Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?

07.03.2014 20:52
#1 Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Die Frage nach der Eignung von Museumsbahnen als Vorbild für eine Betriebsanlage geht mir schon länger im Kopf herum.

Folgende Vorteile sehe ich bei der Wahl einer Museumsbahn als Vorbild:
- Der Fahrzeugbestand mancher Museumsbahnen kommt durchaus der Fahrzeugsammlung eines typischen Modellbahners nahe (eine bis ein knappes Dutzend Dampfloks in Lackierungen aus allen Epochen und ein halbes bis ein Dutzend Personenwagen der Epoche III.
- Gelegentlich sind hier Zugzusammenstellungen zu sehen, die es bei der echten Eisenbahn schon aus Epochengründen nie hätte geben können (beispielsweise eine G 8 in Epoche I Lackierung vor einem Donnerbüchsenzug in Epoche III Farben).
- Es fahren bei Sonderfahrten gelegentlich auch schwere Schnell- oder Güterzugloks im Schneckentempo über Lokalbahnstrecken - eine Situation, wie sie auf vielen nicht-betriebsorientierten Modellbahnen häufig ist (und wie wir auch hier im Forum sehen, würden viele Modellbahner gerne auch mal solche Lokomotiven auf ihrer Modellbahn fahren lassen).
- Die Züge bei diesen Sonderfahrten sind gelegentlich nicht nur länger als die Bahnsteige, sondern manchmal auch länger als die Umfahrgleise - was dann im Endbahnhof plötzlich ein Stirnrunzeln bei den Museumsbahnern verursacht.

Dem stehen jedoch auch gewichtige Nachteile gegenüber:
- Der betrieblich so interessante Güterverkehr findet auf Museumsbahnen kaum statt (auf den meisten wohl gar nicht).
- Häufig pendelt auf Museumsstrecken nur ein einziger Zug hin und her, der auf kurzen Strecken manchmal sogar mangels Umsetzmöglichkeit in eine Richtung geschoben wird.

Dies lässt in meinen Augen den Betrieb auf einer Museumsbahn eher langweilig erscheinen.

Eine der Museumsbahnen mit einem gewissen Güterverkehr ist die Museumsbahn Amstetten-Gerstetten der UEF, die zumindest zeitweise Güterwagen zu einem Bundeswehrdepot zustellte. Auch habe ich auf dieser Strecke im Ladegleis von Stubersheim noch letztes Jahr gelegentlich Wagen mit Stammholz stehen sehen, die vom benachbarten Sägewerk entladen wurden. Allerdings wurden die Güterwagen wohl werktags bewegt, während der Museumsbetrieb sonntags erfolgte. Somit würde auch auf dieser Strecke wohl eher kein abwechslungsreicher und spannender Modellbetrieb zu machen sein.

Daher läuft die in der Thread-Überschrift gestellte Frage wohl darauf hinaus, was einem einfällt, um mit Personenzügen interessanten Betrieb zu machen. Spontan fallen mir ein:
- Spitzkehren, die ein Umsetzen der Lokomotive erfordern
- Vorspann- oder Schiebebetrieb auf Steigungsstrecken (das kommt angesichts der eher wenig zueinander passenden Fahrzeug und Strecken überraschend häufig vor).

Mich würde nun interessieren, wie Ihr das Thema "Museumsbahn als Vorbild" seht und was Euch noch dazu einfällt.

Viele Grüße
Rolf


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07.03.2014 22:55
avatar  vauhundert ( gelöscht )
#2 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
va
vauhundert ( gelöscht )

Hallo Rolf,

also ich sehe den Güterverkehr nicht als ein Problem an, denn da gibt es durchaus Möglichkeiten das vernünftig zu begründen.

Ein Beispiel ist sicherlich das Ruhrtal, welches vom Museum in Bochum Dahlhausen im Museumsbetrieb befahren wird.
Der Güterverkehr wird bis Hattingen durch die DB AG durchgeführt.
Denkbare Alternative ist auch ein Betrieb durch ein EVU welches dem Museum zugeordnet ist, hier z.B. die Ruhrtalbahn.
Diese könnte auch mit "modernen" Lok wie der V100 den Güterverkehr durchführen.
Heutzutage ist mit der Marktliberalisierung alles denkbar und sogar, wenn es sich denn wirtschaftlich tragen lässt, auch machbar.

Beste Grüße aus dem Bergischen

Michael


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10.03.2014 19:56 (zuletzt bearbeitet: 10.03.2014 19:57)
avatar  OOK
#3 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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OOK

Als ehemaliger Aktiver bei zwei Museumsbahnen kenne ich den Museumsbetrieb ganz gut. Ob der ein gute Vorlage für einen Modellbahnbetrieb ist, muss man subjektiv beantworten. Für das, was ich unter Betrieb verstehe, ist der Museumsbahnbetrieb, auch der beste, kein brauchbares Vorbild. Mir ist keine Museumsbahn bekannt, die einen Betrieb des Vorbildes nachstellt. Daran ändern auch zum Teil wunderschöne Schaugüterzüge nichts. Interessanterweise sprechen viele Museumsbahnen in ihrewr Werbung von "Fahrbetrieb". Wie gewisse Modellbahner.
Aber klar: wem es wichtig ist, historische Fahrzeuge unterschiedlichster Provenienz hin und her fahren zu lassen, für den ist Museumsbahnbetrieb eine gute Vorlage.
Die Frage in der Titelzeile dieses Stranges muss ich mit einem klaren Nein beantworten.

OOK
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10.03.2014 20:01
avatar  vauhundert ( gelöscht )
#4 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
va
vauhundert ( gelöscht )

Hallo zusammen,

wie sieht es denn mit der vielfältigen Museumsbahnlandschaft auf der "Insel" aus?
Hat hier jemand Informationen über die dortigen Bahnen, welche zum Teil ja auch noch tatsächliche Verkehrsleistungen erbringen?
Möglicherweise kann man ja ein paar Rückschlüsse ziehen und auf hiesige Verhältnisse anwenden.

Beste Grüße aus dem Bergischen

Michael, der auch den ein oder anderen Kilometer auf Museumsloks hinter sich gebracht hat


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10.03.2014 23:53
#5 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Eine Museumsbahn befördert Menschen von A nach B, damit hat sie eine Transportaufgabe, also müsste es sich um Betrieb statt Fahrbetrieb handeln. Habe ich da etwas falsch interpretiert?

Harald.

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11.03.2014 08:26 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2014 08:29)
avatar  OOK
#6 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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OOK

Zitat von Hp Schreufa im Beitrag #5
Eine Museumsbahn befördert Menschen von A nach B, damit hat sie eine Transportaufgabe, also müsste es sich um Betrieb statt Fahrbetrieb handeln. Habe ich da etwas falsch interpretiert?
Ja, sie "befördert" keine Menschen im eigentlichen Wortsinn, sondern fährt sie herum oder hin und her. Die Fahrgäste wollen nicht irgendwohin gebracht werden, sondern nur historisch-nostalgisch unterwegs sein. Eine Transportaufgabe mag es im Einzelfall geben, generell jedoch nicht.
Falls du jetzt beispielsweise an die Brockenbahn denkst: die befördert tatsächlich Menschen dorthin, wo sie hinwollen. Mit Dampflokomotiven! Aber sie ist beileibe keine Museumsbahn. Und will auch keine sein! Darauf will ich jetzt nicht allzu weit eingehen, nur soviel: bei einer Museumsbahn hätte man nicht die bis zur Wende vorhandenen Formsignale durch moderne Lichtsignale ersetzt.

OOK
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11.03.2014 09:56
#7 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Nein, ich habe nicht an die Brockenbahn oder HSB gedacht, sondern an eine Fahrt von Kiel zum Schönberger Strand mit der Museumsbahn anstelle einer Autofahrt dorthin. Der andere Gedanke war an eine Fahrt zum Weihnachtsmarkt nach Stade mit dem Moorexpress ab Bremen gegenüber der Fahrt dorthin mit der Bahn ab Hamburg. Ich verstehe das bei der Bahn die Transportaufgabe überwiegt und dass es sich dort im Gegensatz zur Museumsbahn um Betrieb handelt.

Harald.

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11.03.2014 15:44 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2014 15:45)
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#8 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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OOK

Zitat von Hp Schreufa im Beitrag #7
Nein, ich habe nicht an die Brockenbahn oder HSB gedacht, sondern an eine Fahrt von Kiel zum Schönberger Strand mit der Museumsbahn anstelle einer Autofahrt dorthin. Der andere Gedanke war an eine Fahrt zum Weihnachtsmarkt nach Stade mit dem Moorexpress ab Bremen gegenüber der Fahrt dorthin mit der Bahn ab Hamburg. Ich verstehe das bei der Bahn die Transportaufgabe überwiegt und dass es sich dort im Gegensatz zur Museumsbahn um Betrieb handelt.
Die Museumsbahn Kiel - Schönberger Strand habe ich nicht so in meinem Fokus. Wenn dort tatsächlich Verkehrsbedürfnisse bedient werden, umso besser.Ob sich der Betrieb dann als passende Vorlage für einen Modellbahnbetrieb eignet, vermag ich nicht zu beurteilen.
Der Moorexpress wiederum ist gar keine Bahnstrecke, sondern eigentlich ein privater Sonderzug auf fremden Strecken.

OOK
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11.03.2014 20:59 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2014 21:17)
#9 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Zitat von OOK im Beitrag #8
Die Museumsbahn Kiel - Schönberger Strand habe ich nicht so in meinem Fokus. Wenn dort tatsächlich Verkehrsbedürfnisse bedient werden, umso besser.Ob sich der Betrieb dann als passende Vorlage für einen Modellbahnbetrieb eignet, vermag ich nicht zu beurteilen.

Museumsbahn? Da müsst Ihr Euch aber beeilen. Die Strecke soll nämlich demnächst reaktiviert werden:
Link

Edit d. Admin: Repariert.

11.03.2014 22:04 (zuletzt bearbeitet: 11.03.2014 22:11)
#10 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Zitat von Hp Schreufa im Beitrag #5
Eine Museumsbahn befördert Menschen von A nach B, damit hat sie eine Transportaufgabe, also müsste es sich um Betrieb statt Fahrbetrieb handeln. Habe ich da etwas falsch interpretiert?

Wenn ich mit einer Museumsbahn fahre ist mir B ziemlich egal! Aber schön wenn es an B etwas zu trinken und zu Essen gibt! Apropos Trinken und Museumsbahn!

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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12.03.2014 09:12 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2014 20:25)
#11 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Ich möchte mal die Nettetalbahn einbringen. Die ehemalige Strecke Derneburg-Bockenem-Seesen ist zwischen Derneburg und Bornum noch als Werksanschluss erhalten. Die Firma repariert Kesselwagen und hat eine eigene Werkslok. An Wochenenden führt die DBG Hildesheim ab und an Nostalgierfahrten durch [url=http://www.dampfzug-betriebs-gemeinschaft.de[/url] . Es ist schon mal vorgekommen, dass der Museumszug auch Kesselwagen mitgenommen hat.

LG

Jörn


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12.03.2014 20:18 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2014 20:26)
#12 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Otto, ich würde ja gerne Jörns schiefen Link korrekt einstellen, aber ich schaffe es einfach nicht, weil die URL und die quotes wieder nicht funktionieren. Schau selbst:

Link

12.03.2014 21:32
#13 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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@OOK: Danke für die klaren Worte. Darin war genau der Punkt enthalten, der mir in meinen Gedanken fehlte: Ein Museumsbahn befördert nichts, weil die Mensche nicht von A nach B wollen. Sie hat also keine Transportaufgabe - und damit fehlt das, was ich für den Betrieb brauche.

Ich werde die Museumsbahn wohl aus meinen Gedankengängen streichen, denn auch wenn es ein oder zwei Museumsbahnen gibt, die aufgrund von etwas Güterverkehr möglich wären, müsste man ja dann ganz genau diese eine Bahn nachbauen und könnte eher kein Prototype freelancing machen.

Viele Grüße
Rolf


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02.11.2015 19:18 (zuletzt bearbeitet: 02.11.2015 19:27)
#14 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Zitat von OOK im Beitrag #6
Zitat von Hp Schreufa im Beitrag #5
Eine Museumsbahn befördert Menschen von A nach B, damit hat sie eine Transportaufgabe, also müsste es sich um Betrieb statt Fahrbetrieb handeln. Habe ich da etwas falsch interpretiert?
Ja, sie "befördert" keine Menschen im eigentlichen Wortsinn, sondern fährt sie herum oder hin und her. Die Fahrgäste wollen nicht irgendwohin gebracht werden, sondern nur historisch-nostalgisch unterwegs sein. Eine Transportaufgabe mag es im Einzelfall geben, generell jedoch nicht.


Ich glaube diese Definition hat ein paar Unstimmigkeiten. Was befördert denn ein Schienenschleifzug, ein Schneepflug oder ein Messzug? Wieso ist da noch niemand drauf gekommen, das diese teuren Fahrzeuge vollkommen überflüssig sind.


Aber zurück zum Thema. Wie schon angemerkt sind reine Museumsbahnen eher "langweilig", aber einzelne Elemente kann man durchaus übernehmen. Ab der Epoche IV sind ja die Museumsvereine förmlich aus dem Boden geschossen. Hat man da bspw. eine kleine Einsatzstelle, so muss die nicht halbverfallen leerstehen sondern man kann einen Museumsbahnverein da einquartieren. Der hat zwar keine eigene Dampflok, aber zu einer Kleinlok + Donnerbüchse + alten G-Wagen hat es schon gereicht. Oder man stattet seinen Sommerfahrplan regelmäßig (jedes Wochenende, jedes zweite Wochenende, usw.) mit einem Museumszug aus.


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02.11.2015 19:27
avatar  OOK
#15 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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OOK

Zitat von Erzgebirgsnebenbahner im Beitrag #14
Oder man stattet seinen Sommerfahrplan regelmäßig (jedes Wochenende, jedes zweite Wochenende, usw.) mit einem Museumszug aus.
Das ist auf jeden Fall die bessere Idee.

OOK
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02.11.2015 20:39 (zuletzt bearbeitet: 02.11.2015 20:51)
#16 RE: Kann eine Museumsbahn ein geeignetes Vorbild für eine betriebsorientierte Modellbahn sein?
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Hallo werte Kollegen!

Sichtweise I:

Zu Museumsbahnen als Vorbild für die Modellbahn kann ich OOK`s Meinung nur rechtgeben. Das Thema eignet sich nicht unbedingt für eine Modellbahn.
Das wir ganz schnell sehr fad.

Warum?

Fahrzeugpark:
Reguläre Bahnen setzen auf Einheitlichkeit (Immer - auch schon ab Epoche I. Vielfalt entsteht nur aus ökonomischen Zwängen und/oder Kriegsbedingungen.)
Museumsbahnen sind meist ein Sammelsurium, Mixture graduell nach intellektuellem Status des Vereinsvorstandes.
Transportaufgaben werden künstlich erzeugt durch die Tourismusindustrie - ohne genuin ökonomische Interessen.
Das käme dem Modellbahner mit größerer - unsystematischer Sammlung entgegen, ich allerdings halte nichts davon.

Es gibt durchaus Diskussionen innerhalb der Museumsvereine, ob man den Fahrzeugpark "einheitlich restauriert" (innerhalb einer "Epoche") oder die Fahrzeuge in verschiedenen Stadien restauriert. Dieser Diskurs wird ewig dauern, weil es um "habituelle" Betriebler oder "Museale" geht.

Fahrplan: Der ist fad. Nur Pers, keine Güter, keine wirklich realen Aufgaben. Wer würde eine Modellbahn bauen, die sich nur mit Tourismus- Ausflugs- und einmal jährlichem Kirtagsverkehr beschäftigt? (Hier hätte endlich der Preiser-Nikolo oder Papst seine Berechtigung.)

Außerdem wird bei Museumsbahnen mehr gezangelt als gefahren. Diese Zeitaufteilung wäre im Regelbetrieb nicht haltbar.

Status: Nicht ohne Grund werden Museumsbahnen rechtlich den Fahrgeschäften und nicht dem Eisenbahnrecht zugeschlagen. Also juristisch mehr Autodrom/Ringelspiel als Eisenbahn (zumindest in Österreich, wie es in der BRD ist, weiß ich nicht.)

Die Aufgabe von Museumsbahnern besteht auch nicht darin, mit alter Technik einen Regelbetrieb aufzuziehen, sondern den "Alten Krempel" für die Nachwelt zu sichern und ein paar Euro für dessen Erhaltung zu lukrieren. Das ist Arbeit genug. Und wenn nicht nur Fahrzeuge, sondern auch eine Strecke vorhanden ist, na - dann potenziert sich das gewaltig.

Für mich kein Vorbild einer interessanten und betriebsintensiven Modellbahn.


Sichtweise II:

Modellbahner sind per se "Museumsbahner"
Gekauft wird was gefällt. Man hat ja kein Unternehmen zu leiten, welches mit möglichst geringem Kapitalaufwand Gewinn generieren muss.
Man hat kein Problem mit Ersatzteilhaltungen, die in 1:1 schnell 50t ergeben.
Und bald hat man eine Sammlung, um welche einem jedes technische Museum beneidet[lachen] - oder auch nicht.
Erhaltung 1:87 ist halt nicht Erhaltung 1:1.

Erst mit fortschreitender "Reife" des Modellbahners widmet der sich einem bestimmten Thema und einer bestimmten Epoche.
Der Rest kommt in die Vitrine oder auf ebay/willhaben - oder in den Müll.
Ab hier wird es interessant. Manche bauen dann auch eine Modelleisenbahnlandschaft.

Herzliche Grüße, Konstantin.


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