Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)

03.05.2009 09:37
#1 Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Hallo miteinander,

da ich auf meiner neu entstehenden Nebenbahn auch ein Wagenkarten/Frachtbriefsystem anwenden möchte und hierbei Neueinsteiger bin, möchte ich hier einmal meine Gedanken und Fragen notieren.

Ich habe mit einem einfachen System experimentiert: Anfangs habe ich alle für eine Bf in Frage kommenden Aufträge in einer Liste notiert. Dann habe ich daraus Frachtzettel (Frachtbriefe) gemacht und für meine Güterwagen einen Wagenzettel. Alles sehr einfach, da wie gesagt nur zum Experimentieren. Durch Würfeln wurde die Anzahl der Aufträge ermittelt. Das Problem war, dass der Säuretopfwagen, der nur hin und wieder mal verkehrten sollte, rein zufällig fast täglich an die Ladestraße zu bringen war, während das Sägewerk so gut wie keinen Wagen sah. Es fehlt also eine gewisse Grund-Gewichtung oder Ausgewogenheit, wie sie mitunter beim Vorbild zu sehen war.

Sollte man je nach Gewichtung für einen bestimmten Anschluß mehr Karten in den Stapel legen, dass die Wahrscheinlichkeit des gezogen werden größer wird?

Oder – wäre es besser mittels einer Liste, einen Art Wochenplan, bestimmte Frachtmengen vorzugeben, also nach dem Motto: Dienstag und Donnerstags ist Anlieferung von Holz ins Sägewerk mit 1-3 Wagons, Mittwoch u. Freitag wird Schnittholz abgefahren mit 1-2 Wagons, tägliche Zustellung von 1-4 Wagons an der Ladestraße, also so, wie es meine Liste mit den möglichen Transportaufgaben bereits vorgibt.
Durch Würfeln wird die Menge per Zufallszahl bestimmt (Als Beispiel für 1-3 Wagons: 1-3 entspricht den tatsächlichen Augen des Würfels, 4 steht wieder für 1, 5 ist wieder für 2, 6 ist wieder 3...).

Die zugehörigen Frachtbriefe könnten nun aus einem Stapel ausgewählt werden und mit den Wagenkarten in Verbindung gebracht werden.

Je nach Jahreszeit könnte es in einer späteren Erweiterung noch verschiedene Wochenpläne geben, so dass in Winter vermehrt Kohle benötigt wird, im Sommer vermehrt landwirtschaftliche Erzeugnisse abgefahren werden usw.

Was denken die erfahrenen Profis hier darüber? Ich möchte dieses System mal mit einfachen Karten ausprobieren, vielleicht könnte man es mit entsprechenden Tips noch verbessern.

Wenn ich dann „mein“ System gefunden habe, will ich natürlich die Wagenkarten und Frachtbriefe schon professionell gestalten, aber als Anfänger probiert man halt mit einfachen Zetteln und Büroklammern.


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03.05.2009 16:56 (zuletzt bearbeitet: 03.05.2009 17:23)
#2 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Hallo Bocklbahn,

im Prinzip hast Du fast alles richtig gemacht, nur Du darfst den Frachtauftrag für den Säuretopfwagen erst wieder in den Stabel zurücklegen, wenn alle andere Aufträge fertig sind.
Man könnte wie folgt vorgehen:
1. Den durchschnittlichen Frachtbedarf des Bahnhofs für eine Woche ermitteln. Zum Beispiel (15 Ladungen * 6 Werktage = 90 Karten). Das wird der Hauptstabel.
2. Für alle Frachten die im Rythmus > 1 Woche und mehr (Säure, Wein, Bier, Kirchenglocken, Rennpferde, Trafos etc.) auftreten, werden auch entsprechende Karten im entsprechenden Verhältnis angefertigt. Das wird der Sonderstabel.
3. Wie oben erwähnt braucht der Bahnhof 15 Wagen pro Tag, dies ergibt wegen An- und Abfahrt 30 Bewegungen. Jetzt wäre die Frage wieviel Ng's verkehren. Bei einem Zwischenbahnhof wird pro Tag und Richtung meist 2 Ng's (Morgens und Abends) gefahren. Das macht pro Zug 7,5 Bewegungen pro Zug. Damit der Zufall ("Fremdbestimmtheit") ins Spiel kommt nehmen wir jetzt die Würfel.
Jetzt wird es ein bisschen mathematisch: Ein Würfel hat pro Wurf im Schnitt 3,5 Augen. Wir haben 15 Wagenladungen pro Tag, nehmen also 4 Würfel, um die Anzahl der Frachtaufträge pro Tag (Session) zu ermitteln. Die Anzahl der gewürfelten Wagenladungen bewegt sich nun zwischen 4 und 24. Diese Anzahl nehmen wir vom Hauptstabel. Für die Sonderladungen würfeln wir mit zum Beispiel mit einem Würfel nochmal: 1 bis 2 Augen = keine Sonderladung, 3 bis 4 Augen = eine Sonderladung, 5 Augen = zwei Sonderladungen, 6 Augen = drei Sonderladungen. Diese Anzahl nehmen wir vom Sonderstabel. Die Karten weden jetzt auf die Wagen bzw. Züge im Schattenbahnhof/Fiddleyard verteilt. Es gibt auch Sonderfälle wo ein leerer Wagen im Bahnhof oder sonstwo auf der Anlage benutzt werden kann.
4. Jetzt wird gespielt.
5. Wichtig: Ist ein Frachtauftrag fertig, kommt die Karte auf den "Gebraucht"-Stabel und darf erst wieder ins Spiel gebracht werden, wenn der Haupt- bzw. Sonderstabel leer ist. Dies müsste nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung und wenn die Würfel nicht gezinkt sind ca. nach dem sechsten Tag passieren.

Abhängigkeiten, wie Stammholz anfahren und dann erst Schnittholz abfahren, müssen nicht unbedingt berücksichtigt werden, da Firmen meist ein kleines Zwischenlager haben und in unseren früheren Epochen "Just in Time" noch nicht so in Mode war.
Das mit dem Saisonalen ist so eine Sache, legt man Wert auf viel Betrieb, sollte man natürlich die Jahreszeit der Anlage auf den betrieblichen Höhepunkt legen. Aber eine Zuckerrübenernte im Frühjahr eher schlecht bei einem neutralen Betrachter rüberkommt. Das Ladegut sollte halt zur jahreszeitlichen Ausgestaltung der Anlage passen.

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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03.05.2009 22:53
#3 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Hallo Hubert,

für Deine ausführlichen Erklärungen. Ist eine neue Eingebung! Das Prinzip finde ich sehr interessant, zumal es ja die von mir angedachte, jedoch kompliziertere Liste, ersparen würde. Und so betrachtet war es bei meinen Versuch sicherlich ein Fehler, die Frachtbriefe immer gleich wieder in den Stapel zu stecken.

In meiner bisherigen Listung bin ich für die neue Anlage auf durchschnittlich 18 Wagons pro Tag gekommen, allerdings verteilt auf 2 kleinere Bahnhöfe und 2 Anschlussstellen (siehe auch meine Anlagenvorstellung im entspr. Thread). Aber das Prinzip bleibt dabei ja gleich, da es sich ja auf den Durschnitt bezieht. Da es ja den künftigen Durchgangsbahnhof im Moment als modularen Endbahnhof schon gibt, kann ich für diese Station die Frachtaufträge schon mal in der Praxis durchprobieren.

Im Endausbau sind 18 Wagons für einen Ng sicherlich zuviel, da ich von einer max. Zuglänge von 130 cm ausgehe. Da muß ich mir noch Gedanken machen. Entweder es gibt einen 2. Ng (Bedarfszug) oder ich verteile es auf die berühmten Personenzüge mit Güterbeförderung, zumal es in der Epoche 2 spielt. Dies aber nur am Rand erwähnt, da ja Fahrbetrieb und damit hier OT :-).

Und ja - die Jahreszeit. Da müsste ich mir wie schon an anderer Stelle diskutiert noch eine Zeit suchen. Holzeinschlag war meines Wissens mehr in der kalten Jahreszeit, der Landhandel fasziniert mich aber auch -und ist mehr in der warmen Jahreszeit.

Einstweilen eine Dankeschön
Gruß Robert


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04.05.2009 12:30
#4 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Wenn du sagst, daß ca. 18 wagen pro Tag das durchschnittliche Aufkommen deiner Strecke ist, ist das dann so zu verstehen, daß zu Betriebsbeginn alle Ladestellen leer sind, dann kommt der Güterzug in den "Durchgangsbf", hier wahrscheinlich durch das Kassettensystem simuliert (ein Schattenbf wäre im Prinzip ja nichts anderes), der die 18 Wagen sozusagen auf den Hof stellt, was dann die geschilderten Kapazitätsprobleme bei der Weiterbeförderung erzeugt.
Abends geht das ganze dann in umgekehrter Richtung, so daß bei Betriebsschluß wieder alle Anschließer "besenrein" sind.

Das ist in etwa die Idealvorstellung einer Eisenbahnverwaltung, die durch Sanktionen wie Standgeld bei Ladezeitüberschreitung, entsprechend gefördert wurde.
Für den Modellbetrieb ergibt das einen etwas eintönigen, berechenbaren Ablauf mit Streß nur durch die begrenzte Zuglänge. Die Anschließer sind ja leer, also kannst du die ankommenden Wagen problemlos einparken und abends wieder herausziehen.

Interessanter wird es eigentlich erst, wenn die Hälfte, oder ein Drittel der umlaufenden Wagen bereits (vom Vortag ) in den Anschlüssen stehen, eigentlich weg müssen, und dann auch den Neuankömmlingen im Weg stehen, weil die "neuen" ja stets nach "hinten" müssen. Das verursacht erst die anspruchsvollen Rangierbewegungen, die immer neue Herausforderungen bringen.
Und: Dein Zugkapazitätsproblem wäre auch nicht mehr vorhanden, weil ja nur noch 9 bis 12 Wagen ankommen müssen.
So ähnlich läuft's bei mir (meine Umlaufmenge beträgt ca. 20 G-Wagen, und mein Ng ist sogar auf 6 Wagen begrenzt), und ich könnte das nur weiterempfehlen.
Die Standgelder muß ich ja nicht von meinem Modellbahnetat berappen.

sieben_k


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04.05.2009 14:00
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#5 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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OOK

sieben_k's Überlegungen sind richtig. Es muss ein rollierendes System sein. Ich mache es so, dass ein Wagen, der am Tag 1 zugestellt wird, zum Be- oder Entladen, frühestens am nächsten Tag wieder abgeholt wird. Und in meinem Kartensystem ist eine Leerfahrtverwaltung enthalten. Entweder ein Wagen wird leer dem Versender auf der Anlage zugestellt oder aber, wenn der Empfänger auf der Anlage ist, nach entladen leer zu einem bestimmten Sammelplatz geführt.
Ich habe auch nie die Zahl der per diem zu transportierenden Wagen erwürfelt, sondern einfach "reichlich" Frachtzettel gezogen und soviele abgearbeitet, wie mit den planmäßigen Zügen möglich war, der Rest blieb für den "nächsten" Tag. Absolut vorbildentsprechend.

Von dem was Hubert schreibt, ist gewiss nichts falsch, aber ein doch theoretisches und sehr komplexes System, das sich als Einstieg nicht so anbietet. Bei vielen Details hatte ich den Eindruck, dass der dritte vor dem ersten Schritt getan werden soll. Saisonale Unterschiede zu berücksichtigen ist eine interessante Sache, wenn das schlichte System richtig rund läuft und die Mannschaften eingespielt sind. Meine Bahn läuft immer in der gleichen Jahreszeit. Das ist nie langweilig gewesen.

Für alle, die noch wenig oder keine Erfahrung mit solche Betriebssystemen haben, kann ich nur raten: so einfach wie möglich! Ihr werden selber einige Zeit brauchen, euer selbst erfundenes System zu beherrschen. Und dann erst die Mitspieler! Erfindet keine Gags, die die Sache spannender machen sollen. Der Eisenbahnbetrieb, wenn er einigermaßen vorbildentsprechend abgewickelt wird, ist spannend.

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04.05.2009 17:40 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2009 17:43)
#6 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Die gesamte Anlage jeden Tag "leer zu räumen" beabsichtige ich sowieso nicht. Da ich als Jugendlicher noch intensiven Rangierbetrieb auf der Nebenbahn im Maßstab 1:1 erleben durfte, weiß ich , dass bestimmte Wägen länger als einen Tag stehen (Stichwort Ladezeitverlängerung) oder auch leere Wagons, die noch nicht dem Wagenmeister am Sammelbf gemeldet wurden, wenn benötigt gleich zur Wiederbeladung genutzt wurden.

Ich plane auch einen Versand innerhalb einzelner Betriebsstellen auf der Anlage. Zwar nicht im Übermaß, aber doch immer wieder etwas. Zum bessern Verständnis habe ich mal ein Schema gezeichnet und am Schluß mit angehängt.

In Drahthammer, das noch auf dem Fiddle Yard zu liegen kommt und daher von Thumsenreuth per Sperrfahrt bedient wird, benötigt das Hammerwerk Holzkohle aus Friedenfels, das dort Tags zuvor in einem zugestellten leeren Güterwagon verladen wurde;
Ein Steinbruchunternehmen versendet vom dortigen Ladegleis auch hin und wieder Granitquader zum Werk in Zainhammer;
in Thumsenreuth wird Holz für das Sägewerk in Friedenfels verladen usw.

Dazu natürlich die Wagons aus der weiten Welt, die auf dem Fiddle Yard in Reuth auf die Nebenbahn übergehen und umgekehrt.

Schönen Gruß und
Robert

Dateianhänge
  • Schematischer Streckenplan Friedenfels.pdf

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04.05.2009 18:35 (zuletzt bearbeitet: 04.05.2009 18:41)
#7 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Zitat von OOK
sieben_k\'s Überlegungen sind richtig. Es muss ein rollierendes System sein. Ich mache es so, dass ein Wagen, der am Tag 1 zugestellt wird, zum Be- oder Entladen, frühestens am nächsten Tag wieder abgeholt wird. Und in meinem Kartensystem ist eine Leerfahrtverwaltung enthalten. Entweder ein Wagen wird leer dem Versender auf der Anlage zugestellt oder aber, wenn der Empfänger auf der Anlage ist, nach entladen leer zu einem bestimmten Sammelplatz geführt.
Ich habe auch nie die Zahl der per diem zu transportierenden Wagen erwürfelt, sondern einfach "reichlich" Frachtzettel gezogen und soviele abgearbeitet, wie mit den planmäßigen Zügen möglich war, der Rest blieb für den "nächsten" Tag. Absolut vorbildentsprechend.
Von dem was Hubert schreibt, ist gewiss nichts falsch, aber ein doch theoretisches und sehr komplexes System, das sich als Einstieg nicht so anbietet. Bei vielen Details hatte ich den Eindruck, dass der dritte vor dem ersten Schritt getan werden soll. Saisonale Unterschiede zu berücksichtigen ist eine interessante Sache, wenn das schlichte System richtig rund läuft und die Mannschaften eingespielt sind. Meine Bahn läuft immer in der gleichen Jahreszeit. Das ist nie langweilig gewesen.
Für alle, die noch wenig oder keine Erfahrung mit solche Betriebssystemen haben, kann ich nur raten: so einfach wie möglich! Ihr werden selber einige Zeit brauchen, euer selbst erfundenes System zu beherrschen. Und dann erst die Mitspieler! Erfindet keine Gags, die die Sache spannender machen sollen. Der Eisenbahnbetrieb, wenn er einigermaßen vorbildentsprechend abgewickelt wird, ist spannend.



Also, das ein Wagen erst am nächsten Tag wieder abgeholt wird, ist für mich, für deutsche (ehemaligen) Staatsbahnen wenig Vorbildentsprechend . Bei Klein- und Schmalspurbahnen mag ein anderes Prozedere gelten.

Nach meinem Kenntnisstand läuft ein Transport wie folgt ab:
Kunde bestellt bei der Bahn einen Wagen.
Morgens stellt die Bahn mit dem Verteiler-Ng dem Kunden den leeren Wagen zu.
Der Kunde hat während der von sieben_k erwähnten Ladezeiten Gelegenheit den Wagen zu beladen (was ihm meist auch gelingt).
Am späten Nachmittag holt der Sammler-Ng den Wagen ab.
Er wird zum nächsten Rangierbahnhof gebracht und kommt dann in den Dg zum Zielrangierbahnhof.
Diese Durchgangsgüterzüge verbinden diese Knotenbahnhöfe meist Nachts.
Am frühen Morgen wird im Zielknotenbahnhof der Verteiler-Ng gebildet, der dann am Morgen den Wagen zum Empfänger bringt.
Der Empfänger hat dann tagsüber während den üblichen Arbeitszeiten den Wagen zu entladen. Wenn er länger braucht, und der Wagen kann nicht rechtzeitig leer zurückgegeben werden, ist halt das Standgeld fällig und der Wagen wird dann erst am nächsten Tag abgeholt. Das Überschreiten der Ladezeiten sollte aber nicht die Regel sein.
Der leere Wagen wird dann Abends wieder vom Sammler-Ng abgeholt.

So weit die Theorie. Die Anzahl der gezogenen Frachtkarte von der Zuglänge abhängig zu machen ist für mich auch etwas fragwürdig. Schaut man sich alte Buchfahrpläne an, sieht man das es immer Bedarfzüge gibt, um Verkehrsspitzen abzudecken. Bei Überlast könnte man sich auch einen Bedarfvorspann vorstellen. Diese Bedarfs-Ng bringen das System auch dann auch zum rotieren, weil dann zum Beispiel der Bedarfs-Ng zwei Stunden später kommt und keine leere Ladestraße mehr vorfindet und dessen Wagen auch wirklich erst am nächsten Tag abgefahren wird. Das man beladene Wagen Nachts am unbewachten Ladegleis stehen lässt sollte man vermeiden. Bei Vieh oder Lebensmittel sollte man auch schnellst möglich befördern. Im richtigen Leben würde sich ein Kunde, der auf den nächsten Tag vertröstet wird, überlegen ob er beim nächsten Mal die neue Spedition im Ort ausprobiert. Das Würfeln simuliert halt den unberechenbaren Kunden.

Natürlich hat OOK recht, generell sollte man alles am Anfang einfach halten, leider ist unser aber der Vorbild halt nicht so einfach.

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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04.05.2009 20:05
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#8 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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OOK

Jetzt sind wir dabei, über die Prinzipien des Vorbildes zu diskutieren, wofür es ja eigentlich ein eigenen Unterforum gibt. Ich habe überlegt, ob es Sinn macht, das hier einzumischen. Habe mich jedoch für ein neues Thema im genannten Unterforum entschieden, wo ich auf Pfalzbahns Ausführungen eingehe.

OOK
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04.05.2009 22:52
#9 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Hallo Bocklbahn,

ich hätte eine Bitte, könntest Du bitte mal deine Liste bzw. Gedanken zum Güteraufkommen hier einstellen. Wäre für uns mal schön zu sehen, wie so was aussieht und ist schließlich der Ausgangspunkt unseres Güterwagenumlauf und fehlt hier im Forum noch als Grundlage (Vielleicht sogar als neuer Thread?).

Gruß Hubert

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05.05.2009 09:11 (zuletzt bearbeitet: 05.05.2009 09:12)
#10 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Unser Frachtzettelsystem habe ich im letzten Hp1 dargestellt, oder auf meiner Webseite Playing with a sense.
Wir haben einen Wochenplan für das Aufkommen.
Wolfgang

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05.05.2009 12:21
#11 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Zitat von Pfalzbahn

3. Wie oben erwähnt braucht der Bahnhof 15 Wagen pro Tag, dies ergibt wegen An- und Abfahrt 30 Bewegungen. Jetzt wäre die Frage wieviel Ng's verkehren. Bei einem Zwischenbahnhof wird pro Tag und Richtung meist 2 Ng's (Morgens und Abends) gefahren. Das macht pro Zug 7,5 Bewegungen pro Zug. Damit der Zufall ("Fremdbestimmtheit") ins Spiel kommt nehmen wir jetzt die Würfel.
Jetzt wird es ein bisschen mathematisch: Ein Würfel hat pro Wurf im Schnitt 3,5 Augen. Wir haben 15 Wagenladungen pro Tag, nehmen also 4 Würfel, um die Anzahl der Frachtaufträge pro Tag (Session) zu ermitteln. Die Anzahl der gewürfelten Wagenladungen bewegt sich nun zwischen 4 und 24. Diese Anzahl nehmen wir vom Hauptstabel. Für die Sonderladungen würfeln wir mit zum Beispiel mit einem Würfel nochmal: 1 bis 2 Augen = keine Sonderladung, 3 bis 4 Augen = eine Sonderladung, 5 Augen = zwei Sonderladungen, 6 Augen = drei Sonderladungen. Diese Anzahl nehmen wir vom Sonderstabel. Die Karten weden jetzt auf die Wagen bzw. Züge im Schattenbahnhof/Fiddleyard verteilt. Es gibt auch Sonderfälle wo ein leerer Wagen im Bahnhof oder sonstwo auf der Anlage benutzt werden kann.


Hallo Hubert,

ich habe ein bißchen Schwierigkeiten, hier ganz folgen zu können.
Wie machst du das: Erst werden die Papiere ausgelost, dann auf die Wagen im Zugspeicher verteilt?
Die Wagen stehen doch in einer völlig unbestimmten Reihung im Speicher und sind von den Typen her total gemischt. Wie willst du da durch Los bestimmte Papiere damit in Übereinstimmung bringen? Du hast z.B. drei Viehtransporte gezogen, aber zufällig nur einen V-Wagen im Zug, dafür aber zwei Kesselwagen und einen R-Wagen mit Traktoren, für die du keine Papiere hast.
Oder geht dann erst das Handrangieren passend zur zufällig entstandenen Wagenliste los?
Oder kann es sein, daß dieses System noch gar nicht so richtig in der Praxis gelaufen ist?

Was ich auch nicht ganz verstehe, ist: Wieso "braucht" ein Bf eine best. Wagenanzahl /Tag? Hier kann es sich doch höchstens um eine äußerste Kapazitätsgrenze = Summe aller Gleisnutzlängen handeln, die man im Betrieb tunlichst niemals ausschöpfen sollte, und die real, da die große Bahn halt wesentlich mehr Platz hat, auch nie ausgeschöpft wurde.
Es gibt keinen schlimmeren und vorbildwidrigeren Anblick als den einer bis auf den letzten Platz zugeparkten Gleisanlage, ganz egal, ob der Bf nun groß oder klein ist.

sieben_k


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05.05.2009 13:29 (zuletzt bearbeitet: 05.05.2009 13:32)
#12 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Hallo sieben_k,

Entschuldigung, wenn das etwas unpräzise rüber kam. Um alle Details zu Beleuchten müsste man mehrere Seiten schreiben.
Hauptaspekt war das mit dem Würfeln eine Methode gezeigt wird wie die Unberechenbarkeit des Kunden simuliert wird, und unser Rangierspiel fremdbestimmt wird.
Zu den angesprochenen Details:
Die Karten werden erst gezogen und dann die Züge komplett neu gebildet. Wie dies geschieht hängt von den persönlichen Vorlieben ab: Mit Hand im Fiddleyard oder im Bahnhof vor/während der Session auf der Anlage. Fehlt ein Viehwagen müsste dieser aus der Schublade geholt werden.
Jetzt wird es ein bisschen OT: Der Wagenpark muss zum Frachtaufkommen passen! Benötigen 50% der Aufträge einen G-Wagen, sollte der Wagenpark ca. 50% G-Wagen umfassen, sonst kann man seine Aufträge nicht abarbeiten. Also lieber auf den bunten Bierwagen verzichten und dafür einen schnöden G10 kaufen. Übersichten über die Anteile der einzelnen Wagengattungen am Gesamtbestand findet man in der Literatur oder im Netz. Bei Spezialwagen gibt es natürlich Grenzen. Habe ich mehrere Aufträge für den einen Viehwagen muss ich durch beschleunigten Umlauf dafür sorgen das die Aufträge schnellstmöglich erfolgen z.B. durch Bedarfsleistungen. Man man sollte immer im Hinterkopf haben, dass wir mit dem Transport eigentlich Geld verdienen und den virtuellen Kunden zufrieden stellen wollen.
Das nächste Thema sind die Anzahl der Wagenladungen. Bei der Anlagenplanung sollte man sich vorher Gedanken machen was der Anschließer braucht und dann die Gleislänge bestimmen. Wie sieben_k richtig schreibt sind die Gleise nie ausgefüllt.
Ein Bahnhof braucht eine "gewisse" Wagenanzahl weil sein "Anschließer" sie brauchen. Ein Beispiel:
Eine Fabrik produziert im Schnitt 140 t pro Woche von irgendwas. Dafür braucht man 7 Wagen von je 20 t Ladegewicht um es abzufahren. Fasst das Ladegleis nur einen Wagen, müsste jeden Tag ein leerer Wagen zugestellt und voll abgefahren werden. Fasst das Ladegleis 3 Wagen, hat man keine Probleme Spitzen abzufangen. Aber um die 140t zu produzieren braucht die Firma auch z.B. 200 t Rohstoffe, es müssen also auch 10 Wagen pro Woche angeliefert werden, und schon sollte unser Ladegleis schon 5 Wagen am Tag verkraften können, bei im Schitt 2,2 Wagen pro Tag!
=> Die Länge der Ladegleise vorher überdenken. Und Ladegleise können nie zu lang sein.

Gruß Hubert

PS: Ich bin im Moment nur Theoretiker, habe aber viel darüber nachgedacht und ich finde keinen Grund warum es nicht funktionieren sollte.
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05.05.2009 19:28
#13 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Hallo miteinander und danke für die rege Diskussion,

In Antwort auf:
ich hätte eine Bitte, könntest Du bitte mal deine Liste bzw. Gedanken zum Güteraufkommen hier einstellen. Wäre für uns mal schön zu sehen, wie so was aussieht und ist schließlich der Ausgangspunkt unseres Güterwagenumlauf und fehlt hier im Forum noch als Grundlage (Vielleicht sogar als neuer Thread?)


Habe meine lose Gedankensammlung als pdf mit angehängt. Ist nur grob skizziert und keineswegs vollständig. FY bedeutet Fiddle Yard und die entsprechenden Wagengattungen (entsprechend der Epoche 2) habe ich auch nur grob aufgenommen. R steht beispielsweise für Rungenwagen, es kann aber auch ein Drehschemelwagen-Pärchen oder der Köln von Fleischmann sein. Das Ganze ist ja nur mal für hier "unter uns" gedacht und wird später noch perfektioniert.

Mit dem Würfel, den ich am Anfang dieses Threads ins Spiel brachte meine ich schlicht eine Methode, um per Zufall eine bestimmte Zahl zu ermitteln. Die Idee habe ich aus einem Beitrag über ein Frachtkartensystem, den ich einmal in einem Sammelordner für Modellbahnbau in unseren Verein gesehen habe (ist schon eine Weile her, war so in der Richtung "Schritt für Schritt zu perfekten Modellbahn..." ...). Ich meine, dass bei dem Artikel sogar Ivo Cordes der Autor war. Bin mir aber nicht sicher. Hugo Swilch benutzte, wie er schreibt, auf seiner Holzheimerbahn früher den Sekundenzeiger einer Uhr, um eine Zufallszahl zu generieren. Letztendlich geht es ja nur um die Frage: Wieviele Aufträge haben wir denn heute? - und diese Anzahl soll - wie beim Vorbild - durch Fremdbestimmung erzeugt werden.

In Antwort auf:
Hauptaspekt war das mit dem Würfeln eine Methode gezeigt wird wie die Unberechenbarkeit des Kunden simuliert wird, und unser Rangierspiel fremdbestimmt wird.
Zu den angesprochenen Details:
Die Karten werden erst gezogen und dann die Züge komplett neu gebildet. Wie dies geschieht hängt von den persönlichen Vorlieben ab: Mit Hand im Fiddleyard oder im Bahnhof vor/während der Session auf der Anlage. Fehlt ein Viehwagen müsste dieser aus der Schublade geholt werden.


So habe ich mir das auf meinen Fiddle Yard auch vorgestellt.

Das Grundproblem, warum ich diese Diskussion angestoßen habe, war ja die zu große Unberechenbarkeit, wenn ich einfach nur Karten aus dem Aufträge-Stapel ziehe; sprich, dass seltene Transportaufgaben (der Säuretopfwagen) dauernd auftauchten, und beim Sägewerk, dass bei einem eigenen Gleisanschluß auch einen entsprechenden Güterverkehr vermuten lassen sollte, einfach zu kurz kam (frei nach Murphys Gesetz).

So gesehen finde ich -aus der Theorie betrachtet- die Überlegungen von Pfalzbahn schon brauchbar und möchte das mal auf meinem vorhandenen Teilstück probieren.

Natürlich lerne ich auf von den anderen Vorschlägen und bin an anderen Meinungen und Vorschlägen nach wie vor interessiert. Es sind ja grundlegende Überlegungen für einen vorbildnahen Betrieb auf der Anlage.

Dateianhänge
  • Frachtaufkommen Localbahn Friedenfels.pdf

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05.05.2009 19:36
#14 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Was mich vom vorgestellten Wochenplan in Eagle Pass von Wolfgang interessieren würde (mein Englisch ist leider...na ja):

Gibt die gezeigte Tabelle nur den Bedarf an (also können es auch mehrere Wagen sein) oder steht jedes in/out für je einen Wagon?

Das im Foto gezeigte "entladen" der Wagons gefällt mir sehr gut und wäre z. B. bei mir auch im Sägewerk gut brauchbar.

Schöne Grüße an alle!
Robert


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05.05.2009 19:46 (zuletzt bearbeitet: 05.05.2009 19:47)
#15 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Zitat von Bocklbahn
Was mich vom vorgestellten Wochenplan in Eagle Pass von Wolfgang interessieren würde (mein Englisch ist leider...na ja):
Gibt die gezeigte Tabelle nur den Bedarf an (also können es auch mehrere Wagen sein) oder steht jedes in/out für je einen Wagon?
Das im Foto gezeigte "entladen" der Wagons gefällt mir sehr gut und wäre z. B. bei mir auch im Sägewerk gut brauchbar.
Schöne Grüße an alle!
Robert



Ich habe es so verstanden das jedes IN/OUT für einen Wagen steht. Und für die Liste Bocklbahn.

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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05.05.2009 23:32
#16 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Zitat von Pfalzbahn
....die Züge komplett neu gebildet. Wie dies geschieht hängt von den persönlichen Vorlieben ab: Mit Hand im Fiddleyard oder im Bahnhof vor/während der Session auf der Anlage. Fehlt ein Viehwagen müsste dieser aus der Schublade geholt werden.

OK, semantisch verstanden hab ich das jetzt, fassen kann ich es immer noch nicht so richtig. Es wird tatsächlich lieber der ganze Wagenbestand ständig umgegraben, als daß der viel naheliegendere Weg beschritten wird, lieber einen Satz Papiere mehr bereitzustellen, um für jeden Wagen eine begrenzte Auswahl an möglichen Ladungen und Zielen zu haben. Der Kopierer wurde inzwischen erfunden, Leute!
Fehlziehungen können damit auch nicht mehr auftreten, denn wenn ich, um bei den Beispielen zu bleiben, zwei V-Wagen im Umlauf habe, erhalte ich für jeden der beiden genau ein Begleitpapier mit jeweils dem Zufall unterworfenem Inhalt.
Ich persönlich fasse meine Wagen eher ungern an, die Beschriftung und Alterung werden mit jedem Eingriff bekanntlich nur besser. Es muß auch mit der Auswahlmöglichkeit nicht übertrieben werden: Kein Mensch merkt sich den Verlauf der ganzen Rangierbewegungen der letzten Betriebssitzung.
Zitat von Pfalzbahn
Jetzt wird es ein bisschen OT: Der Wagenpark muss zum Frachtaufkommen passen! Benötigen 50% der Aufträge einen G-Wagen, sollte der Wagenpark ca. 50% G-Wagen umfassen, sonst kann man seine Aufträge nicht abarbeiten.

Das ist natürlich richtig, aber die Methode bietet keine Gewähr einer Fehlauswahl.
Denn: Es muß mit einem Überbestand an Begleitpapieren gearbeitet werden, da sich das "Ziehen" sonst erübrigt. Ergo sind im Bestand immer mehr Aufträge als passende Wagen.
Und wer ein bißchen Ahnung von Statistik hat, kann sich ausrechnen, daß beim Ergebnis der "Ziehung" in den meisten Fällen von Übereinstimmung keine Rede sein kann, sondern mal 20%, mal 70%, natürlich auch mal 50% (schon mal im Lotto gewonnen?) Bedarf an G-Wagen herauskommt.
Zitat von Pfalzbahn
Bei der Anlagenplanung sollte man sich vorher Gedanken machen was der Anschließer braucht und dann die Gleislänge bestimmen.

Ich hab mal gehört, daß das auch andersrum gehen soll: Am Anfang steht der Platz, der entscheidet über die maximalen Gleislängen, und die wiederum über die möglichen Anschließer.
Aber vielleicht sollte ich das tatsächlich mal ausprobieren: Zuerst das Hüttenwerk, dann die Gleisnutzlängen, und dann entscheide ich, wie groß der Anbau am Haus werden muß.....
Zitat von Pfalzbahn
Also lieber auf den bunten Bierwagen verzichten und dafür einen schnöden G10 kaufen.

Das war sicher nur eine humorvolle Bemerkung. Sollte mir ein Bierwagen gefallen (in der Tat habe ich nicht mal einen), dann fährt der auch, und wahrscheinlich bevorzugt. Es ist dann eben eine passende Kundschaft zugegen, die den Einsatz dieses Wagens "braucht". Genauso ist es mit den anderen Wagentypen. Kein Mensch wird sich einen farblosen Durchschnittsbrei an Rollmaterial zulegen, nur weil das im Bundesdurchschnitt so sei, genausowenig, wie ich mir keine 5 V100 (und sonst nichts) auf einem Fleck vorstellen könnte. Da setze ich der Fremdbestimmung eine klare Grenze, wohl wissend, daß es dadurch nicht das hundertprozentigen Abbild der Wirklichkeit sein wird.
Aber, ich denke, das mit dem schnöden G10 war nicht so ernstgemeint.

sieben_k, Erfinder des Begriffs Fremdbestimmung


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06.05.2009 08:17 (zuletzt bearbeitet: 06.05.2009 08:18)
#17 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Zitat von sieben_k

OK, semantisch verstanden hab ich das jetzt, fassen kann ich es immer noch nicht so richtig. Es wird tatsächlich lieber der ganze Wagenbestand ständig umgegraben, als daß der viel naheliegendere Weg beschritten wird, lieber einen Satz Papiere mehr bereitzustellen, um für jeden Wagen eine begrenzte Auswahl an möglichen Ladungen und Zielen zu haben. Der Kopierer wurde inzwischen erfunden, Leute!

Zitat von Pfalzbahn
Bei der Anlagenplanung sollte man sich vorher Gedanken machen was der Anschließer braucht und dann die Gleislänge bestimmen.

Zitat von sieben_k
Ich hab mal gehört, daß das auch andersrum gehen soll: Am Anfang steht der Platz, der entscheidet über die maximalen Gleislängen, und die wiederum über die möglichen Anschließer.
Aber vielleicht sollte ich das tatsächlich mal ausprobieren: Zuerst das Hüttenwerk, dann die Gleisnutzlängen, und dann entscheide ich, wie groß der Anbau am Haus werden muß.....


Ich kann sieben_k in der Sache ganz gut folgen, seinen halb ironisch - halb zynischen und immer sehr belehrenden Stil lese ich jedoch nicht so gern. Geht es nicht anders? Wir sind doch alle nicht im Besitz der ultimativen Wahrheit. Meint

Der Eisenhans


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06.05.2009 12:33
#18 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Hallo eisenhans,

freut mich, daß meine Sätze wenigstens gelesen werden und eine Reaktion hervorrufen. Und mir ist es zehnmal lieber, ab und zu anzuecken, als daß wir uns ständig nur gegenseitig auf die Schulter klopfen, um irgendwann in Langeweile zu versinken.
Eine kritische Antwort ist mir deshalb lieber als gar keine, da man sich sonst irgendwann fragen muß, ob das überhaupt jemand zur Kenntnis nimmt, was man sich gerade aus dem Kreuz geleiert hat.

Im übrigen zeigte mir eine kurze Durchsicht deiner bisherigen Beiträge, daß du selbst vom Stil her fast im gleichen Glashaus sitzt, also mit Steinen ein bißchen vorsichtiger sein solltest - schon wieder belehrend, aber anders kann man das wohl nicht formulieren, höchstens unhöflicher.
Ich will jedoch nicht vom Thema abweichen. Es ging mir eigentlich eher um das Deutlichmachen von Systemschwächen. Hierzu eine Antwort wäre wesentlich nutzbringender, als eine Nebendiskussion über Stilfragen anzufangen.

sieben_k


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09.05.2009 20:41 (zuletzt bearbeitet: 09.05.2009 21:06)
#19 RE: Gedanken zum Wagenkarten-/Frachtbriefsystem (vom Anfänger)
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Hallo Zusammen,

trotz der Gefahr hin noch einen, zum Teil gerechtfertigen Rüffel, vom geliebten Moderator zu bekommen, möchte ich mal kurz antworten.

Vorwort: Bei allen von mir angeführten oder angedachten Vorgängen gilt die Klausel: Man kann es so machen, man muss aber nicht.
Es gibt viele funktionierende Systeme, und jeder soll darüber nachdenken und für sich entscheiden wie weit er, vor allem beim Anfang, den Aufwand treibt oder welche Freiheitsgrade er sich nimmt. Aber bekanntlich kommt der Appetit mit dem Essen.

So nun zu meinen Kommentaren, da ich einige Sachen nicht so im Raum stehen lassen will, und vielleicht die Verwirrung bei geneigten Lesern vermindern kann.

Zitat von sieben_k
OK, semantisch verstanden hab ich das jetzt, fassen kann ich es immer noch nicht so richtig. Es wird tatsächlich lieber der ganze Wagenbestand ständig umgegraben, als dass der viel naheliegender Weg beschritten wird, lieber einen Satz Papiere mehr bereitzustellen, um für jeden Wagen eine begrenzte Auswahl an möglichen Ladungen und Zielen zu haben. Der Kopierer wurde inzwischen erfunden, Leute!
Fehlziehungen können damit auch nicht mehr auftreten, denn wenn ich, um bei den Beispielen zu bleiben, zwei V-Wagen im Umlauf habe, erhalte ich für jeden der beiden genau ein Begleitpapier mit jeweils dem Zufall unterworfenem Inhalt.
Ich persönlich fasse meine Wagen eher ungern an, die Beschriftung und Alterung werden mit jedem Eingriff bekanntlich nur besser. Es muß auch mit der Auswahlmöglichkeit nicht übertrieben werden: Kein Mensch merkt sich den Verlauf der ganzen Rangierbewegungen der letzten Betriebssitzung.



Noch mal klargestellt, nicht der vorhandene Wagen ist der Auslöser zum Erstellen eines Frachtzettels, sondern die Transportbedürfnisse der auf der Anlage dargestellten und angedachten Anschließer. Auch die resultierende Zugbildung gehört zur Identität einer Anlage (aber anderer Thread). Persönlich finde ich außerdem einen (Farb-) Laserdrucker heutzutage besser geeignet zum Erstellen der Papiere als einen Kopierer.

Zitat von sieben_k

Zitat von Pfalzbahn
Jetzt wird es ein bisschen OT: Der Wagenpark muss zum Frachtaufkommen passen! Benötigen 50% der Aufträge einen G-Wagen, sollte der Wagenpark ca. 50% G-Wagen umfassen, sonst kann man seine Aufträge nicht abarbeiten.


Das ist natürlich richtig, aber die Methode bietet keine Gewähr einer Fehlauswahl.
Denn: Es muß mit einem Überbestand an Begleitpapieren gearbeitet werden, da sich das "Ziehen" sonst erübrigt. Ergo sind im Bestand immer mehr Aufträge als passende Wagen.
Und wer ein bißchen Ahnung von Statistik hat, kann sich ausrechnen, daß beim Ergebnis der "Ziehung" in den meisten Fällen von Übereinstimmung keine Rede sein kann, sondern mal 20%, mal 70%, natürlich auch mal 50% (schon mal im Lotto gewonnen?) Bedarf an G-Wagen herauskommt.



Wer noch ein bisschen mehr Ahnung von Statistik hat und meinen Beiträge weiter oben genau gelesen hat wird zu einer anderen Schlussfolgerung kommen. Nach meinem obigen Beispiel im ersten Beitrag würde von den vorhandenen 90 Frachtzettel maximal 24 für eine Betriebssession gezogen werden. Nebenbei für alle Nichtstatistiker: Wenn man mit 4 Würfel würfelt, fällt die 24 im Schnitt einmal pro 1296 Würfe. Wären wirklich alle Zettel für G-Wagen, brauche ich nur 24 G-Wagen um die Aufgaben zu erfüllen, ist also machbar. Mir ist bewusst das Leute teilweise ihre Wagen selbst bauen und nicht wie ich (Mainstream H0, Epoche III) einfach ins Modellbahnfachgeschäft gehen können und sagen: Schieb mir mal zwei G10 und einen Oppeln über die Theke. Der Bedarf an Wagen lässt sich aber grob ermitteln.
mir fällt gerade auf ich vergaß zu erwähnen dass man den Frachtzettel auch mal mischen sollte.

Zitat von sieben_k

Zitat von Pfalzbahn
Bei der Anlagenplanung sollte man sich vorher Gedanken machen was der Anschließer braucht und dann die Gleislänge bestimmen.


Ich hab mal gehört, daß das auch andersrum gehen soll: Am Anfang steht der Platz, der entscheidet über die maximalen Gleislängen, und die wiederum über die möglichen Anschließer.
Aber vielleicht sollte ich das tatsächlich mal ausprobieren: Zuerst das Hüttenwerk, dann die Gleisnutzlängen, und dann entscheide ich, wie groß der Anbau am Haus werden muß.....



Also in der USA gibt es Leute die haben das genauso gemacht. Natürlich ist erst der Platz da, aber trotzdem sollte man bei der Planung über Gleisnutzlängen nachdenken, wie hier im Forum schon an anderer Stelle erwähnt.

Zitat von sieben_k

Zitat von Pfalzbahn
Also lieber auf den bunten Bierwagen verzichten und dafür einen schnöden G10 kaufen.


Das war sicher nur eine humorvolle Bemerkung. Sollte mir ein Bierwagen gefallen (in der Tat habe ich nicht mal einen), dann fährt der auch, und wahrscheinlich bevorzugt. Es ist dann eben eine passende Kundschaft zugegen, die den Einsatz dieses Wagens "braucht". Genauso ist es mit den anderen Wagentypen. Kein Mensch wird sich einen farblosen Durchschnittsbrei an Rollmaterial zulegen, nur weil das im Bundesdurchschnitt so sei, genauso wenig, wie ich mir keine 5 V100 (und sonst nichts) auf einem Fleck vorstellen könnte. Da setze ich der Fremdbestimmung eine klare Grenze, wohl wissend, daß es dadurch nicht das hundertprozentigen Abbild der Wirklichkeit sein wird.
Aber, ich denke, das mit dem schnöden G10 war nicht so ernstgemeint.
sieben_k, Erfinder des Begriffs Fremdbestimmung



Wiederum Entschuldigung, der Satz war ernst gemeint. Ist eine Brauerei oder ein Getränkehändler auf der Anlage ist gegen den Bierwagen nichts zu sagen. Im Nachhinein ist aber der Bierwagen ein schlecht gewähltes Beispiel, da wir dann bei einem Spezialthema der Zugbildung sind, wie Güterkurswagenumläufe in Güterzügen und Personenzügen oder Eilgüterzüge, nicht unbedingt etwas für einen Anfänger. Für Interessierte und ambitionierte Anfänger hätte ich da einen Literaturtipps zu Bierwagen und Güterzugbildung allgemein (MIBA Report Zugbildung Band 2 Güterzüge im Moment leider vergriffen).
Aber ich achte schon darauf dass die Spezialgüterwagen bei mir nicht überhand nehmen.

Zum Schluss eine Bitte an die Moderation könnte man den Thread in ein neues Unterforum „Theorie des Modellbahnbetriebs“ verschieben oder den Titel dieses Unterforums um die Theorie erweitern, bevor wir hier das Thema wieder komplett verfehlen.

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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