Sicherungstechnik

04.01.2014 20:22
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#1 Sicherungstechnik
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OHE

Hallo Allerseits

Das Vorbild verwendet einen hohen Aufwand zur Sicherung des Zugverkehrs. Signale sichern Gleisbereiche, mechanische oder elektrische Verriegelungen verhindern falsche Fahrwege und Rückmeldeeinrichtungen zeigen dem Bediener im Stellwerk Störungen an.

Wieviel davon braucht nun eine Moba?

Anlagen, an denen ein Bediener eine Lok fährt, können vermutlich manuell bedient werden. Oder möchte man nicht eventuell doch eine Fahrwegsicherung haben, die auch ein versehentliches Umstellen einer Weiche verhindert und damit Schaden von den liebgewordenen Modellen abhält?

Durch mehrere Bediener betriebene Anlagen brauchen vermutlich eine vorbildnahe Absicherung, um auch bei "Fehlabstimmung" zwischen zwei Fahrdienstleitern einen unfallfreien Betrieb zu erhalten. Eine Zugbeeinflussung sollte auch eventuelle Fehler des Lokfuhrers abfangen.

Aber wie weit soll das vorbildgemaß gestaltet werden?

Im Nachbarstrang werden z.Zt exquisit gestaltete Hebelwerke vorgestellt. Möchte man dazu nicht auch das entsprechende Riegelwerk haben? Oder reicht auch eine rein elektrische Absicherung, die aber immer noch das -wenn auch folgenlose - Umstellen eines Weichehebels gestattet, der ansonsten mechanisch blockiert wäre? Welche Rückmeldemöglichkeiten sind dabei vorgesehen?

Daher meine Frage an die Gemeinde - Wie haltet ihr es auf eueren Anlagen mit der Sicherunstechnik und in wie weit wird dabei das Vorbild nachgebildet?

Einen weiterhin sicheren und "unfallfreien" Betrieb wünscht euch
Andreas


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07.01.2014 16:35
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#2 RE: Sicherungstechnik
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Hallo Andreas,

deine Fragen stehen unbeantwortet im Raum. Damit nicht der Eindruck entsteht, da sei niemand daran interessiert, möchte ich mich dazu mit dem derzeitigen Stand meines Nachdenkens positionieren.

Zusätzlich zu den von dir genannten Kriterien für die Notwendigkeit von Sicherungstechnik bei der Modellbahn würde ich ergänzen: Welche Epoche? Hauptbahn (1-gleisig/2-gleisig)? Nebenbahn? Größe und Art der Bahnhöfe?

Bei meiner im Entstehen begriffenen ITB (Epoche II, 1-gleisige Strecke) verzichte ich weitestgehend auf Sicherungstechnik. Ich werde die Anlage vermutlich meistens alleine betreiben.
Es gab beim Vorbild in dem von mir dargestellten Ausschnitt in CLZ ein »ordentliches« separates Stellwerk für den gesamten Bahnhof, aber auch in Wildemann und Frankenscharrnhütte bei den Hauptgleisen eine Fahrwegsteuerung. Bei allen drei Bahnhöfe gab es Einfahrtsignale (keine Ausfahrtsignale). Daneben gab es im Güterbereich und bei den Gleisanschlüssen ortsbediente und z.T. verschließbare Weichen.

Bei mir im Modell werden alle Weichen vor Ort über mechanische Stellstangen von der Segmentvorderseite her bedient; die Verschlussweichen werden zurzeit nur als solche deklariert, aber nicht wirklich verschlossen.
So habe ich das bei Wildemann und Frankenscharrnhütte bereits realisiert. Nun bin ich bei den Weichen von CLZ angelangt ... und stelle fest, dass der Bahnhof doch mit den vielfältigen einfachen und doppelten Gleisverbindungen ein anderes Kaliber ist als die beiden anderen Bahnhöfe.
Da ich mit meinen Stellstangen der Einzelweichen hier sowieso technisch/räumlich an Grenzen stoße und durch das (potentiell) dichte Nebeneinander der Stellstangen die Überscihtlichkeit verloren geht und damit Fehlbedienung vorprommiert ist, habe ich hier umgeplant und bin zurzeit gerade dabei, elektrische Weicheantriebe zu montieren, die wie beim »echten« CLZ von einem zentralen Stellwerk geschaltet werden.
Hier endet die Parallelität mit dem Vorbild, denn die Schaltung erfolgt nicht per Hebelwerk, sondern mit einem Gleisbildstellwerk, das es 1929 dort sicherlich nicht gegeben hat. Damit bin ich aber in der Lage, die Gleisverbindungen paarweise mit einem Schaltvorgang zu stellen und in einigen Bereichen durch »denkende« Weichen den nicht geschalteten Strang stromlos zu schalten. So habe ich durch diese Veränderung des Konzepts nicht nur mehr Übersichtlichkeit (und damit Verringerung der Fehlbedienungen), sondern auch einen zumindest minimalen Fahrstraßenschutz in CLZ, wo die meisten Zugkreuzungen und Rangiertätigkeiten stattfanden (wenn ich von den gegen den Bahnhof abgesicherten Gleisanschlüssen bei Frabkenscharrnhütte einmal absehe).

Deine Ausgangsfrage beantworte ich für mich also so: bevor ich in Vorbildgerechtgkeit untergehe und nie bis zu einer betriebsfähigen Anlage komme, schließe ich deftige Kompromisse und setze eindeutige Prioritäten.
Die Fahrwegsicherung mechanisch per Hebelbank und mit verschließbaren, ortsbedienten Weichen zu realisieren, wäre ein Projekt, das ich mir zu einem späteren Zeitpunkt vorstellen kann, wenn alles andere an der betriebsfähigen Anlage abgearbeitet ist. Vermutlich wäre aber auch das eher eine technische Variante, die von der Bedienerseite her wie eine Hebelbank aussieht, unter der Oberfläche aber elektrisch funktioniert.

Gruß --- Jürgen


Mein (inzwischen verkauftes) Modellbahnprojekt: »Innerstetalbahn«
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07.01.2014 16:58
#3 RE: Sicherungstechnik
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Mir genügt, wenn nichts passiert. Das überlasse ich dem Computer dort, wo mehrere Züge fahren können. Der darf auch ein (sicherlich vereinfachtes) Signalsystem betreiben und den "Fahrdienstleiter" spielen.

Die Vorbildnähe der Sicherungstechnik ist mir persönlich wurscht. Ich weiß aber, daß das ein Hobby im Hobby sein kann, oder gar das Hauptinteresse. Modellbahn ist vielseitig, gottseidank.


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07.01.2014 17:55
avatar  OOK
#4 RE: Sicherungstechnik
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OOK

Ich bin an Sicherungstechnik sehr interessiert, allerdings nicht so im ganz großen Stile, denn schließlich betreibe ich ja eine Schmalspurbahn. Aber Achtung! Die Harzquerbahn war vor dem Kriege durchgehend signalgesichert, alle Kreuzungsbahnhöfe hatten Einfahrsignale. Ausfahrsignale hatten allerdings nur die Endbahnhöfe. In meinem Buch "Harzer Schmalspur-Spezialitäten" (leider vergriffen) habe ich die Sicherungstechnik im Bf Eisfelder Talmühle beispielhaft dargestellt.
Doch jetzt zu meiner Anlage, der BAE: Die ist eingleisig und wird mit dem Zugleitverfahren gesichert. Fast alle Bahnhöfe sind unbesetzt, die SbV regelt das Kreuzungsverfahren. Nur der Abzweigbahnhof Sonnenberg ist ein Sonderfall, er hat drei Einfahrsignale, die zwar mechanisch ferngestellt sind, allerdings bisher ohne jegliche Abhängigkeiten und Verschlüsse. Das soll aber auf jeden Fall kommen. Mathias Hellmann von FREMO macht es möglich:

Ich habe bereits ausreichend Stellhebelbausätze für mein Stellwerk kommen lassen und einige schon zusammen gebaut. Derzeit arbeite ich am Verschlussregister, das zwar nicht wie beim Vorbild aussehen wird, aber das Gleiche bewirken wird.
Bisher gibt es lediglich zwei verschließbare Weichen, jedoch nicht in Sonnenberg. Eine in Oderteich, durch deren Verschluss die Trennung der Bereiche BAE und Anschlußbahn bewirkt wird und eine am Steinbruch Dreihörste. Dieser Anschluss liegt auf freier Strecke. Der Weichenschlüssel muss von Übergabefahrten von den benachbarten Bahnhöfen mitgenommen werden, sonst kommt man nicht in den Anschluss.
Soviel zum Einstieg, gelegentlich mehr Details.

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08.01.2014 03:23 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2014 03:25)
avatar  Boscho
#5 RE: Sicherungstechnik
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Moin!

Zuerst noch eine kleine Anmerkung zu den Stellhebeln: entwickelt wurden die durch Oliver Rasch - Ehre, wem Ehre gebührt. Ralf Steinhagen hat die Hebel ebenfalls im Programm, allerdings mit Edelstahlgriff und Modellschrauben (und dementsprechend teurer): http://www.rst-modellbau.de/rstshop/inde...-stellwerk.html. Im Laufe des Jahres sollen da auch noch Hebelbank, Verschlussregister und Fahrstraßenhebel kommen.

Analog dazu gibt es Schlösser für Weichenbetätigungen etc. bei Martin Meiburg: http://outbus.de/ - mir persönlich gefällt übrigens die Betätigung Nr. 3 sehr gut; da lässt sich auf den ersten Blick erkennen ob die entsprechende Weiche in Grundstellung liegt. Bei den üblichen "Tischkickern" ist das ja eher schwierig.

Ich persönlich werde, wenn es so weit ist, Sicherungstechnik verwenden. Mein Steckenpferd sind regelspurige Neben-, Klein- und Localbahnen. Der zu betreibende Aufwand wird also überschaubar bleiben. Was ich auf jeden Fall haben möchte sind Schlösser mit Folgeabhängigkeiten und eine Fahrstraßensicherung wo nötig.

Ob ich die Technik dann absolut vorbildnah ausführe oder vielleicht doch mit Kippschaltern? Weiß ich noch nicht.

Warum das Ganze? Aus Spaß an der Freud'. Mich befriedigt es, in eine Betriebstelle einzufahren, anzuhalten, die Gleissperre aufzuschließen während der Zug vorzieht, den Weichenschlüssel aus der Gleissperre zu entnehmen und dann die Weiche aufzusperren und umzulegen, damit der Ng ins Ladegleis zurückdrücken kann.

Sehr hübsch fand ich einen FREMO-Bahnhof (Forsting): dort befand sich eine Trapeztafel mit Lichtsignal für Zp 11 ("Kommen!"). Das Signal war nur zu betätigen, wenn alle Weichen in Grundstellung verschlossen waren und der Zugführerschlüssel im zugehörigen Schloss steckte. Sehr, sehr nett!

Andererseits taugt solche Technik nicht für Grobmotoriker - ich weiß von einem Kollegen, dem ein Mitspieler eine Weiche regelrecht zerrupft hat, weil er die Weiche umgelegt hat ohne sie vorher aufzuschließen. Leider erfolgreich...

Grüße!
B.


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08.01.2014 10:18
avatar  OOK
#6 RE: Sicherungstechnik
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OOK

Zitat von Boscho im Beitrag #5
Sehr hübsch fand ich einen FREMO-Bahnhof (Forsting): dort befand sich eine Trapeztafel mit Lichtsignal für Zp 11 ("Kommen!"). Das Signal war nur zu betätigen, wenn alle Weichen in Grundstellung verschlossen waren und der Zugführerschlüssel im zugehörigen Schloss steckte.
Das habe ich sofort im Hinterkopf notiert. Absolut BAE-tauglich.

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08.01.2014 10:23 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2014 10:24)
avatar  OOK
#7 RE: Sicherungstechnik
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OOK

Zitat von Boscho im Beitrag #5
...entwickelt wurden die durch Oliver Rasch - Ehre, wem Ehre gebührt. Ralf Steinhagen hat die Hebel ebenfalls im Programm, allerdings mit Edelstahlgriff und Modellschrauben (und dementsprechend teurer)
Dass die Hebel auf das Vorbild von Oliver Rasch beruht, habe ich schon mal irgendwo gepostet, der war ja mal bei der BAE und hat das vorgeführt. Dass Ralf Steinhagen das auch liefert, war mir unbekannt. ...

Zitat
Im Laufe des Jahres sollen da auch noch Hebelbank, Verschlussregister und Fahrstraßenhebel kommen.

Das verspricht Mathias Hellmann auch, es ist aber noch nichts ins Sicht. Ich stelle es mir auch sehr schwierig vor, Verschlussregister so als Baukästen zu liefern, dass man die an jeden Bahnhof anpassen kann.

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11.01.2014 21:20
avatar  OHE
#8 RE: Sicherungstechnik
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OHE

Hallo Allerseits

vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.

Zusammenfassend ergibt sich für mich folgendes Bild:

- Weichen- und Signalstellung erfolgt vorwiegend in Handbedienung.
- Technische Sicherungsmaßnahmen erfolgen erst bei umfangreicheren Betriebsstellen und erstrecken sich im wesentlichen auf die Fahrwegsicherung.
- Die Sicherungsmaßnahmen "unter der Oberfläche" erfolgen elektrisch.
- Bezüglich der Sicherungstechnik wird einer einfacheren Bedienbarkeit eine höhere Priorität als der Vorbildtreue eingeräumt.
- Streng vorbildtreue Sicherungstechnik weitet sich zu einem weiten, separatem Feld, einem Hobby im Hobby, aus.

Ich muß zugeben, nicht alle Schwerpunkte so erwartet zu haben.

Handbedienung von Weichen und Signalen hätte ich für die Ausnahme gehalten. Insbesondere vermutete ich bei umfangreicheren Anlagen, die gezielt für einen Mehrpersonenbetrieb ausgelegt wurden, eine rein elektrische Betätigung von Weichen und Signalen mit entsprechender gegenseitiger Verriegelung und Absicherung sowie einer entsprechenden Zugbeeinflussung, von der in den Beiträgen noch nicht die Rede war. (Damit ließe sich auch das in einem anderen Strang angesprochene Problem "Automatischer Zugbetrieb auf der Strecke vs. Notwendigkeiten des Rangierdienstes" lösen.)

Elektrische Absicherungen sind eben einfacher umzusetzen und bei Bedarf zu erweitern als mechanische Einrichtungen. (Gilt zumindest für mich, der Umgang mit Lötkolben und Multimeter liegt mir eher als Feile und Meßschieber.)

Eine einfache Bedienbarkeit sollte eigentlich immer im Vordergrund stehen, schließlich soll die ganze Technik unterstützen und nicht verwirren.

Die vorbildgetreue Sicherungstechnik als Hobby im Hobby sehe ich auch so, wobei ich mich diesem Asepkt gern intensiver widmen möchte. Allerdings auch mit der bereits geschilderten Vorgehensweise, die Öberfläche dem Vorbild anzupassen und das "innere" elektrisch oder elektronisch auszugestalten.

Einen weiterhin unfallfreien Betrieb wünscht
Andreas

P.S. Zur Zugbeeinflussung:
selbstverständlich, nicht der Rede wert,
oder
nicht erforderlich und deshalb nicht ausgeführt?


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20.02.2014 15:08
avatar  dave
#9 RE: Sicherungstechnik
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Seit der Projektierung meiner Anlage verfolgt mich die Idee der Fahrstraßensicherung. Vor allem die Seite http://stellwerke.blogspot.co.at/ hat es mir angetan, weil hier viele Vorbilder beschrieben werden.
Die Weichen werden bei mir bereits mechanisch gestellt mittels den Hebeln von Werner Falkenbach (http://www.eisenbahn-modulbau.de/#Hebel). Die Verbindung zu den Weichen erfolgt nicht starr, da die Weichen nicht parallel zur Anlagenkante liegen sondern in verschiedenen Winkeln. Um mir komplizierte Hebelmechaniken zu ersparen, kam ich nach einige Überlegungen auf eine einfache, leicht realisierbare und günstige Idee. Der Weichenhebel bewegt einen Federdraht der in einem Bowdenzuginnenrohr läuft. Unter der Weiche befindet sich ein Kugelgelenk (Bemo 4425001), über das Federdreht und Stellschwelle verbunden sind.
Zurück zum Thema: Die Weichen sind gestellt, es fehlen die Signale. Einerseits gibt es Formsignale: Die Schaltlogik wurde dem österreichischen Regelstellwerk 5007 angepasst (ähnlich deutsche Einheit). Es muss zuerst das Hauptsignal freigestellt werden und dann das Vorsignal. Beim Haltstellen läuft es umgekehrt. Lichtsignale werden mit einem Stellpult gestellt. Die Ausführung ist ähnlich einem ÖBB-Eigenbau-Lichtsignalstellpult wie es oft bei 5007er-Stellwerken als Ersatz für Formsignale verwendet wurde/wird. Eine Zweitastenbedienung ist obligat wie der Ausschluss "feindlicher" Signalbilder. Die Rückstellung erfolgt seit kurzem auch wie bei Vorbild zugbedient mittels Reflexlichttaster.

Allerdings fehlt bei mir die Verbindung Weichen - Signale. Deswegen gibt es keine gesicherten Fahrstraßen. Das wäre beim Vorbild unhaltbar und nicht zulässig. Die Umsetzung ist aber nicht ganz leicht. Bei meinem Vorbild Mariazellerbahn kommen (fast) durchwegs schlüsselgesperrte Weichen, Einfahrsignale und Zentralschlösser (ähnl. deutsches Schlüsselwerk) vor. Nun beschreibt Harald Müller in seinem Blog wie man so ein Zentralschloss für Modellbahnzwecke konstruiert: http://stellwerke.blogspot.co.at/2013/08...lusselwerk.html

Es juckt mich in den Fingern! Nun habe ich die Verschlusspläne für meine beiden Bahnhöfe erstellt und die jähe Ernüchterung folgte, da für jeden Bahnhof ca. 30 Schlüssel notwendig sind! Nun stellt sich die Frage: Alles lassen wie es ist oder die Modellbahn verkleinern. Die Verkleinerung wäre auch notwendig, weil die Bahn im Einzelspieler-Modus kaum noch zu betreiben wäre, weil zu aufwändig (Weichen stellen, Fahrstraße sichern, Signale stellen, Zug fahren, Signale zurückstellen, Fahrstraße "auflösen", Weichen in Grundstellung bringen)...


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20.02.2014 19:14
avatar  OOK
#10 RE: Sicherungstechnik
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OOK

Hallo Dave,
eins vorweg, dein Link zum Stellwerke Blogspot funzt nicht.
Ich finde dein Interesse an Sicherungstechnik gut, da mir das auch wichtig ist. Allerdings sprichst du vom zu großen Aufwand bei Einmannbetrieb. Wenn nur ein Zug verkehrt, braucht man eigentlich keine Sicherungstechnik, da der Zug mit nichts kollidieren kann.

Mit österreichischer Sicherungstechnik kenne ich mich nicht aus, aber dass ein Bahnhof dreißig Schlüsselwerke hat, möchte ich bezweifeln. Vermutlich muss nur die Anzahl der Fahrstraßen auf ein sinnvolles Maß verringert werden. Zeig doch mal deine Verschlusspläne, vielleicht fällt mir dazu etwas ein.

Haupt- und Vorsignal werden eigentlich nicht nacheinander gestellt sondern mit dem gleichen Hebel.

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21.02.2014 11:41 (zuletzt bearbeitet: 21.02.2014 12:00)
avatar  dave
#11 RE: Sicherungstechnik
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Hallo OOK!

Bei mir funktionieren die Links!?

Da ich die Gleispläne schon gepostet habe, werde ich die Verschlusspläne auch hier posten: Mariazellerbahn – Alternativgeschichte .

Edit:
Österreichische Formvorsignale werden immer extra gestellt. Sie sind nämlich nur zweibegriffig. Eine Ankündigung mit Geschwindigkeitsbegrenzung kann auch mit "Haupsignal frei" erfolgen, wenn der Triebfahrzeugführer unterichtet wurde (Fahplan, Befehl), dass er mit verringerter Geschwindgkeit einfahren wird. Wen die die österreichischen Signale interessieren: http://www.webring.org/l/rd?ring=stellwe...ig%2Findex.html


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03.09.2014 16:30
avatar  OOK
#12 RE: Stellwerk Sf der BAE
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OOK

Zitat von Casey Jones im Beitrag #6

Zitat
...britisches Vorbild bauen würde, würde ich die dort vorhandene Gestängesicherungstechnik....

ist da das Gras im Garten des Nachbarn grüner? Ich meine, "unsere" Drahtzugleitungen mit Rollenhaltern, Umlenkungen und Spannwerken dürften ebensoviel Potential zur Befriedigung der modellbauerischen Ambitionen bieten, selbst wenn sie nur funktionslos darzustellen sind.

Funktionslos, eben. Mit Funktion lohnte auch nicht, weil man die Bewegung der Drähte nicht sehen würde.
Mit der britischen rodding-Technik ist da jedoch was zu sehen:



Wenn da im Stellwerk irgendein Hebel bewegt wird, gewegt sich das Gestänge sichtbar, vor allen Dingen die zahlreichen Umlenkhebel.
Zumindest im 0-Maßstab ist das auch nachbaubar und wird in GB auch gemacht. Ich mache es auch, aber halt unter der Anlage und wesentlich gröber.

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03.09.2014 21:44
#13 RE: Stellwerk Sf der BAE
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sehr interessant. Gibt es Informationen, bis zu welcher Stellentfernung so etwas überhaupt geht? Gegen die Zuverlässigkeit ist vermutlich weniger zu sagen, eventuell die erhöhte Gefahr des Einfrierens der Gelenke, aber da sind die klimatisch wieder im Vorteil.
Für handgestellte Weichen unterirdisch kenn ich auch nichts besseres. Aber ich muß zugeben, auch das Installieren nicht bewegter Drahtzugleitungen ist sehr reizvoll.

Christian

>>Ich lasse meinen Computer nicht mit meiner Eisenbahn spielen!<<

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06.09.2014 20:28
#14 RE: Stellwerk Sf der BAE
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Hallo allerseits -

tut mir leid, dass ich mein erstes Posting mit einem "erhobenen Zeigefinger" beginne: Ich freue mich natürlich sehr, wenn Fotos aus meinem Blog stellwerke.blogspot.de Eingang in andere Webseiten finden - allerdings postuliere ich dort eine relativ eindeutige Verwertungsregelung gemäß der "CC-BY", die eigentlich nichts anderes verlangt als die Namensnennung. Die vermisse ich aber bei den Fotos ein Stück weiter oben (ihr habt hier ja ziemlich extensive Regeln, auch bezüglich Rechten - da sollte auch das allgemeine Urheberrecht nicht dran glauben müssen).

Die Fotos sind übrigens aus meinem Posting über den Bahnhof Wansford der "Nene Valley Railway".

Zur Frage

Zitat von Casey Jones im Beitrag #13
Gibt es Informationen, bis zu welcher Stellentfernung so etwas überhaupt geht?

Beim Vorbild sind nach den "Board of Trade Rules" (früher) 250yd zulässig gewesen, seit etwa den 1920er Jahren und auch den aktuellen (März 2013) Regeln der IRSE (Institution of Railway Signal Engineers) 350yd, also etwa 320m (zum Vergleich: In Deutschland und Österreich gibt es keine verordneten Maximallängen - v.a. weil wir Spitzenverschlüsse haben -, aber in der "Eisenbahnsicherungstechnik" aus dem transpress-Verlag steht z.B. auf S.45 "Im allgemeinen sollen Weichenleitungen nicht länger als 400m ... sein, also ganz grob eine ähnliche Entfernung).

Für Modellbahnen hat diese Frage vermutlich noch niemand so gestellt und beantwortet, zumindest kenne ich keine veröffentlichte Antwort. Aber ich springe einmal kurz einem anderen meiner Hobbies, der Kirchenorgel. Dort gibt es ja die "mechanische Traktur", wo die Bewegung einer Taste auf dem Manual das weit entfernte Ventil öffnen muss. Die Hebel und Wellen, die dazu Taste und Ventil verbinden, müssen natürlich extrem leichtgängig, aber auch ohne Spiel sein, denn man muss ja auch bei einem schnellen Lauf Pfeifen zuverlässig auch mit dem kleinen Finger zum Ansprechen bringen. Trotzdem sind Trakturlängen von über 10 Metern problemlos erreichbar, in extremen Fällen ("Schwalbennestorgeln") wird eine Traktur auch schon einmal über einen Dachboden geführt und erreicht dann bis zu 20 Meter Länge. Wenn man's richtig macht, müsste man also auch Modellbahnweichen auf praktisch jeder Anlage mechanisch stellen können ...

Harald M.


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07.09.2014 08:13
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#15 RE: Stellwerk Sf der BAE
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OOK

Zitat von hmmueller im Beitrag #14
Ich freue mich natürlich sehr, wenn Fotos aus meinem Blog stellwerke.blogspot.de Eingang in andere Webseiten finden - allerdings postuliere ich dort eine relativ eindeutige Verwertungsregelung gemäß der "CC-BY", die eigentlich nichts anderes verlangt als die Namensnennung. ... Die Fotos sind übrigens aus meinem Posting über den Bahnhof Wansford der "Nene Valley Railway".
Die Fotos habe ich nicht aus dem von dir verlinkten blog, den ich nicht kannte. Ich hatte zur Illustration meiner Vorstellung britischer Gestängesicherung Google benutzt und "ground frame and rodding" eingegeben. Da kamen eine Unmenge britischer Seiten, aus einer von ihnen entnahm ich die fraglichen Fotos. Einen Bildautor fand ich dort nicht, wäre mir auch aufgefallen, wenn da Müller gestanden hätte.
, dumm gelaufen.

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07.09.2014 08:48 (zuletzt bearbeitet: 09.09.2014 20:14)
#16 RE: Sicherungstechnik
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Zitat von OOK im Beitrag #15
... Google benutzt und "ground frame and rodding" eingegeben. Da kamen eine Unmenge britischer Seiten, aus einer von ihnen entnahm ich die fraglichen Fotos. Einen Bildautor fand ich dort nicht, wäre mir auch aufgefallen, wenn da Müller gestanden hätte.
, dumm gelaufen.

Wenn man in der Google-Bildersuche dann auf "Webseite mit diesem Bild" klickt, kann die "britische" Website kann eigentlich nur interlockings.blogspot.com gewesen sein, und dort steht unter "Copyright, Contact and Disclaimer" genau dasselbe (nur halt auf Englisch).
Aber ok, passt schon .


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09.09.2014 20:24
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#17 RE: Sicherungstechnik
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OOK

Im anderen Strang berichte ich über meine Arbeiten an einem Modellstellwerk, das ein Hebelstellwerk für Drahtzugleitungen darstellt, bei dem ich aber die Stellkraft mit Gestänge weiterleite. Das ist nicht unproblematisch, das der Konstrukteur des Modellweichenhebels (Matthias Hellmann, FREMO) dies nicht vorgesehen hat und ich improvisieren muss.

Viel leichter wäre mein Job, wenn es alternativ ein Gestängeweichenhebelmodell zu kaufen gäbe, wo die Stellkraft genau wie beim Vorbild weitergeleitet werden kann. Hier ein solcher Hebel:



Um etwaige Zweifel gleich auszuräumen: Das ist kein schweizer Weichenhebel (dort sieht man sie heute noch in Rangierbereichen), sondern ein standardmäßiger Weichenhebel der Preußischen Staatsbahn in einer Konstruktion der Signalfabrik Max Jüdel. Ursprünglich hatte die Preußische Staatsbahn nämlich parallel Drahtzug und Gestängestellwerke. Wann letztere aufgegeben wurden, ist mir nicht bekannt.

Jedenfalls wäre es mit einem solchen Hebel fast ein Kinderspiel, ein Modellgestänge anzuschießen. Gibt's aber leider nicht.

OOK
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