Die Lassiner Kleinbahn

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18.03.2020 16:22 (zuletzt bearbeitet: 18.03.2020 16:34)
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#1 Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo werte Mapudianer,

Wie schon in meiner Vorstellung angedroht, möchte ich nun meine ersten Gedanken zu einer halbwegs sinnvollen 0e-Modellbahnanlage in meinem „Arbeitszimmer“ vor- und zur Diskussion stellen. Vielleicht lässt sich daraus ja etwas machen.

Mein Zimmer:


Das Grundthema der Anlage ist die „Lassiner Kleinbahn“, eine Schmalspurbahn mit 750mm Spurweite an der vorpommerschen Ostseeküste, die um 1900 nach dem preußischen Kleinbahngesetz durch die Firma Lenz & Co erbaut und die ersten Jahre auch betrieben worden ist. Die Bahn diente und dient dem Güterverkehr insbesondere der Landwirtschaft und der Versorgung des kleinen Küstenortes Lassin sowie in mäßigem Umfang dem Personenverkehr für regionale Bedürfnisse, aber auch dem Ausflugs- und Urlauberverkehr. Die dargestellte Situation soll in den späten 1960er Jahren angesiedelt sein.



Der Name „Lassin“ ist eine Vermischung aus „Lubmin“ = Seebad am Greifswalder Bodden und ehemals Endbahnhof der KGW (Kleinbahn Greifswald Wolgast, 750 mm) sowie „Lassan“, ein kleines Landstädtchen an der Peene und Endbahnhof der ALKB (Anklam Lassaner Kleinbahn, 600 mm), dieser hat den Gleisplan für Lassin „gespendet“. Einen Bahnhof Bredenfelde hat es dagegen tatsächlich gegeben, und zwar als Endbahnhof im Netz der DKBW (Demminer Kleinbahnen West, 750 mm), allerdings ohne BHG Lagerschuppen nebst Anschlussgleis dorthin. Derartige Einrichtungen waren aber an mehreren Bahnhöfen der ehemaligen Rügenschen Kleinbahnen vorhanden. Ob der Name „Bredenfelde“ letztlich beibehalten wird, ist noch nicht endgültig entschieden. Alle vier genannten Bahnen waren übrigens vorpommersche Lenz-Bahnen reinsten Wassers.

Die Gleispläne der Bahnhöfe sind noch nicht ganz zufriedenstellend. In Bredenfelde ist es leider nicht möglich, gleichzeitig mit einer Zugkreuzung das Lade- und das Anschlussgleis zu bedienen, weil die sich kreuzenden Züge die entsprechenden Weichen blockieren. In Lassin ist die Anordnung von Güterschuppen und Ladestraße ungünstig und es fehlt irgendwie eine Möglichkeit, nicht genutzte Fahrzeuge abzustellen. Es ist mir aber bisher nicht gelungen, dort ein weiteres Gleis anzuordnen, ohne diesen Anlagenteil total zu überladen. Kaum zu glauben, dass der Bahnhof Lassan mit seinem fast identischen Gleisplan tatsächlich der Betriebsmittelpunkt der ALKB war!

Was mir an dem Entwurf aber ganz und gar missfällt und fast zum Verwerfen aller 0e-Gedanken geführt hat, ist die geradezu lächerlich kurze offene Strecke zwischen den Bahnhöfen. Von Einfahrweiche zu Einfahrweiche sind es gerademal 2,07 m, das wären beim Vorbild ganze 93 m! Dabei habe ich immer davon geträumt, meinen Lenz-Bahn-Zug auch ausgiebig durch die typische dazu gehörende Landschaft fahren zu sehen!

Was es in meinem Anlagenplan mit dem Gleis im Anschluss an den Bahnhof Bredenfelde (hinter dem Schrank mit Regal und der aufgeschlagenen Tür) auf sich hat und wie ich mir einen möglichen Zugspeicher, evtl. sogar Fiddleyard, vorstellen könnte, davon später mehr. Hier erstmal mein ZOFF:

Zwänge:
Die räumlichen Gegebenheiten sind der Zeichnung von meinem Zimmer zu entnehmen. Dabei ist zu beachten, dass das Zimmer auch bei betriebsbereiter Anlage einen „wohnlichen“ Charakter behalten soll und alle nicht mit der Modellbahn in Zusammenhang stehenden Funktionen gewährleistet bleiben. Die vorhandene Möblierung ist relativ neu und sollte weiterhin genutzt werden. Die Couch steht aber zur Disposition. Alle Schränke müssen erreichbar und der Schreibtisch mit Computerarbeitsplatz betutzbar bleiben. Wenn die Anlage nicht betrieben wird, sollte sie sich möglichst harmonisch als eine Art Zimmerschmuck in das Zimmer einfügen.
Für den Gleisbau möchte ich Peco 0e Weichen und Flexgleis verwenden.

Obligationen:
Da steht ganz vorne auf der Liste das Grundthema der Anlage (siehe oben), das ist nicht verhandelbar. Weiterhin möchte ich nicht auf die Lokstation im Endbahnhof verzichten.

Favoriten:
Die Hauptwerkstatt meines ehemals selbstständigen Kleinbahnunternehmens auch darzustellen wäre nett. Das gehört irgendwie dazu und muss nicht viel Fläche beanspruchen (siehe Bahnhof Lassan der ALKB).

Fakultativa:
Da fällt mir jetzt nicht mehr viel ein. Vielleicht ein weiterer Gleisanschluss (z.B. Molkerei, Ziegelei), aber nur, wenn dadurch die Anlage nicht überladen wird!

Hoffentlich habe ich nichts vergessen.

Viele Grüße und bleibt gesund!
Klaus-Matthias

Edit: Nachtrag: Eigentlich wollte ich zwei Zeichnungen (im JPG-Format) einfügen, das ist mir leider nicht gelungen. Versuche es nochmal.
Edit2: Jetzt hat´s gefunzt!


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18.03.2020 17:11
#2 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Klaus-Matthias,

am Gleisplan gibt es erst mal keine große Kritik.
Ich würde Dir aber empfehlen die Anlage höher zu legen, so auf ca. 1,3 oder 1,4 Meter.
Einen Einleger am Fenster hast Du ja schon vorgesehen.
Auf das Regal und Schrank unten an der Tür würde ich verzichten und Bredefelde weiter nach lnks legen.
Daraus würde auch etwas mehr Strecke folgen und der Schreibtisch als Bedienhinternis wäre auch ein bisschen aus dem Weg.

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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18.03.2020 17:41
#3 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Moin Klaus,
auch mir gefällt das Projekt so schon mal ganz gut.
Ich fang dann gleich mal an, in Deiner Einrichtung rumzupfuschen
Wenn man den 198 cm hohen Schrank links unten neben dem Schreibtisch
verschwinden ließe (wie genau sei jetzt mal dahingestellt) und
man in Kauf nähme, daß die Tür nicht mehr ganz 90° weit öffnet,
könnte man Lassin ja an die Unterseite des Raumes legen,
der Fiddleyard käme dann als schlichtes Brett vor dem 240 cm hohen
Bücherschrank oben links zu liegen, wo er den Zugriff auf das
Regal eigentlich auch nicht behindern sollte.

Könntest Du, nur mal für mich als Anregung, eine kurze Skizze
von Lassan zeigen?
So weit erstmal von mir,

Gruß
Alex


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18.03.2020 18:05
#4 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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PS: Und vielleicht mal prüfen ob man die Tür drehen könnte Optimale Raumausnutzung für Quasi-RAWE (10)

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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18.03.2020 21:18
avatar  HFy
#5 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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HFy

In der Tat, das Problem sind die vorhandenen Möbel. Man sollte sich nicht von vorhandenen Schränken beschränken lassen. Unter der Anlage findet sich vermutlich noch genug Stauraum.
Herber


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19.03.2020 11:53
#6 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Klaus-Matthias, was ist denn im Raum vor der Tür? Wenn es nicht gerade das Treppenhaus wäre, könnte man vielleicht die Tür aushängen und durch eine Vorhang-Konstruktion oder durch eine Falt-Schiebetür ersetzen. Dann hättest du mehr Platz für Bredenfelde.

Und über den raumhohen Schank auf der linken Seite solltest du mal (nochmal?) mit deiner Familie diskutieren.

Ist denn HaNull-e schon 100%ig ausgeschlossen? Das könnte die Streckenlänge deutlich verbessern.

Mit Hp1-Gruß - Helmut


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19.03.2020 13:03 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2020 13:10)
#7 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Klaus-Matthias, ich habe mir erlaubt, in deinem Bild rumzumalen. Ich wollte mal sehen, wie es wäre, wenn du auf HaNull-e umsteigen würdest und wenn du die Tür aushängen könntest:



Der Gewinn an Streckenlänge wäre enorm, außerdem gäbe es mehr Platz im Raum.

Viel Spaß beim Weiterplanen, mit Hp1-Gruß - Helmut

P. S. (edit) Mit 61 müsstest du noch genügend feinmotorische Fähigkeiten haben, um auch mit H0e klar zu kommen. Ich bin kurz vor 80 und habe vor paar Tagen einen PluX-22 Adapter für meinen neuen ETA 150 umgebaut. Das war in puncto Feinmotorik allerdings grenzwertig! Gruß - H.


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19.03.2020 17:24 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2020 18:09)
avatar  OOK
#8 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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OOK

Ich nehme diesen interessanten Fred leider erst jetzt wahr, da ich mit anderen Dingen schwer eingedeckt bin. Dabei ist er natürlich gerade für mich äußerst interessant.

Irgendwann werde ich das gut genug durchdacht haben, um ein paar konstruktive Vorschläge zu machen. Zunächst einmal als Schnellschuss nur zwei Dinge:
1. Huberts Empfehlung, die Tür umzudrehen ist nach meiner Ansicht zwingend. Alle Gegenargumente sind bekannt, die fege ich vom Tisch. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
2. Helmuts Vorschlag, H0e statt 0e zu planen, trifft bei mir auf keine Gegenliebe.
Die durchaus vertrackte Situation in Klaus-Mattias Zimmer ist doch gerade ein ideales Feld für Anlagen-Design. Aus dem vorhandenen Platz das Maximale an Strecke und Betriebsmöglichkeiten herauszukitzeln, das ist eine ganz tolle Aufgae, die hier mal wieder so schön vor uns liegt. Das sollten wir uns doch nicht selber wegnehmen, sondern uns der Herausforderung stellen und uns die Hände reiben wie Obelix, wenn er Wildschweine sieht.

Gruß

Otto

PS: Klaus-Matthias, was hat dich denn dazu bewogen, die Anlage auf der wirbelsäulenfeindlichen Höhe von 1m anzusetzen, bei der man hauptsächlich Dächer der Fahrzeuge sieht? Ich habe das nur durch die Bemerkung von Hubert gemerkt. 1,2m ist wohl das Mindeste für einen durchschnittlichen Erwachsenen, 1,3 ist gut (FREMO) und darüber braucht es schon wieder Tricks.

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19.03.2020 18:07 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2020 18:13)
#9 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #7
Ich bin kurz vor 80 und habe vor paar Tagen einen PluX-22 Adapter für meinen neuen ETA 150 umgebaut. Das war in puncto Feinmotorik allerdings grenzwertig!

Ich habe mit meine 52 Jahren am letzten Wochenende zwei Lokomotiven "zerlötet" und kurz über einen Spurwechsel nachgedacht. Es wird wohl eine Gartenbahn ....

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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19.03.2020 18:24
avatar  OOK
#10 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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OOK

Zitat von KlausM im Beitrag #1
Die Gleispläne der Bahnhöfe sind noch nicht ganz zufriedenstellend. In Bredenfelde ist es leider nicht möglich, gleichzeitig mit einer Zugkreuzung das Lade- und das Anschlussgleis zu bedienen, weil die sich kreuzenden Züge die entsprechenden Weichen blockieren.
Hallo Klaus-Matthias. Da hätte dich Herr Lenz (der aus Berlin, nicht der aus Gießen) ziemlich verständnislos angeschaut. Eine Zugkreuzung plus rangieren im Bahnhof? Dafür hat der geizige Herr Lenz seine Stationen nicht gebaut, dafür gab es auch keinen Bedarf. Die beiden Bahnhofspläne sind ja prinzipiell identisch und völlig ausreichend, nur sollte die Umfahrmöglichkeit von Bredenfeld irgendwie der von Lassin angepasst werden. Darüber ist noch zu reden.

Zitat
In Lassin ist die Anordnung von Güterschuppen und Ladestraße ungünstig und es fehlt irgendwie eine Möglichkeit, nicht genutzte Fahrzeuge abzustellen. Es ist mir aber bisher nicht gelungen, dort ein weiteres Gleis anzuordnen, ohne diesen Anlagenteil total zu überladen.

Entweder du führst aus Gl. 1 noch einen kurzen Stummel nach rechts heraus (ich sehe da keine Überladung) oder du erlässt die Bestimmung, dass in Lassin anfallende Leerwagen stets nach "Name des Fiddleyards" abzufahren sind.

Gruß

Otto

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19.03.2020 20:20
avatar  HFy
#11 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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HFy

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Die Strecke ist zu kurz, weil die vorhandenen Möbel im Weg sind. Da gibt es natürlich die Möglichkeit, die Baugröße zu wechseln (womöglich unter Verlust bisheriger Investitionen) oder das Hobby ganz aufzugeben, aber mit den Jahresringen sollte die Spurweite eher zu- als abnehmen, und jede Anlage ist besser als keine.
Oder aber für die Möbel eine neue Verwendung in der Wohnung oder bei den Kindern oder Enkeln zu finden (zur Not bietet sich ebay an). Warum soll der Berg zum Propheten kommen, wenn der Prophet zum Berg gehen kann?
Herbert


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19.03.2020 22:04
#12 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Klaus-Matthias,

um mal meine Vorredner bzw. Schreiber zu wiederholen: SOK rund 1m über Fußboden ist nicht ideal. Sitzendes zugucken dürfte eher bei 80-90cm ein schönes Erlebnis sein und stehende Bedienung ist eher ab 1,20m Höhe der Anlage ergonomisch und optisch ein Genuss. Nach Abzug von Ober- und Unterbau bleiben dir auch nur ca. 20 "Luft" zwischen Anlagenunterkante und Schreibtisch. Für einen Stehsammler oder Leitz-Ordner (oder anderere sinnvolle Sachen) brauchts aber rund 35cm.
Außerdem bleibt bei größerer Anlagenhöhe einfach mehr Raum darunter frei und den kann man ja - nicht nur aber ganz besonders - beim Bau der Anlage gut gebrauchen. Von meinen bescheidenen Erfahrungen diesbezüglich ist mir der Bedarf an "Arbeits- und Abstellraum" jedenfalls noch ganz gut in Erinnerung.

0e in dem Raum wird in Kombination mit der Vorbildwahl (größere Steigungen sind da ja wohl eher unmotiviert?) keine gewaltigen Streckenlängen ermöglichen. Mir fällt in dem Zusammenhang noch eine Doppeldeckeranlage mit Zuglift zwischen den Ebenen ein (auch 0e, ähnliche Region), müsste mal ein größerer Bericht im Mittelpuffer erscheinen sein? So ein Doppeldecker ist dann aber schon sehr dominant in einem auch noch anderweitig genutzten Raum.

Schon mal überlegt, ob du nicht 1-2 Anlagensegmente (oder gar Module) nur für den Betrieb an die Anlage andockst? Alternativ dazu und flotter in Betrieb zu nehmen wäre natürlich ein abklappbarer Anlagenteil.

Und wo ichs schon erwähnt habe: So richtig Streckenerlebnis gäbe es natürlich im Zusammenspiel mit anderen Modellbahnern und deren Modulen, aber das ist dann eine andere Geschichte.

Und ja, die Möbel im Raum sind der freien Entfaltung der Modellbahnerpersönlichkeit schon recht hinderlich. Müssen die wirklich bleiben?

Viele Grüße aus Südhessen

Alexander

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19.03.2020 22:09 (zuletzt bearbeitet: 19.03.2020 22:21)
avatar  Gilpin
#13 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Klaus-Matthias,

Erst einmal Glückwunsch zu Deiner Themenwahl – wieder 'was gelernt: über eine Gegend, die mir vollkommen fremd ist und zwei und mehr Bahnen von hohem Niedlichkeitsfaktor. Im Netz findet man rasch sehr viel zur AKLB, stößt dann aber genauso schnell an Grenzen; zu de Demminer Kleinbahnen habe sogar ich im Bücherschrank (der hat so ungefähr die Maße Deines Schrankes, ist auf jeden Fall deutlich kleiner als Dein Bücherschrank…) den Band Walter Bauchspies, Torsten Berg: Die Demminer Kleinbahnen, Freiburg: EK 2004. Insofern geht's mir wie dem Fischkopp: könntest Du uns bitte einen Gleisplan von Lassan zeigen?

Anregungen gab es v.a. zu Möblierung und Aufhängung der Tür. Da schließe ich mich allen Vorrednern an, unterstütze aber auch Deinen Anspruch,

Zitat von KlausM im Beitrag #1
dass das Zimmer ... einen „wohnlichen“ Charakter behalten soll ... . Wenn die Anlage nicht betrieben wird, sollte sie sich möglichst harmonisch ... in das Zimmer einfügen.
und verweise darauf, dass die empfohlene Anlagenhöhe von 1,30 m locker erlaubt, alle Unterschränke samt dem Drucker darunter zu platzieren – und, verschiebbar, auch den Schreibtisch samt Tastatur und umgeklapptem Bildschirm. (Letzteres ist zweifellos mein schwächstes Argument, aber: so wie er jetzt eingeplant ist behindert er doch arg manche Einwirkung – Entkuppeln – in den Bahnhof Bredenfelde.) Ich setze gleich noch einen drauf: könnte man das Bücherregal zersägen, natürlich auf 1,30 m Höhe (!), und den oberen Teil an die Wand dübeln? Überhaupt könntest Du mit einer schönen Anlagenvorderkante, optisch durchgehenden Kleinmöbeln darunter und wieder über der Anlage erreichen, dass die Möblierung den Raum bestimmt und nicht die Bahn. Leichter gesagt...

Aber mal zur Planung als solcher: ich finde die Idee, einen free-lance-Bahnhof Bredenfelde zu nennen, zumindest irritierend – warum nimmst Du nicht den von Sarow als Ausgangspunkt, der immerhin in einer Kurve liegt und über ein Anschlussgleis verfügt? (ebda., S. 55) Und wo wir dabei sind: ermöglichen die vielen Anlagenverlängerungen, die wir vorschlagen, nicht vielleicht den Bahnhof Altenhagen...? Von wegen Zugkreuzungen?

Noch ein wenig Kleinkram: Du nennst fakultativ Molkerei und Ziegelei als möglichen weiteren Gleisanschluss; ist nicht Rübenverladung/-verkehr viel typischer für die Gegend? Und: der Lokschuppen Lassin behindert zwar keine wichtigen Eingriffe, nur die Sicht, ist aber zu klein. Nicht dass er unbedingt mehr Gleise bräuchte, aber Übernachtungsmöglichkeiten für das Personal, also Anbauten. Siehe hier den Lokschuppen Metschow (S. 67) und andere.

Ich bin gespannt, was Du aus all dem machst...; Zeit haben wir ja plötzlich Alle,
Reiner (Gilpin)


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19.03.2020 22:23
avatar  KlausM
#14 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo werte Mapudianer,

danke, danke an alle für die vielen Hinweise! Da kann ich erst nach und nach gründlich darauf eingehen. Für heute nur soviel: H0e ist nicht zu 100% ausgeschlossen. Rational betrachtet spricht sogar entschieden mehr dafür als dagegen (vorhandenes, sogar zum Thema passendes Lok- und Wagenmaterial, ausreichend vorhandenes Gleismaterial, geringerer Platzbedarf), während für 0e alles bis auf einige Weichen neu beschafft werden muss, dabei die Fahrzeuge sogar im Selbst- bzw. Umbau! Aber mich reizt die Vorstellung von dem größeren Maßstab und von einer ganz individuellen, einmaligen und selbst erschaffenen Bahn. Ja, ja, solche Verrücktheiten kommen dabei heraus, wenn man zu viel im MP liest, oder im BEA Buch...
Die Tür zu drehen (so dass sie nach außen aufschlägt) ist mit vertretbarem Aufwand möglich. Aber würde es wirklich Vorteile bringen? Aber dazu dann demnächst mehr.

Gute Nacht
Klaus-Matthias


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20.03.2020 06:44 (zuletzt bearbeitet: 20.03.2020 06:48)
#15 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Klaus-Matthias,

ganz mein Thema!
Konzept und Entwurf finde ich auch gut.
Was mir jedoch gar nicht gefällt, ist die Einrichtung des Raumes!

Die Couch steht da, wo man rangieren muss, genauso der Schreibtisch. Der Bücherschrank blockiert viel Raum.So hart es auch klingen mag, aber gerade der Bücherschrank kann sehr gut unter die Anlage verschwinden bzw. der Inhalt, genauso wie das Regal. Der Schrank ist recht klein. Wäre toll, wenn sich da in irgend einem anderen Raum Platz für finden ließe.

Für die Couch und den Schreibtisch habe ich derzeit noch keine Idee, aber sie fressen unendlich viel Platz und stören immens beim Betrieb. Durch ihre natürliche Breite können sie leider auch nicht wirklich unter der Anlage verschwinden (beim jetzigen Entwurf), so dass ich sie - ehrlich gesagt - gegen andere Möbel austauschen würde, die nicht so viel Platz fressen.

Vom Schreibtisch kannst Du beim Entwurf sowieso nur die Hälfte nutzen. Der Rest ist Ablagefläche. Ein schmaler Schreibtisch, der unter der Anlage verschwinden und bei Bedarf herausgezogen werden kann würde also reichen. Die Ablagefläche für Unterlagen, ggf. PC, Drucker etc. kann rechts oder links bzw. unter dem schmalen Schreibtisch angeordnet werden.
Die Couch kann gegen 2 schmale Sessel oder Stühle getauscht werden.

Der Raum behält damit die gleiche Funktionalität, aber Du gewinnst enorm viel Platz und kannst den ganzen Raum nutzen.

Zum Gleisplan
Lassin würde ich dort anordnen, wo Bredenfelde liegt. Bredenfelde dort wo Lassin sich befindet und dann würde ich die Strecke weiterführen über den (verschwundenen) Bücherschrank wieder in den Raum hinein (unter der Couch wo sich die Legende befindet) und dort einen Endbahnhof mit Abstellmöglichkeiten für Wagen (und Hauptwerkstatt) vorsehen. Unterwegs würde ich noch einen Ladestelle (oder Molkerei, Ziegelei) vorsehen.

Dmit würde fast eine Verdopplung der Gleisanlagen einhergehen, den Betrieb (das rankommen an die Anlage) verbessern und die Funktionalität des Raumes dennoch beibehalten.
...nur die Möbel müssten halt dran glauben!

Ich würde auch bei 0e bleiben.
Was die Anlagenhöhe angeht, kommt es auf die eigene Körpergröße und auf die räumlichen Gegebenheiten an. Wenn sich das Fenster bei 1 m Höhe öffnen lässt, wäre es ein Argument für diese Höhe. Höher ist zwar besser, aber bis 1,70 m Körperhöhe würde ich auch noch 1,0 m Anlagenhöhe akzeptieren.

Wenn der Raum frei (von Möbeln) ist, gibt es unendlich viele Möglichkeiten die Anlage zu vergrößern (Stichworte: Doppeldecker, Fährverkehr, in den Raum hineinragende Zunge - unter der dann auch ggf. die Couch verschwinden könnte usw.).


Gruß
Joachim


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20.03.2020 08:19 (zuletzt bearbeitet: 20.03.2020 09:37)
avatar  OOK
#16 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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OOK

Hallo Joachim,
ich gelte ja als ziemlich radikal in meinen Ansichten in puncto "Modellbahn ist das wichtigste überhaupt", aber wie ich sehe, bin ich im Vergleich zu dir doch ein zahmes Männchen.

Bei allem Elan dürfen wir die ZOFF-Liste von Klaus-Matthias nicht aus dem Auge verlieren, und da steht halt u.a. drin, dass der Raum auch bei Nichtbetrieb ein gemütlicher Raum für andere Zwecke bleiben muss. Der Raum kann nun mal kein reines Anlagenzimmer werden. Das engt die Möglichkeiten unserer Vorschläge ein. Vor allen Dingen könnte unsere Radikalität den Strangeröffner verschrecken, sodass er unsere Vorschläge gar nicht mehr hören will.

Dabei sind deine Vorschläge, einzeln betrachtet, ja keineswegs falsch. Und sollten daher auch einzeln betrachtet werden und so aufbereitet, dass Klaus-Matthias diesen einzelnen Vorschag mit großem Gewinn umsetzen kann, auch wenn er bei allen anderen sagen muss: Geht gar nicht.

So wie die DB bekanntlich vier Gegner hat, die sie an der pünktlichen Betriebsabwicklung hindern (Frühling, Sommer, Herbst und Winter), heißen diese vier Hindernisse bei Klaus-Matthias Schreibtisch, Couch, Bücherschrank und Schrank (198cm h). Aber genau so, wie die Bahn diese vier Übel nicht restlos eliminieren kann, muss K-M Mittel und Wege finden, sie zu beherrschen stastt sie ins Feuer zu werfen.

Ich nehme jetzt nur mal den Schreibtisch als Beispiel heraus. An der jetzigen Stelle unter einer nur 1m hohen Anlage ist er eigentlich gar nicht mehr als solcher zu nutzen. Im Idealfall müsste bei Nicht-Betrieb seine ganze Tiefe nutzbar sein, bei Betrieb müsste er unter der Anlage verschwinden, damit der Betriebsmodellbahner bis direkt an die Bahnhofskante herantreten kann (unerlässlich!). Ein Ding der Unmöglichkeit?
Nö. Da braucht es lediglich irgendein Modell des guten alten so genannten Klappsekretärs:



Der weiße ist z.B. geschlossen nur 28cm tief und insgesamt 1,2m hoch. Passt! (einfach mal Klappsekretär googlen, gibts auch bei ebay)
Demnächst nehme ich nur die anderen Möbelstücke einzeln zur Brust.
Gruß

Otto

OOK
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21.03.2020 08:47
#17 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Otto,

im Prinzip gehen wir in die gleiche Richtung, nur Du gehst etwas bedachtsamer, Schritt für Schritt, vorwärts.


Gruß
Joachim


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21.03.2020 21:46
avatar  memento
#18 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Otto,
und alle anderen,

ich finde Eure Ideen mit dem Ersetzen oder auch Anpassen einzelner Möbelstücke sehr spannend. Und womöglich auch für andere (ähm, so wie mich) potentiell anregend für den eigenen Bedarf.

Bei dem Sofa stellt sich ja dieselbe Frage. Auch wenn die Anlage 1,2 Meter hoch ist, darunter paßt doch kein Sofa. Man müßte es also doch immer nach vorne raus ziehen, um sich da bequem hinsetzen zu können. "Wohnlich" ist da was anderes.

Da bin ich gespannt, ob Otto zu dem Sofa auch noch eine Idee aus dem Hut zaubert ...

LG
Thomas


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22.03.2020 03:05 (zuletzt bearbeitet: 22.03.2020 03:29)
avatar  OOK
#19 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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OOK

Zitat von memento im Beitrag #18
Da bin ich gespannt, ob Otto zu dem Sofa auch noch eine Idee aus dem Hut zaubert ...

Otto wartet erst einmal ab, ob der Anfrager überhaupt mal wieder auftaucht und zu den bisherigen Vorschlägen und Anregungen Stellung bezieht. In der leeren Kirche predigen ist nicht so lustig.

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22.03.2020 22:08
avatar  KlausM
#20 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo werte Mapudianer,

bitte entschuldigt mein längeres Schweigen! Es wurde mehrfach der Wunsch nach dem Gleisplan des Vorbildbahnhofs Lassan geäußert. Da habe ich mich dann mal intensiver hinein vertieft und einen (beinahe) maßstäblichen Lageplan gezeichnet. War allerdings etwas zeitaufwendig (2 Tage), weshalb ich mich erst jetzt melde.

Anhand von aktuellen und von 1953 aufgenommenen Luftbildern ist mir das, glaube ich, einigermaßen gelungen. Die Hochbauten stehen alle noch, wurden auch nicht in der Grundfläche verändert und werden heute von einem Busunternehmen genutzt.



Die Gleisführung habe ich einer Skizze aus dem Buch „Kleinbahnen im Altkreis Greifswald“ von W. Hormann und W.-D. Machel, erschienen 1998 im Verlag Kenning, entnommen. Die wenigen mir zugänglichen Fotos vom Bahnhof Lassan bestätigen z. T. diese Gleisführung. Die Werkstatt wurde 1934 als Kraftwagenhalle für die kleinbahneigenen Kraftomnibusse errichtet, 1936 erweitert und ab 1938 auch als Bahnwerkstatt genutzt. In diesem Zusammenhang soll angeblich die Gleisverbindung an der Ladestraße ausgebaut worden sein, um eine Weiche für das Werkstattgleis zu gewinnen! Wen die ALKB oder die beiden anderen Lenzbahnen im Altkreis Greifswald interessieren, dem sei das genannte Buch empfohlen. Die ALKB hat übrigens wirklich einen „hohen Niedlichkeitsfaktor“! (danke, Reiner, klasse Begriff!)

Die vorpommerschen Lenz-Bahnen sind nicht gerade mit zahlreichen Endbahnhöfen gesegnet, die einen modellbahnfreundlichen Platz- und Weichenbedarf aufweisen. Der Bahnhof Lassan gehört zu den wenigen und kann sogar mit Lokstation und Bahnwerkstatt trumpfen! Das ist mein Ding!

So, nun aber zurück zur Diskussion über die Lassiner Kleinbahn. Da hat sich in meiner Forenabwesenheit ja Einiges angesammelt! Aber ganz so radikal geht das nicht! Das Interesse an und die Liebe zu vorpommerschen Kleinbahnen nehmen bestimmt einen wichtigen Platz in meinem Leben ein, sind für mich nicht wegzudenken, aber sie sind nicht alles. Und die Modellgestaltung einer solchen Bahn ist davon wiederum nur ein Teil, ein Versuch, mit dem Vehikel Modellbahn etwas von der entschwundenen Herrlichkeit wiederentstehen zu lassen und zu bewahren. Natürlich wäre es mir am liebsten, wenn mir ein „Nurmodellbahnzimmer“ zur Verfügung stände. Tut es aber nicht. Also muss ich versuchen, die Modellbahn so gut es geht als eine weitere Funktion unter anderen in mein Zimmer zu integrieren.

Zu den Möbeln. Als wir 2002 in unser Doppelhäuschenhälftchen einzogen, war schon klar, dass dieses Zimmer meins wird. Sozusagen als personengebundener Multifunktions-Herrenruheraum. Auch dass darin eine Modellbahn Platz finden sollte, stand fest. Wie ich mir dieses Zimmer einrichte war ganz allein meine Sache. Also dachte ich darüber nach, wie das mit der Modellbahn funktionieren könnte. Ich tendierte damals schon zu einer Immer-an-der-Wand-entlang-Anlage, aber mir wollte einfach keine befriedigende Lösung für den Staubschutz einfallen. Heute übrigens ist das nicht anders. Irgendwelche Gestelle mit Folienbespannung wirken nicht gerade wohnlich und wenn diese dann im Betriebsfall irgendwo aufgestapelt im Wege herumstehen fördert das auch nicht unbedingt die Gemütlichkeit. Also entschied ich mich für eine rechteckige Kompaktanlage, die herausklappbar in einen schrankähnlichen Kasten eingebaut werden sollte. Damals dachte ich ja noch an H0e und die Anlagenfläche könnte immerhin 1,0m x 3,3m groß sein. Das war alles schon weit durchdacht und danach wurde dann auch die Möblierung vorgenommen. Das war natürlich eine fatale Fehlentscheidung und nun habe ich den Salat! Die Möbel sind einigermaßen gediegen und waren auch nicht ganz billig, sie jetzt zu zersägen ist nun wirklich keine Option. Und in anderen Räumen bietet sich auch keine Nutzungsmöglichkeit, denn dort stehen ja auch schon passend für den jeweiligen Zweck in die Zimmer hinein geplante Möbel! Ja, so schön mein Zimmer ist, das Dumme daran sind die Möbel darin.

Die Anlagenhöhe hatte ich bewusst auf SOK 1,0m festgelegt, weil sie im Sitzen bedient werden soll. Höher wäre viel einfacher, dann hätte ich es mit Schreibtisch und Drucker/Kopierer nicht so eng. Aber ich bin nicht mehr so gut zu Fuß, in meiner beruflichen Tätigkeit aber viel auf den Beinen und möchte daher meine Freizeit lieber entspannt im Sitzen verbringen. Bei meinem gut rollenden Chefsessel und der kleinen U-förmigen Anlage dürfte das dem PAN aber nicht unbedingt entgegen stehen. Viel störender ist wohl, dass der Schreibtisch und die Couch so weit unter der Anlage hervorstehen. Das ist alles sehr vertrackt, ich weiß.

Noch ein paar Worte zu Bredenfelde und zum Zugspeicher. Bredenfelde war Endbahnhof im Netz der Demminer Kleinbahnen West. Er war es aber nur, weil der geplante Weiterbau der Strecke nie zustande kam. So blieb es bei diesem Endbahnhof: Vier Weichen, beidseitig angeschlossenes Ladegleis, Umfahrgleis, Wellblechbude – das war´s. Das ganze noch zwei- dreihundert Meter abseits vom zugehörigen Ort. Das war ideal als zweiter Endbahnhof für meine Anlage. Bei meinem ersten 0e Entwurf habe ich mich kolossal bei den Gleisnutzlängen verrechnet. Da hätte „Bredenfelde“ gepasst, fast ohne es in die Kurve zu quetschen. Nur die beiden Einfahrweichen (die für´s Umlaufgleis) musste ich schon in die Kurve legen. Aber dann hätten die Züge maximal 3 Wagen haben dürfen. Und das Ladegleis lag vorne, auf der Bediener- und Betrachterseite. Das hätte bedeutet, dass ich die schöne Lenz-Bahn-Wellblechwartehalle immer von hinten gesehen hätte! Und die Dinger sind so typisch Vorpommern-Lenz-Bahn, ein Ident-Element aller erster Kajüte! Also alles umdrehen und in die Kurve dängeln. Nicht ganz meine Idealvorstellung…
Das Gleis hinter dem Schrank war zunächst nur das verlängerte Ausziehgleis, da passte kein Zugspeicher hin, wegen der beschränkten Breite. Aber die Höhe ist kaum beschränkt! Wie wäre es mit einer Art „Fahrstul“, in dem drei (oder mehr) Gleise übereinander montiert sind? Dabei könnte eines der Gleise als Umlaufgleis fungieren. Folgender Ablauf:
1. Zug fährt ein
2. Lok kuppelt automatisch ab, fährt hinten aus dem „Fahrstul“ wieder heraus auf einen kurzen Gleisstummel.
3. „Fahrstul“ wird um ein Gleis angehoben
4. Lok fährt unter dem Zug durch
5. „Fahrstul“ wird um ein Gleis abgesenkt
6. Lok fährt an den Zug, kuppelt an
7. „Fahrstul“ wird um ein weiteres Gleis abgesenkt
8. Der nächste Zug kann kommen.
Der Haken an der Sache: Das ganze ist technisch einigermaßen anspruchsvoll. Einfacher wäre eine vertikale Weiche, mit deren Hilfe der Zug auf das Niveau des Schreibtisches gelangt. Und hier, im Bereich unter der Anlage, befindet sich dann ein Kassetten Fiddle Yard. Mein Schreibtisch ist sowieso meistens vollgemöhlt.

So erstmal bis hier.

Euch allen Gesundheit und eine gute Nacht.
Klaus-Matthias


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22.03.2020 22:33
avatar  HFy
#21 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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HFy

Was den Staubschutz anbelangt, habe ich bei meiner 0-Anlage einen halben Meter darüber Sperrholzplatten angebracht und darunter LED-Streifen als Beleuchtung geklebt. Dann habe ich Schraubhaken vorne in die Sperrholzplatten geschraubt und 2 mm starke Plexiglasplatten aus dem Baumarkt mit entsprechenden Bohrungen versehen, so daß ich sie in die Schraubhaken einhängen konnte (da die Platten, gerade mal zwei an der Zahl, gleich groß sind, habe ich die Löcher jeweils an derselben Stelle gebohrt) Bei meiner 0m-Anlage, die in ein IKEA-Regal eingebaut ist, werde ich ebenso verfahren; momentan im Rohbauzustand lohnt das aber noch nicht.

Herbert


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22.03.2020 22:34
avatar  OOK
#22 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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OOK

Hallo Klaus-Matthias, schön dich hier wieder zu sehen. Dachte schon, du wärst schreiend davon gelaufen, nachdem wir hier deine ganze Einrichtung verschrotten wollten. Wäre zwar aus Modellbahnsicht in der Tat das Beste, geht aber nicht, schon klar. Aber andererseits bis du nicht hier, um am Ende das zu machen, was du vorher auch schon wolltest. Also bewegen musst du dich - und willst du auch.

Du hast geschrieben, warum du lieber im Sitzen Betrieb machen möchtest, also dich schon jetzt freiwillig in den Rollstuhl begeben. Wirklich? Ich bin achtzig und der Bedienergang meiner Anlage ist 25m lang, mit mejreren Stufen auf und ab, also hör mal! Jeder Arzt sagt dir, dass wir zu viel sitzen. Also steh auf, nimmm deinen Handregler und wandle, steht in der Bibel (oder so ähnlich, aus dem Kopf zitiert).
Bei 1m Anlagenhöhe sehe ich ehrlich gesagt wenig Möglichkeiten für Verbesserungen. Isso.

Gruß

Otto

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
https://www.jaffas-moba-shop.de/anlagen-design-journal/

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22.03.2020 23:06
#23 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Ich versuche mal meine radikalen Gedanken zu begründen.

Wie lange dauert es eine Lok oder einen Wagen zu kaufen, auszupacken, auf die Gleise zu stellen und in Betrieb zu nehmen?
Im Durchschnitt vielleicht 15 Minuten?
Wie lange dauert es Möbel auszusuchen, liefern zu lassen und aufzubauen?
Im Durchschnitt vielleicht 3 Tage?
Wie lange dauert es eine Anlage zu planen, zu bauen und zu pflegen?
Im Durchschnitt bis zum Erstbetrieb vielleicht 100 Stunden pro Quadratmeter?

Was kostet eine neue Lok?
Im Durchschnitt vielleicht 500 Euro?
Was kostet eine ordentliche Couch?
Im Durchschnitt vielleicht 2000 Euro?
Was kostet eine Anlage?
Im Durchschnitt vielleicht 1000 Euro pro Quadratmeter?

Das aufwendigste und teuerste ist immer die Anlage selbst, aber sie muss sich in der Regel allem anderen unterordnen.
(Frei nach dem Motto: Ich habe da mal wild Loks und Wagen für zig tausend Euro zusammen gekauft, habe einen Abstellraum und möchte jetzt eine Anlage drumrum bauen.)

Eine Lok ist schnell getauscht oder ersetzt, genauso wie ein Möbelstück. Eine Anlage hingegen nicht.
Natürlich tut es weh, wenn man sich von seiner E-Lok-Sammlung trennen muss, wenn das Anlagenkonzept es einfach nicht hergibt diese vernünftig einzusetzen. Seien sie auch noch so schön.
Auch Möbel können einem ans Herz wachsen bzw. In der Anschaffung teuer gewesen sein, aber wenn sie einer vernünftigen Planung im Wege sind, sollte man überlegen, was einem wichtiger ist. Möbel oder Anlage.
Die Kombination der Möbel insgesamt erschweren hier eine sinnvolle Planung. Das ersetzen der Möbel durch andere mit gleicher Funktion würde einer Planung deutlich mehr Spielraum geben.


Gruß
Joachim


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22.03.2020 23:16 (zuletzt bearbeitet: 22.03.2020 23:23)
avatar  memento
#24 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo Klaus-Matthias,

ich habe mir jetzt auch Deine Gedanken zu der Raumplanung, Möbeln usw. durchgelesen.

Ganz ehrlich, ich sehe glaube ich im Moment auch nicht, wie eine 0e An-der-Wand-Anlage auf 1 Meter zum "Sitzen" vernünftig funktionieren soll, wenn da Tisch und Sofa usw. überall so im Weg stehen. Ansich könnte eine Anlage, die für eine Bedienung im Sitzen gedacht ist, natürlich gut funktionieren, aber dann muß man doch mit dem Stuhl erst recht genug Freiraum haben, um auch an die Anlage sauber dranzukommen. Und nicht mit dem Stuhl vor einem Sofa stehen und irgendwo 50 cm weiter hinten fängt dann erst die Anlage an?

Das leuchtet mir nicht ein, wie das auf Dauer zufriedenstellend funktionieren soll.

Zum Stehen könnte ich mir das noch eher vorstellen. Beim Stehen ist man viel flexibler und hat nicht den Stuhl und die eigenen Beine noch "vor sich". Außerdem wäre die Bauhöhe höher. Aber trotzdem würde zumindest mich das extrem stören, wenn ich dann immer um das Sofa drumrumlaufen müßte und nie ungestört ganz an meine Anlage 'ran könnte.

Nach all dem, was ich aber so lese, würde ich glaube ich doch darüber nachdenken, ob es nicht H0e werden sollte, und dafür ein geringerer Teil des Raumes genutzt wird. Also daß das Sofa einfach Sofa bleibt und der Bücherschrank auch, und die Anlage läuft nur L-förmig an der Wand mit dem Schreibtisch und der angrenzenden Wand entlang. Dann bräuchtest Du nur noch den Schreibtisch modifizieren oder ersetzen, dazu finde ich die Idee mit so einem aufklappbaren Sekretär doch sehr gut. Sofa, BÜcherregal usw. bleiben bestehen.

Natürlich ist dann insgesamt die Modellbahn weniger "dominant" in dem Raum – wobei sich außer dem Maßstab ja dennoch nichts am Konzept, den Betriebsabläufen usw. ändert! – aber das Zimmer hat auch so viel mehr den Eindruck eines "Wohnraumes" und das ist, nach dem was ich bisher rausgelesen habe, doch sehr wichtig.

Und außerdem: In H0e könntest Du die Anlagentiefe und die Ausdehnung der einzelnen Segmente der Anlage so weit eindämmen, daß Du die wirklich eher mit Plexiglasabdeckungen versehen könntest.

Dieses Thema (Staubschutz) wird für meine Anlage auch ganz wichtig werden, da sie ebenfalls in einem bewohnten Raum bei mir dauerhaft sichtbar aufgestellt werden soll und ich ja auch nicht möchte, daß die Anlage zu sehr verstaubt. Noch habe ich keine konstruktive Lösung, aber bei geringen Abmessungen – vor allem geringer Anlagentiefe – ist ja egal welche Lösung hinterher in jedem Fall einfacher zu realisieren.

LG
Thomas


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25.03.2020 11:47
avatar  KlausM
#25 RE: Die Lassiner Kleinbahn
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Hallo werte Mapudianer,

ich schrieb schon in meinem Eröffnungsbeitrag, dass die Couch zur Disposition steht. Nun hätte ich dafür eine Lösung, sofern die Anlagenhöhe vergrößert wird. Die Couch wird weniger zum Sitzen genutzt, und wenn ich mich mal nachmittags hinlegen möchte, kann ich das im Schlafzimmer tun. Es hat sich aber als sehr vorteilhaft erwiesen, im Krankheitsfall einen Ausweichschlafplatz zu haben. Deshalb möchte ich die Couch nicht ersatzlos streichen. Eine Lösung könnte ein Klappbett sein. Im Regelfall wäre es hochgeklappt und würde mit einer Höhe von ca. 1,10m gut unter eine Anlage mit SOK = 1,20m oder höher passen. Die Frage ist aber: Will ich das? Warum scheint es hier undenkbar zu sein, eine Modellbahnanlage im Sitzen zu betreiben? Das ist für mich nicht ganz verständlich!
Und Otto: Warum siehst Du bei der Anlagenhöhe von 1,00m keine Möglichkeiten zur Verbesserung? Was hat die Anlagenhöhe (bei gleichbleibender Anlagenfläche) mit Veränderungen am Gleisplan, an der Anordnung oder Gestaltung von Zugspeichern oder am Betriebsablauf (über den wir noch gar nicht gesprochen haben) u.s.w. zu tun?
Fragen über Fragen...

Bleibt alle gesund
Klaus-Matthias


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