbahn ja auch wirklich sehr anschaulich.

Bei der Staatsbahn dürfte das wohl wie Michael schrieb auch teilweise so gewesen sein, zumindest früher bei Nebenbahnen. Vorschriften dazu gab es aber nicht - oder doch? Oder ist es tatsächlich "nur" eine Frage der Ortskenntnis des Personals gewesen?

So wie die Sache momentan ausschaut, ist also beides möglich? Mal mit feiner Vorsortierung, mal eher grob, nur nach Betriebsstellen (Bahnhöfen) unterwegs. Wenn ich als Modellbahner nur einen Bahnhof nachbauen und bespielen kann (beispielsweise einen Endbahnhof), wäre die "nur" grobe Vorsortierung dann aber doch betrieblich für den Modellbahnrangierer interessanter, weil er einfach mehr zu tun bekommt. Wie verfährt zum Beispiel das Personal der BAE in der Angelegenheit? Da wird ja nun erheblich mehr als nur eine Station "bespielt", würde mich mal sehr interessieren.

Gruß Thomas

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21.05.2015 18:42
#5 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo Thomas,

erschöpfend kann ich dazu keine Aussage treffen. Aber Gruppenbildung im Knotenbahnhof war schon üblich. Stell es Dir etwa so vor. Zuerst werden alle Eingangszüge abgedrückt, anschließend findet dann die Gruppenbildung (Vorsortierung) der Wagen statt. Wie detailliert die Zugbildung nach Rangieraufwand war, kann ich Dir aus meiner Zeit auf der Rangierlok nicht sagen. Haben wir vielleicht hier einen Bergmeister im Forum? Der wüsste es mit Sicherheit. Allerdings war natürlich auch die Rangierzeit in den Knotenbahnhöfen begrenzt.
Zum Knotenbahnhof hin war die Reihung relativ egal, außer das bestimmte Wagen für TEEM/ ICG Verkehr vorrangig abgefertigt wurden und daher an Spitze oder Schluss eingestellt wurden. Natürlich galt und gilt es auch Zugbildungsvorschriften (Schutzabstände) zu Gefahrgütern der Gefahrklasse 1 (Explosivstoffe) und den Gefahrklassen 2.1 (brennbare Gase), 3 (brennbare Flüssigkeiten) und 5.1 einzuhalten.
Von mir auch ein großes Danke für Hartmuts Bericht.

Gruß Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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21.05.2015 19:50 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2015 19:51)
#6 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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N' Abend,

erstmal Danke für Eure positiven Rückmeldungen.

Diese Feinsortierung schon im Abgangsbahnhof war bei NE durchaus üblich. Alle Beteiligten wussten schliesslich
genau über die Örtlichkeiten Bescheid und wie man sich das Leben möglichst leicht machen konnte auch

Bei grossen NE, wie der OHE oder WLE mit umfangreichen Streckennetzen gab es, wie bei der DB auch, die GZV. Hier
war genau geregelt, welche Wagengruppen wo im Zug zu stehen hatten. Wie fein diese dann sortiert sein mussten
wich von Fall zu Fall ab.

Beispiel:

Hatte der Unterwegsbanhof eine Ortslok, konnten die Wagengruppe sicherlich bunt stehen, da der Ng diese dort einfach
abkuppelte und ihrem Schicksal..., will sagen der Ortslok, überliess.
Mussten die Wagen mit der Zuglok zugestellt werden, war es oftmals hilfreich schon im Abgangsbahnhof eine Vorsortierung
durchzuführen, um dann unterwegs nicht noch zusätzliche Zeit mit dem Sortieren der Wagen im Bestimmungsbahnhof zu verlieren.

Bei den kleineren NE, wie Freien Grunder, Weidenau-Deuz oder Butzbach-Lich wurde ja in der Regel alles unterwegs mit
den Zugloks erledigt, und bei nur einem Übergabebahnhof war die Bedienung in der Regel so, das auf dem Weg zum Endbahnhof
soweit alles zugestellt wurde, während der Ausgang dann bei der Rückfahrt eingesammelt wurde. Ich habe es sowohl bei
den Bahnen im Siegerland wie auch später in der Wetterau immer so erlebt, dass der Eingang vor der Abfahrt fein sortiert
wurde, während der Ausgang an die DB "bunt" übergeben wurde.

Grüsse Hartmut

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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21.05.2015 21:48 (zuletzt bearbeitet: 21.05.2015 21:49)
#7 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Zwar kein Ng aber die Üg 66582 W aus der GZV der BD Frankfurt von 1977 hat detaillierte Einträge:



Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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22.05.2015 09:11
avatar  OOK
#8 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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OOK

Kann man denn nicht mal in Ruhe ein paar tage verreisen, ohne dass hier die spannendsten Betriebssachen eingestellt werden?
Muss erst noch alles lesen, aber schonmal .

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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22.05.2015 11:20
avatar  Boscho
#9 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Das machen wir nur um dich zu foppen.

Auf der FGE gab es mal zwischen Struthütten und Neunkirchen Nord insgesamt sechs Ladegleise und Gleisanschlüsse (auf knapp 600 m Strecke WIMRE). Nach dem neuen Buch über die FGE war die durchschnittliche Bedienzeit je Anschluss drei Minuten (!), was sicher nur möglich war wenn die Waggons zuvor in Gruppen in den Zug eingestellt wurden.

Ich denke auch, dass es beides gibt - eine Gruppe für den ganzen Bahnhof wie auch "Untergruppen" für die einzelnen Ladestellen. Wie fein das letztlich aufgelöst wird, hängt von den örtlichen und betrieblichen Gegebenheiten ab.

@Hartmut: danke für den Bericht - den werde ich mir nochmal gaaanz in Ruhe zu Gemüte führen.


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22.05.2015 16:07 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 16:13)
#10 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo Hubert,

Danke auch für dein Dokument!
Wäre es möglich das ein oder andere darin evtl. auch für diejenigen zu erklären, die nicht so vertraut mit den Abkürzungen und Begriffen sind, so wie Du und andere Experten auf dem Gebiet? Wie ich weiß, lesen hier auch andere mit die sich noch nicht so gut damit auskennen. Und ich bin mir auch nicht sicher ob ich wirklich alles darin richtig verstehe ...

Einen Link zu einer Seite habe ich gefunden, die auch ein schönes Beispiel bietet, wie eine Güterzugbildungsvorschrift des Jahres 1962 auf der Strecke nach St. Peter-Ording aussah:

Die Eisenbahn auf der Halbinsel Eiderstedt - Güterverkehr

Gruß Thomas

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22.05.2015 17:48 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 17:51)
#11 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo Thomas,

so arg viel Abkürzungen sind da ja gar nicht! Neues Beispiel mit Üg 66730 nach Butzbach mit den Gruppen für die Kleinbahn:



Üg = Übergabe
B = Bedarf
W = Werktag
Sa = Samstag
nS = nach Sonn- und Feiertage
Sa im Kasten = außer Samstags zum Beispiel
Gsw = geschlossener Stückgutwagen (geschlossenen bedeutete hier nicht das es sich um einen G-Wagen handelt, sondern sich die Ladung während der Fahrt nicht ändert! Im Gegensatz zum normalen Stückgutwagen)
Sonst noch Fragen? Siehe auch Zugbildung 2 von MM , gibt es inzwischen wieder als Download zu kaufen (Leseprobe)!

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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22.05.2015 17:59 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 18:07)
#12 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo Hubert,

!!!

In dem unten zu sehenden Beispiel-Ausschnitt sind dann unter den Punkten 1 bis 5 also die Gruppen aufgeführt?



Also Gruppe 2 beispielsweise für den Bahnhof Bad Nauheim Ort, usw.?
In dem Falle also ohne Feinsortierung auf die diversen Einzelgleise für diese Betriebsstelle?
Oder?

Gruß Thomas

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22.05.2015 18:31
#13 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Zitat von Thomas Englich im Beitrag #12
Also Gruppe 2 beispielsweise für den Bahnhof Bad Nauheim Ort, usw.?
In dem Falle also ohne Feinsortierung auf die diversen Einzelgleise für diese Betriebsstelle?

Ja genau!

Bei diesem Zug müsste man mal die Gleispläne der entsprechenden Stationen auftreiben um unsere These zu verifizieren:



Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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22.05.2015 18:37
#14 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Habe ich mir immer gedacht, dass das Vorbild es so macht. Aber das jetzt mal schwarz auf weiß (bzw.auf gelb) zu sehen, ist dennoch eine Offenbarung. dem freundlichen Einsteller sagt

Der Eisenhans


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22.05.2015 18:41 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 19:16)
#15 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Zumindest eine ältere Streckenübersicht der Region habe ich auf die schnelle hier gefunden, das hilft auch schon etwas:

Allgemeines Forum von DSO - Ein Tag in Beienheim

Bzw. hier zur anderen Strecke:
http://de.wikipedia.org/wiki/Main-Lahn-Bahn

und nochmals !

Siehe zur Umsetzung auf der Modellbahn auch hier:
Reihung der Nshgüterzüge und Übergaben

Gruß Thomas

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22.05.2015 20:40 (zuletzt bearbeitet: 22.05.2015 20:54)
#16 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Weil es so schön ist noch ein paar Zugbildungspläne von 1977:

1977 gab es noch Güterzuggepäckwagen (Pwg):




Ein paar Nahgüterzüge:



und noch ein paar Naheilgüterzüge:



Grüße Hubert

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23.05.2015 10:56
avatar  Gilpin
#17 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo Pfalzbahn,

das Dokument ist eine Sensation! (Gerade auch für OOK's Buch zum Rangieren.) Ich bin auch etwas mit der betreffenden Gegend vertraut und freue mich über Deine Auswahl der Seiten. Wo bekommt man so etwas?

Zweierlei ist besonders interessant: die Richtung der Gleisanschlüsse ist nicht dokumentiert – um eine Liste wie bei OOK (4.3 Reihung..., # 1) zu erstellen braucht es also ein weiteres Dokument, oder eben doch "genaue Strecken- und Bahnhofskenntnisse" (Hartmut, # 2)!

Und – sind alle diese Übergaben als eigene Züge zu verstehen? Wäre es nicht billiger und letztlich schneller (gewesen), die oft nur ein paar Waggons einem durchkommenden Nahgüterzug mitzugeben, zumindest wenn sich die von Boscho zitierten drei Minuten einhalten lassen? Beispiel: auf S. 88 wird der Postsackwagen-Zug Ne 62228 B von Offenbach nach Frankfurt aufgeführt – kann das ernsthaft mehr als ein Wagen gewesen sein? Offenbach liegt an der doppelgleisigen, elektrifizierten Hauptstrecke Hanau-Frankfurt, da wird doch wohl ein passender Ng gefahren sein – wenn auch nicht direkt nach Ffm Hgbf. Stattdessen extra eine Lok aus dem Bw holen und nach Erledigung ihrer schwierigen Aufgabe als Leerfahrt zurückholen?

Eher kurios: was heißt denn "bunt" auf Seite 100 oben – "bunte Reihenfolge" der Wagen? Oder ist Dietzenbach irgendwie bunt? Kann ich mir gar nicht vorstellen...

Wenn ich noch einen Wunsch äußern dürfte: gibt es irgendetwas zur Strecke Höchst im Odenwald nach Breuberg, konkret zur Reifenfabrik, heute Pirelli? Oder eben umgekehrt Aschaffenburg – Höchst? (Ich habe durchaus noch ein Interesse an Bahnen abseits vom Tegernsee...)

Danke und Gruß,
Gilpin


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23.05.2015 12:16 (zuletzt bearbeitet: 23.05.2015 12:24)
#18 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Zitat von Gilpin im Beitrag #17

... was heißt denn "bunt" auf Seite 100 oben - "bunte Reihenfolge" der Wagen? Oder ist Dietzenbach irgendwie bunt? Kann ich mir gar nicht vorstellen...



"Bunt" ist nichts anders als die Abkürzung des üblichen Ausdrucks "bunt gemischt". Hier ein Scan der Seite 157 aus dem "V.Teil des Handbuchs der Ingenieurwissenschaften, Vierter Band: Anordnung der Bahnhöfe, Erste Abteilung: Einleitung, Zwischen- und Endstationen in Durchgangsform, Verschiebebahnhöfe, Güter- und Hafenbahnhöfe" (puh...) von A.Goering und M.Oder aus dem Jahr 1907, wo es um die Anordnung von Stationsgleisen geht - in der Abb.166 sieht man auch diesen Begriff:



Ich habe aus diesem Buch den Abschnitt "Die Grundzüge der Güterbeförderung und des Güterzugbetriebes" (S.39 bis 54) eingescannt, weil er sozusagen den "theoretischen Hintergrund" zu den schönen Dokumenten von Pfalzbahn bildet - hier ist das PDF (ca. 11MB) herunterzuladen:

Die Grundzüge der Güterbeförderung und des Güterzugbetriebes (1907)

Der Rest des Buches ist für die Diskussion (und dieses Forum hier) wohl nicht interessant, weil es dort hauptsächlich um große und sehr große Bahnhöfe bis hin zu zweiseitigen Rangierbahnhöfen geht.

Grüße
H.M.


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23.05.2015 12:59 (zuletzt bearbeitet: 23.05.2015 13:09)
#19 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Zitat von Gilpin im Beitrag #17
Wo bekommt man so etwas?


Ebay zum Beispiel! Wird aber selten angeboten und dann meist schweineteuer....

Zitat von Gilpin im Beitrag #17
Und – sind alle diese Übergaben als eigene Züge zu verstehen? Wäre es nicht billiger und letztlich schneller (gewesen), die oft nur ein paar Waggons einem durchkommenden Nahgüterzug mitzugeben, zumindest wenn sich die von Boscho zitierten drei Minuten einhalten lassen?


Der Bildungsplan ist von 1977, also tiefste Epoche IV, und da hat die DB schon auf das Knotenpunktsystem umgestellt.

Zitat von Gilpin im Beitrag #17
Beispiel: auf S. 88 wird der Postsackwagen-Zug Ne 62228 B von Offenbach nach Frankfurt aufgeführt – kann das ernsthaft mehr als ein Wagen gewesen sein?


Es ist ein Naheilgüterzug! Da ist Pünktlichkeit und Schnelligkeit wichtiger als die Menge! Ab und zu findet man in einem Zugbildungsplan Einträge wie "fahrwürdig ab einem Wagen"!

Zitat von Gilpin im Beitrag #17
Wenn ich noch einen Wunsch äußern dürfte: gibt es irgendetwas zur Strecke Höchst im Odenwald nach Breuberg, konkret zur Reifenfabrik, heute Pirelli? Oder eben umgekehrt Aschaffenburg – Höchst?


Bitte sehr ...





Was zum Teufel ist ein StAB-Wagen??

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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23.05.2015 13:16
#20 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #19
Was zum Teufel ist ein StAB-Wagen??

Gleich vorweg: Ich weiß es nicht ... aber darf ich raten? "AB" ist (allerdings vielleicht nur bei uns in Österreich) eine Anschlussbahn ... Strecken-Anschlussbahn-Wagen?

(Steht's nicht vorn im Abkü-Verzeichnis drin?) - H.M.


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23.05.2015 13:29
#21 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Habs gefunden und zwar hier:

STAB-Wagen = Wagen für den Stückgutverkehr auf Privatgleisanschlüssen

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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23.05.2015 15:34 (zuletzt bearbeitet: 23.05.2015 16:20)
#22 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Ein dickes Danke Schön! an H.M.
Ein sehr interessantes pdf!

Überhaupt bin ich etwas überrascht, welch Resonanz meine Frage hervorgerufen hat. Und ich dachte schon meine Frage sei nur minder interessant. Ganz toll was hier bislang zusammengetragen wurde.

Ich habe noch eine GZV gefunden - allerdings nachgestellt für ein FREMO Treffen.
Da gibt es noch weiteres - wie gesagt - keine Originale. Dort heißt es zur GZV:
"Die GZV für das Helau-Treffen entspricht vom Aufbau her dem Original der Deutschen
Bundesbahn aus der Zeit Anfang der 60er Jahre."

http://www.crefeld.de/content.php
Nichtsdestotrotz ganz interessant wie ich finde.
Ein entsprechendes Original habe ich leider noch nicht gefunden.

Zum erwähnten Knotenpunktsystem bei der DB habe ich einen Beitrag im HiFo gefunden, der erklärt den Begriff zumindest grob:
Zitat: "Mitte der 1970er Jahre wurde das Knotenpunktsystem eingeführt, wo die Nahgüterzüge die Verbindung zwischen den Rangierbahnhöfen und Knotenpunktbahnhöfen ohne Zwischenhalt (Ausnahmen wird es gegeben haben) übernahmen. Die Verbindung zwischen den Rangierbahnhöfen übernahmen die Durchgangsgüterzüge. Der Knotenpunktbahnhof übernahm mit Diesellok (BR 260, 261, 294, 295, 212, 211, 213) die Feinverteilung bei den Bahnhöfen und Haltestellen im Umkreis der Knotenpunktbahnhöfen. Durch das Knotenpunktsystem wurden viele Kleinlok überzählig."

Hier zwei weitere sehr interessante Beiträge (leider ohne Grafiken mittlerweile) aus dem HiFo dazu:
Von Ottbergen in alle Welt - Das Güterkursbuch der DB, Teil 1
Knotenpunktmodell und andere Neuerung aus den 70er Jahren - Das Güterkursbuch der DB, Teil 2

Gruß Thomas

Meine Webseite:
www.lokalbahn-reminiszenzen.de


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23.05.2015 16:54
avatar  Gilpin
#23 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo H.M., hallo Hubert,

ich werde noch verrückt! Was Ihr da alles auftreibt! Besonderen Dank für die Abklärung von "bunt", auch wenn ich da gar nicht so falsch lag - ich hätte das nur niemals geglaubt. Und ganz besonderen Dank für die vielen Antworten auf meine sonstigen Fragen und die Dokumente zu Höchst i.O. - ich muss das nun alles erst einmal verdauen.

Mit freundlichem Gruß
auch an Thomas, der das alles hier angestoßen hat,
Gilpin


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23.05.2015 19:33
#24 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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N' Abend,

ich hab' da noch was :

http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,4514410

Grüsse Hartmut

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut


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24.05.2015 08:50
#25 RE: Nahgüterzüge - Vorsortierung der Wagen für die Bahnhöfe
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Hallo,

bin begeistert über das was hier zusammen gekommen ist. Viel kann ich nicht dazu beitragen aber einige Lit. Tipps für die Pfingsttage.
Der Artikel von Hartmut ist im Hp1 Heft 3/98 abgedruckt, übrigens mit Gleisplänen der Anschließer.Ich habe mir das Buch über die Freien Grunder Eisenbahn mal rausgeholt und bin die Strecke im Buch nachgefahren. Interessant ist der Anschluß Hansa Werke/ Capito. Der Weichenstellhebel für die Weiche im Anschlußgleis liegt am Streckengleis und der Stellhebel ist unter der Straße durchgeführt. ( Welcher Modellbahner würde sich trauen sowas zu bauen??

Miba Spezial 30 beinhaltet ebenfalls einen Artikel über die Siegener Kreisbahn: Sägen in Siegen. Darin enthalten sind auch Wagenreihungspläne.

Im Eisenbahn Magazin 10/98 geht es um die WLE. Unterwegs mit Dg 315. Unter anderem steht zu lesen...," Das Einstellen der Wagen an die richtigen Plätze im Zug erfordert etwas Zeit, aber die Anweisung der GVZ sind einzuhalten, um den Rangieraufwand in anderen Bahnhöfen zu reduzieren."
Wagenreihungspläne sind dabei und Ivo Cordes hat das ganze ins Modell umgesetzt

So das war's, noch ein schönes Wochenende
Rudi


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