Detaillierung einer Schauanlage II

02.05.2014 10:41
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#1 Detaillierung einer Schauanlage II
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OOK

Hier nun eine ganz andere Art von Schauanlage. In meinem Blog* vom 1.5. hatte ich etwas über die 0e-Anlage Iserlohner Kreisbahn von Klaus Kampelmann geschrieben. Hier bringe ich nochmal einen Ausschnitt des dort gezeigten Bildes unter Frage, wie wir hier die Detaillierung beurteilen.



Na, was meint ihr?

___________________________
* http://ferrook-aril.jimdo.com/ook-s-blog...ema-modellbahn/

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02.05.2014 10:49 (zuletzt bearbeitet: 02.05.2014 10:49)
#2 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Die Detailierung ist hervorragend: Hausnummern, Auslage Schaufenster, ... !
Wobei ich davon ausgehe dass die beiden Gebäude in der Mitte Platzhalter für kommende Projekte sind!
Ach ja, der Radfahrer rechts könnte noch einen Fuß auf den Boden stellen, sonst fällt er noch um! So eine Ausstellung dauert ...

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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02.05.2014 19:30
#3 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #2
Die Detailierung ist hervorragend: Hausnummern, Auslage Schaufenster, ... !
Da ist natürlich in 1:45 mehr möglich als in H0.
Aber ich finde, noch wichtiger als das, was da an Details zu sehen ist ist das, was nicht da ist: Es sind sehr wenige Figuren da, kein Klimbim und Lametta, kein küssendes Pärchen und keine Sonnenblumen, und dennoch oder vermutlich gerade deshalb wirkt die Szene so wie im richtigen Leben. Wieder mal ein Beweis, das weniger oft mehr ist. Findet

Der Eisenhans


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03.05.2014 16:54 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2014 16:55)
#4 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Moinsen,

abgesehen von der sparsamen und dadurch nicht überladen wirkenden Detailausstattung
macht sich hier auch der lokale Bezug durch die Umsetznung einer Vorbildsituation
sehr positiv bemerkbar.

Da möchte man sich doch geradezu nach der Vorbeifahrt des Kleinbahnzuges ein "Iserlohner"
im "Holländer" genehmigen

Grüsse aus Frankfurt und ein schönes Wochenende

wünscht Hartmut

Tante Edit meinte, ich solle die Rechtschreibung noch anpassen ;-)

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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03.05.2014 22:39
#5 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Moin,

Klaus hat schon Ende der 1980er/Anfang der 1990er Jahre unter EF Hönnetal-Flagge großes nodellbauerisches Können gezeigt, auf jeden Fall mehr als so manche trostloses Sternchen. Die Anlage selbst habe ich leider nur statisch erlebt - mein typisches Pech auf der Intermodellbau. Selbst die herrliche Knipper-Anlage "Herbede" habe ich nur als Stilleben erlebt.

LG

Jörn


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04.05.2014 22:39
#6 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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nachdem bis dato ausschließlich positive Meinungen zurückkamen, sei auch etwas aus der anderen Ecke aufgeführt. Im Ganzen gesehen überwiegt bei mir auch der gute bis sehr gute Eindruck, da brauche ich nichts zu wiederholen.
Ob die undetailierten Gebäude jetzt eine Art Dummies sind, die später durch genauere ersetzt werden sollen, darüber kann man spekulieren. Ich finde jedoch, daß weiter entfernt stehende Gebäude ruhig in der Detailierung abnehmen dürfen (wie hier gemacht), da hierdurch Tiefenwirkung entsteht.
In der Kunst gibt es hierzu den Begriff "Luftperspektive", womit abnehmende Kontraste und zunehmende Helligkeit mit steigender Betrachtungsentfernung gemeint sind. So braucht das weiße Haus links kaum eine Struktur des Daches, weil einzelne Ziegel nicht mehr zu erkennen wären. Allerdings darf man auch nicht übertreiben: So wirken die Fenster dieses Gebäudes außerordentlich unecht, eben aufgemalt, was auch für die Fenster der Längsseite am gelben Haus gilt. Beim gelben Haus stört auch die für den Hintergrund zu grelle Farbe, die es zu einem Hingucker macht. Das läuft dem (vielleicht) gewollten Effekt der Tiefenwirkung natürlich zuwider.
Was ich noch für weniger gut finde, ist die Gestaltung der Schaufenster. In solche Geschäfte würde ich wohl keinen Fuß setzen wollen, da dort drin kaum tolle Klamotten zu erwarten wären. Wenn man sich schon die Mühe macht, Schaufenster zu dekorieren - und das ist sehr zu begrüßen - dann sollte man sich stärker an richtigen Geschäften orientieren, und die Auslagen zu einem Hingucker machen. So etwas ist auch im Modell ein solcher, noch dazu, weil das Gebäude ansonsten exzellent gestaltet ist, und daher jeder Mühe wert.

Gruß
Christian

>>Ich lasse meinen Computer nicht mit meiner Eisenbahn spielen!<<

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05.05.2014 07:52
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#7 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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OOK

Hallo Christian, zu zwei Punkten will ich dir antworten: a) die "Dummies" und b) die Schaufensterdekorationen.
ad a) Da handelt es sich um Platzhalter für geplante bzw. im Bau befindliche Gebäude. Das gelbe Haus ist der so genannte Holländer, ein bekanntes Haus, über das vielleicht Silbergräber mehr sagen kann.
Meine Aufnahmen sind wie erwähnt 2003 in München entstanden. Dass nun elf Jahre später in Dortmund immer noch diese Platzhalter da standen, hat mich ehrlich gesagt auch etwas enttäuscht. Vermutlich ist dem Erbauer die Lust am Thema vergangen oder es ist ihm im Leben was dazwischen gekommen (sowas kenne ich aus eigener Erfahrung).
(Auf meiner Anlage gibt es auch einige Pappkameraden, die nach und nach durch richtige Gebäude ersetzt werden.)

ad b) Hier trennen uns weltanschauliche Welten. Die Dekoration der Schaufenster zu einem "Hingucker" zu machen wäre aus meiner Sicher Energieeinsatz an der falschen Front. Die Dekorationen sind symbolisch und Andeutungen wie eine gute Hintergrundkulisse, bei der die exakte Ausführung von Details ebenfalls kontraproduktiv ist.
Zum Thema Hingucker hatte ich mich ja schon an anderer Stelle geäußert. Wenn eine Anlage Hingucker braucht, dann eisenbahnrelevante. Sonst sind wir im Miwula-Modus. Im Gegensatz zu dieser will der Erbauer der Anlage ja nicht den Muttis ein "Ach wie entzückend!" entlocken, sondern dem Fachpublikum ein "Mann, gut gemacht, äy!"

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05.05.2014 09:06 (zuletzt bearbeitet: 05.05.2014 09:07)
#8 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Hallo,

tja, ich finde sie eher durchschnittlich bis gut. Es ist schön, dass selbst Kanaldeckel in der Straße zu finden sind und auch die einzelnen Details handwerklich sehr sauber ausgeführt wurden, worauf die Anlage von mir eine entsprechende Bewertung bekommt, dennoch wirkt die Anlage steril und leblos. es fehlt (aus dieser Perspektive) der Hintergrund und auch auf einer Straße finden sich in Wirklichkeit z.B. unterschiedliche Platten und Asphaltfarben (durch Bauarbeiten - Versorgung/Entsorgung). Auch wird bei Regen Dreck vom Boden an den Wänden hochgespritzt und Unkraut wächst in den Bereichen, die nicht ständig gepflegt oder benutzt werden. Auch Fenster werden ab und an zum Lüften geöffnet und überall stehen Mülleimer, Waren, Material oder einfach ein Fahrrad an der Wand.
Zusätzlich würde etwas Grün (Baum, Pflanzkübel) oder eine Parkbucht die Szene etwas auflockern. Auch die Straßenbeleuchtung fehlt und die Farben sind zu "sauber". Putz platzt von den Wänden bzw. es gibt ausgebesserte Stellen oder auch "nur" Verkehrsschilder oder Fahrbahnmarkierungen.
Schaut einfach mal aus dem Fenster und vergleicht das Bild mit der Wirklichkeit.

Die Anlage ist für mich noch lange nicht fertig, aber handwerklich sehr gut gemacht, was darauf hoffen lässt, dass die fehlenden Details noch folgen werden.


Gruß
Joachim


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05.05.2014 17:56
#9 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Hallo Otto,

Zitat: "Sonst sind wir im Miwula-Modus." Zitat ende

Nein, sind wir sicher noch lange nicht, denn von der gezeigten Auslagendarstellung zu gut gemachten Schaufenstern ist etwa genauso weit wie von den gut gemachten zu Übertreibungen bzw Kitsch. Die Kunst der Gestaltung besteht nicht darin, Hingucker aneinanderzureihen, sondern auf allen Gebieten und bei allen dargestellten Details - eisenbahnspezifisch oder nicht - den gleichen hohen Gütegrad zu erreichen. Erst dann entstehen die (wenigen) Anlagen, die einen faszinieren, wenn sich diese Erkenntnis völlig unaufdringlich dem Betrachter erst bei genauerem Hinsehen erschließt.
Ich befürchte ernsthaft, daß solche Dinge wie Atmosphäre, die hier ja auch einen beträchtlichen Stellenwert genießen, auf der Strecke bleiben, wenn nur Eisenbahnspezifisches die ganze Gestaltungskraft des Erbauers abkriegen soll. Wenn uns dadurch - was ist eine "weltanschauliche Welt?" - trennen, dann ist das halt so.

Gruß
Christian

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05.05.2014 20:27
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#10 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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OOK

Zitat von Casey Jones im Beitrag #9
Die Kunst der Gestaltung besteht nicht darin, Hingucker aneinanderzureihen, sondern auf allen Gebieten und bei allen dargestellten Details - eisenbahnspezifisch oder nicht - den gleichen hohen Gütegrad zu erreichen. Erst dann entstehen die (wenigen) Anlagen, die einen faszinieren, wenn sich diese Erkenntnis völlig unaufdringlich dem Betrachter erst bei genauerem Hinsehen erschließt.
Ich bin ja nun nicht gerade verschrien dafür, dass ich zu niedrige Standards setze, aber was du forderst, ist in meinen Augen schon sehr arrogant. Da musst du dir die Frage gefallen lassen, ob du das selber bieten kannst. Ich halte das schlicht für unerreichbar und - noch wichtiger - nicht erreichenswürdig. Dazu mal ein Zitat des von mir hoch verkehrten Tony Koester, gerschrieben nach dem ersten Besuch der von ihm entdeckten Virginian & Ohio-Anlage von Allen McClelland, einer der berühmtesten Betriebsanlagen überhaupt:



In diesem Forum haben wir uns die Anlagen für vorbildgerechten Betrieb auf die Fahne geschrieben, das steht immer ganz vorne. Dennoch halten wir gute Ausgestaltung und Detaillierung für wichtig, sonst gäbe es ja die entsprechenden Unterforen und Stränge nicht. Aber niemand kann in einem Leben eine ordentliche Betriebsanlage auf allen Teilgebieten des Modellbaus so perfekt gestalten, wie du es forderst. Nach deinen Standards wäre meine BAE auch eine ziemlich schlappe Sache, auch wenn das einzige Schaufenster etwas detaillierter dekoriert ist als das auf der hier in Rede stehenden Anlage. Sie fasziniert aber durchaus einige Leute - aus ganz anderen Gründen.

Zitat
Ich befürchte ernsthaft, daß solche Dinge wie Atmosphäre, die hier ja auch einen beträchtlichen Stellenwert genießen, auf der Strecke bleiben, wenn nur Eisenbahnspezifisches die ganze Gestaltungskraft des Erbauers abkriegen soll. Wenn uns dadurch - was ist eine "weltanschauliche Welt?" - trennen, dann ist das halt so.

Die Anlage von Klaus Kampelmann hat Atmosphäre. Die speist sich aus dem Zusammenklang (balance) von realistisch gestalteten Gebäuden und dem darauf stattfindenden Betrieb. Ich habe sie jedenfalls bei mindestens vier Ausstellungen so erlebt.

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05.05.2014 20:37
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#11 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Zitat von absolute_Null im Beitrag #8
... dennoch wirkt die Anlage steril und leblos. es fehlt (aus dieser Perspektive) der Hintergrund und auch auf einer Straße finden sich in Wirklichkeit z.B. unterschiedliche Platten und Asphaltfarben (durch Bauarbeiten - Versorgung/Entsorgung). Auch wird bei Regen Dreck vom Boden an den Wänden hochgespritzt und Unkraut wächst in den Bereichen, die nicht ständig gepflegt oder benutzt werden. Auch Fenster werden ab und an zum Lüften geöffnet und überall stehen Mülleimer, Waren, Material oder einfach ein Fahrrad an der Wand.
Zusätzlich würde etwas Grün (Baum, Pflanzkübel) oder eine Parkbucht die Szene etwas auflockern. Auch die Straßenbeleuchtung fehlt und die Farben sind zu "sauber". Putz platzt von den Wänden bzw. es gibt ausgebesserte Stellen oder auch "nur" Verkehrsschilder oder Fahrbahnmarkierungen.

Du warst in der dargestellten Zeit in Hemer und weißt, dass da Mülleimer rumstanden und die Hauswände mit Dreck bespritzt waren? Donnerwetter!
Also, Joachim, unsere Ansichten liegen oft sehr nah beieinander, diesmal nicht. Es muss nicht jeder Szene ein Fahrrad an der Wand lehnen.

Zitat
Schaut einfach mal aus dem Fenster und vergleicht das Bild mit der Wirklichkeit.

Habe ich gerade gemacht: keine Mülleimer, kein Dreck an den Hauswänden, kein Fahrrad nirgendwo.

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05.05.2014 20:51
#12 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Hallo zusammen,

ich meine, den Auslöser für den etwas sterilen Eindruck identifiziert zu haben: Das Licht! Alles ist sehr gleichmäßig und praktisch ohne Schatten ausgeleuchtet. Das wirkt dann auf dem Foto etwas "flach". Besonders die gelbe Fassade im Hintergrund. Ein wenig Abenddämmerung und Straßen-/Schaufenster-/Fahrzeugbeleuchtung sollte das positiv beeinflussen...

Herzliche Grüße
Alex

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05.05.2014 20:59
#13 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Also bei uns stehen die Mülleimer nur Mittwochs draußen .....

Vielleicht helfen ein paar Bilder der Iserlohner Kreisbahn!

Grüße Hubert

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05.05.2014 21:32
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#14 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Zitat von wysiwyg79 im Beitrag #12
ich meine, den Auslöser für den etwas sterilen Eindruck identifiziert zu haben: Das Licht! Alles ist sehr gleichmäßig und praktisch ohne Schatten ausgeleuchtet. Das wirkt dann auf dem Foto etwas "flach". Besonders die gelbe Fassade im Hintergrund. Ein wenig Abenddämmerung und Straßen-/Schaufenster-/Fahrzeugbeleuchtung sollte das positiv beeinflussen...
OK, sprich mal mit der Westfalenhallen AG. Die machen das Licht.

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05.05.2014 23:10
#15 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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zitat OOK: ".....schon sehr arrogant..." zitat ende

hier möchte ich nur hinzufügen, daß ich diesen Diskussionsstil nicht schätze. Ich habe versucht, mit Argumenten zu erklären, was mir an dem gezeigten Anlagenausschnitt nicht gefällt. Die Antwort mit dem Griff nach dem MIWULA war bestenfalls Biertisch-Polemik. Sagt man nun dagegen was, ist es arrogant.
Ich muß mich hier überhaupt nichts fragen lassen, weil ich schließlich mit keinem Worte behauptet habe, solche Gestaltungskünste zu beherrschen. Aber warum sollte ich Mittelmaß als Vorbild wählen, wenn es auch Spitzenleistungen gibt, selbst wenn ich sie nie erreichen werde? Ich habe auch nichts gefordert, sondern lediglich erklärt, wann ich manche Anlagen faszinierend finde (und manche eben nicht). Das sind deswegen auch noch lange keine Standards von mir.
Es wäre zu wünschen, auf Argumente auch mit Argumenten zu antworten, statt mit bloßen Meinungen.

Christian

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06.05.2014 07:45
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#16 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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OOK

Das von mir verwendete Wort "arrogant" ist sicher eine Nummer zu hart und ich nehme es zurück. Du erklärst ja auch im Nachhinein, dass du selber deine Forderungen nicht erfüllen kannst. Aber genau das unterscheidet uns. Ich würde nie etwas als Norm postulieren, was ich nicht selber erbringen kann. Oder zumindest hinzufügen: "So gut wäre ich auch gerne". Die Erklärung, die du hier gibst, ist sehr hilfreich, hätte aber - zumindest unterschwellig - in deinem vorherigen Post einen besseren Platz gehabt. Dann wäre das gleich leichter einzuordnen gewesen.

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06.05.2014 08:00
#17 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Hallo,

eine unglückliche Formulierung meinerseits.

Mir fehlen hier einfach wichtige Details. Die Detailierung ist durchschnittlich, aber sauber ausgeführt. (Alle von mir aufgezählten Details würden die Anlage auch wieder überfrachten und genauso unwirklich, ja kitschig erscheinen lassen. Die Kunst ist es, die richtigen Details dezent in Szene zu setzen)

Was mir letztlich fehlt, ist Atmosphäre bei der ansonsten schönen Gestaltung.


Gruß
Joachim


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06.05.2014 12:04 (zuletzt bearbeitet: 06.05.2014 13:43)
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#18 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Zitat von absolute_Null im Beitrag #17

Was mir letztlich fehlt, ist Atmosphäre bei der ansonsten schönen Gestaltung.
Das kann ich nachvollziehen. Aber, wie wir schon in einem anderen Strang festgestellt haben: es hat sehr viel mit der Beleuchtung zu tun. Mein Bild von der Gipsbahn auf der NUSSA wurde als sehr atmosphärisch empfunden, da waren gewiss nicht mehr Details als hier, aber ich musste im Gegenlicht fotografieren und habe versucht, das im Fotoshop zu kompensieren, und dadurch entstand diese Atmosphäre der Morgensonne, die so anmacht.
Die Situation in Dortmund war da ganz anders, da war in dieser Richtung nichts zu machen. Und das ist dem Erbauer nicht anzulasten.

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07.05.2014 16:06
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#19 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Aus dem Strang"Detaillierung, was ist sinnvoll ....ect." (auch in diesem Unterforum) ziehe ich mal dieses Posting hierher:

Zitat von pingel im Beitrag RE: 2 Hafenszenen: Kritik an der Kritik
...ich möchte nochmal auf die Aufstellung von Figuren zurückkommen... die für mein Empfinden jegliche Atmosphere "zerstören". Vorbildgetreue Modelle, Fahrverkehr nach Fahrplan, Rangierdienst nach ... was weiß ich...
Szene Bahnsteig, ein Zug fährt ein, Menschen fangen an zu rennen, weil sie wie jeden Tag an der falschen Stelle des Bahnsteigs stehen, Gedränge beim Aussteigen...
und dann sitzen oder stehen da diese Figürchen auf unseren Anlagen jahrelang vollkommen unbeteiligt immer an ein und der selben Stelle - Ist wohl eine Betriebsfahrt, alles nur Betriebsfahrten? Anders herum wird es noch wunderlicher: Rennende, hektische Menschen ohne Zug...
Auf Fotos, die eine bestimmte Situation einfangen, mag das interessant wirken. Sobald Züge fahren entsteht hier ein krasser Gegensatz.
Irgendwo hat dieser Poster sicher Recht, obwohl er damit einen großen Teil aller Anlagengestaltungen über den Haufen schießt. Aber schauen wir uns doch daraufhin noch einmal die Szene in dem Bild an, das wir hier diskutieren. Der Gegensatz zwischen dem in rasanter Schräglage um die Kurve fahrenden Radfahrer einerseits und dem Briefträger, der sein Rad gemächlich schiebt (oder damit steht). Eigentlich klar, wer gewinnt, oder?

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07.05.2014 22:35
#20 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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keine Frage, wer das in letzter Konsequenz ist.
Daraus wäre als gestalterische Empfehlung abzuleiten, solche "eingefrorene Dynamik" lieber wegzulassen, weil sie direkt neben einem fahrenden Zug seltsam wirkt. Allerdings wird durch dieses Beispiel nochmal sehr deutlich, wie sehr es darauf ankommt, ob jemand die ganze Anlage im Betrieb gesehen hat, oder, wie die meisten Betrachter einschließlich mir, auf ein Foto angewiesen sind. Dort fällt der schrägliegende Fahrradfahrer nicht auf, weil ja alles, einschließlich Zug erstarrt ist. Jede Tageszeitung ist voller eingefrorener Dynamik, daher ist man das gewöhnt.
Muß man sich jedoch bei künftigen Beurteilungen noch ein bißchen mehr Gedanken machen. Beim Gestalten sowieso. Die Einwände von pingel kann man schlecht ignorieren.
Ich hoffe jedoch, daß sich die im Augenblick bei der Modellbahnindustrie abzeichnenden Auswüchse nicht so rasch durchsetzen: Wer den Triebwagen schon gesehen hat, der statt Türen kleine displays hat, auf denen Leute auszusteigen scheinen, sich bei Verlassen des Türausschnitts aber in Luft auflösen, kann sich vielleicht auch den ganzen Bahnsteig als Bildschirm vorstellen, auf dem dann entweder die totale Hektik oder Menschenleere zu sehen ist. Vielleicht Messeneuheit in 5, nein eher 3 Jahren?

Gruß
Christian

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08.05.2014 20:34
#21 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Passend hierzu sehe ich gerade im neuesten Modelleisenbahner 6/14, Seite 76 unten, im Rahmen einer sehr schön und realistisch gestalteten, gealterten, nicht überladenen und durchaus atmosphärebehafteten Anlage die Bildunterschrift: "....Der Mopedfahrer (in Schräglage) hat ein gewagtes Ausweichmanöver hinter sich auf der gefährlichen Rennstrecke rund um den Lokschuppen". Also genau dasselbe in grün, jedoch wird dieses Detail nicht bemängelt, sondern als Gestaltungsplus hervorgehoben. Da ist wohl aller Widerstand vergebens.
Der Genickschlag gehört jetzt sicher nicht hierher, er sei aber trotzdem verraten, er kommt ganz am Schluß, wo die Anlage in der Totalen zu sehen ist: Es ist ein doppelspuriger Kreis mit Durchmesser 3m und einem großen freien Innenraum.

Gruß
Christian

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08.05.2014 21:53
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#22 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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:-))

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31.07.2014 00:36
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#23 RE: Detaillierung einer Schauanlage II
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Sorry, wenn ich als "Spätberufener" diesen 8 Wochen alten Strang nochmal "aufwärme", aber es ist gerade diese völlig unspektakuläre, fast schon etwas triste Vorstadtathmosphare die ich an der Iserlohner Kreisbahn, die ich seit Jahren immer wieder gerne sehe, so gut gefällt. Weniger die "kleinen Details" sind es, sondern m.E. mehr das Farbkonzept bzw. Farbstimmung. Irgendwie liegt ein Hauch von Hausbrand und reichlich ungefilterten Abgasen (ohne Katalysator)in der Luft, was natürlich auch an der trüben Beleuchtung liegen mag. Aber irgendwie passt das für mich für die dargestellten 60er Jahre! Gerade bei Ausstellungsanlagen zählt für mich die Übereinstimmung der Farbstimmung mit dem dargestellten Sujet und seiner Zeit.

Unsere niederländischen und britischen Nachbarn schaffen immer wieder auch große Anlagen, vor denen ich stehe und den Eindruck habe ich sei "in diesem Bild"! Maßstab bzw. Spurweite sind egal, es ist einfach die konsequente, angepasste und durchgängige Farbstimmung die mich beeindrucken. Die Currywurst auf dem Teller ist für diese Wirkung nicht entscheidend. Gerade bei kleineren Spurweiten trägt m.E. ein gewisses Weniger an Kleinstdetails zu einem Mehr an Ruhe und Großzügigkeit der Darstellung bei.

Viele Grüße:
Stefan


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