Roggen im Tal - die Baustelle

13.12.2019 23:25 (zuletzt bearbeitet: 14.12.2019 22:55)
avatar  BerndK
#1 Roggen im Tal - die Baustelle
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Hallo zusammen,

ich möchte hier den Bau von Roggen im Tal (aus dem Beilburg Thread) vorstellen. Was lange währt - FY Tuttlingen ist fertig gestellt, vielleicht kann der eine oder andere davon was in diesem Bericht mitnehmen.

Hier zunächst der erarbeitete , noch etwas modifizierte Gleisplan mit 12° Tillig Elite EW3 Weichen:



Aufgrund persönlicher Vorliebe für bequemes Arbeiten unter der Anlage baue ich in Segmenten, die ich dafür vor mich auf einen Tisch stellen kann, an die Modulbauweise des H0-Forums angelehnt. Beine allerdings a la Minimax. Der Rohbau entstand aus Birke Multiplex 12 mm und 9 mm (nur Deckplatte), welches mir von einem fähigen Mann beim Toom in der Nähe recht genau zugesägt wurde. Ich habe mich für Birke entschieden, da mir Pappel und Buche in den Baumärkten schon immer als besonders krumm aufgefallen sind bzw. diese Hölzer auch mehr Feuchte ziehen können als Birke. Der Rohbau:



Die Kästen wurden rundherum gestrichen, da ich inzwischen weiß, daß auch Multiplex noch Rest-Eigenleben besitzen kann - wenn man es läßt. Weiß unterseitig hat mir beim Bau ziemlich geholfen da super Kontrast zu den Einbauten. Das Braun oben war eher ein Experiment. Ich habe wasserbasierte Farbe vom Toom eingesetzt, die hervorragend deckt und gut mit der Rolle zu verarbeiten ist. Leider „klebt“ diese auch nach über einem Jahr immer noch etwas an den zusammengeschraubten Stirnseiten. Die sog. Blockfestigkeit läßt für meine Begriffe sehr zu wünschen übrig. Nächstes Mal streiche ich die Stirnseiten mit Schnellschleifgrund, gar nicht oder besorge mir eine teurere Farbe. Wasserbasiert würde ich immer wieder nehmen – ich arbeite drinnen und das ist mit solchen Farben auf so großen Flächen schon ein Segen, wäre lösungsmittelbasiert im Hobbykeller unerträglich.

Auf dem Bild sind schon günstige Stahl-Stuhlwinkel mit den Schaltern für Polarisation bzw. Weichenendlage montiert. Ich habe mich als Mechanik-Freund für mechanische Weichenstellung per Stellstangen entschieden. Ich stehe auf das satte PLOCK beim Umschalten 😉 Nachteil: Man muß – insbesondere als EX Märklinist - schon etwas mitdenken und die Weichenstraße rechtzeitig stellen, sonst läuft man ständig in Kurzschlüsse am Herzstück. Könnte man mit Elektronik „idiotensicherer“ auslegen, aber das kann man lernen - ich bleibe bei der Mechanik. Die ggü elektrischen Lösungen gesparten Kosten sind mit mehr Arbeitszeit aufzuwiegen. Das Ganze ist aufwändiger als gedacht, man muß bei einer großen Weichenstraße schon genau überlegen, damit die Stellstangen hinterher nicht durch Stellfüße laufen etc. Es will auch alles genau justiert sein, sonst hakt es im wahrsten Sinne. Aber wie gesagt, für Mechanik-Freunde ne schöne Lösung. Ich werde es vielleicht wieder tun…



Und so sieht die Angelegenheit dann fertig verkabelt und mit Stellstangen aus



Bei dem silbrig reflektierenden Material handelt es sich um 3mm dickes Alubitumen aus dem Car Hifi Bereich. Mir ist das Resonieren der Kästen bei Fahrzeugbewegung mächtig auf den Keks gegangen. Trotz Flexkleber, relativ leiser Tillig Gleise und leiser Fahrzeuge. Trotz langsamen Fahrens! Das Alubitumen hilft, macht die Kästen aber auch schwerer. Natürlich hatte ich an Kork, Gummi, Schaumstoff auf der Oberseite gedacht, aber eine sichere Gleislage über Jahre war mir wichtiger, ich traue alledem nicht langfristig. Zudem hat ein in Foren oft benanntes Gummigranulat, welches ich über Monate auf der Terrasse gelagert hatte, nie wirklich aufgehört, stechend zu riechen. Das brauche ich im Modellbahnkeller nicht.

Kleiner Exkurs in die Schubstangenmechanik aus 5mm Alustangen:
Die relativ günstigen Bauteile hierfür



Beim Löten



Eingebaut (durch die Verschraubung gut justierbar)





Verkabelt mit verdrilltem Datenkabel (Störungsvermeidung). Die großen Steckverbindungen sind DIN41622 Messerleisten. Sehr schön zu löten ohne Gefummel, werde ich wieder verwenden. Man könnte noch Gehäuse drauf machen, aber wozu in meinem Fall und sie sind relativ teuer



Von außen mit Stellringen bedienbar (innen benutze auch solche als Wegbegrenzer). Die „Töpfe“ hierfür sind ebenfalls in Multiplex geschnitten, Kaufvarianten sind in der Menge nicht gerade billig. Mit den kleinen Schaltern nehme ich die Abstellgleise vom Netz. Wäre bei Digital natürlich nicht nötig, aber ich bin kein Freund von unbenutzten Verbrauchern. Der Verkabelungsaufwand erhöht sich damit natürlich spürbar.



Die Schienen wurden per 2,5 mm Messingschrauben an den Segmentübergängen verlötet. Die Variante per vorgefertigtem Pertinax ist mir in größerer Anzahl zu teuer.



Und hinterher noch mit Schwellen „befüllt“, damit es nicht so nackt aussieht



Gleich zu Anfang ist mir zum Glück klar geworden, daß ich keine Schienenverbinder brauche (jedes Gleisstück besitzt seine eigene Einspeisung)…was mir ziemlich gut gefällt



Die Position der Segmente wird mit Rillendübeln aus dem Formenbau festgelegt. Erspart eine Menge Gefummel beim Zusammensetzen. Ganz ohne feines Nachjustieren geht’s für anspruchsvolle Modellbahner aber dennoch nicht.



Zum genannten Nachjustieren setze ich (sehr günstige) höhenverstellbare Füße aus dem Küchenbau ein



Hier das „Cockpit“. Neben digital kann auch auch analog getestet/gefahren werden. Die Lokprogrammer haben auch ein Plätzchen gefunden. Der Schlüsselschalter dient der A/D Umschaltung. Der Drehschalter nebendran ordnet dem Programmiergleis die Programmer zu



Wie man sieht, ist auch eine kabellose WLAN Maus in Betrieb. Zunächst skeptisch, habe ich mich sehr schnell dran gewöhnt. Ich weiß nicht, ob ich überhaupt noch irgendwelche Buchsen für kabelgebundene Regler anbringen werde.

Das gute Stück an seinem Platz



Persönliche „lessons learned“:

1. mechanisch stellen ist was für Mechanik-Freaks (wie mich) – vom Arbeitsaufwand her liegt es mit versenkter Bedienung meiner Einschätzung nach über elektrischen Antrieben und das Justieren bis es gut läuft braucht etwas Geduld

2. ich überbrücke von Stellstange bis Stellschwelle ca. 65 mm Weg – da kann man weiche Materialien wie ich das mehrfach im Netz gesehen habe vergessen. Es kommen nur Metalle zum Einsatz, Stelldraht 0,8 mm (teils gehärtet), zusätzlich in Messinghülse geführt

3. mit 30 Cent Schaltern ist es nicht getan – zum einen braucht der Schalter einen langen Hebel bei meinem langen Stelldraht und als Folge von dessen Hebelwirkung auch noch fest definierte Endlagen. Billigschalter, die ich probiert habe, besaßen zu viel Spiel in den Endlagen, nicht betriebssicher

4. wenn Multiplex würde ich auf komplett 9 mm runtergehen für den Kasten. Die jetzigen sind für mich gerade noch "tragbar". In 20 Jahren breche ich womöglich unter sowas zusammen ;-) Ich habe aber an anderer Stelle neulich Fichte 3-Schichtplatte verbaut. Die Gibt’s auch in 13 mm und wiegen etwa dasselbe wie 9 mm Multiplex. Das kommt wahrscheinlich beim nächsten FY zum Zuge. Eine zu dünne Deckplatte kommt mir zu sehr in Schwingung und es gibt Gedröhne, geht nicht für mich (leiser Keller)

5. 10 mm Sperrholz Pappel oder Buche für die Kastenwände wäre sich auch interessant…WENN man irgendwo anständige Qualität herbekäme

6. dünne Fichten-Beine (44x24) ohne Verstrebungen wackeln wie ein Kuhschwanz, egal wie fest man im Kasten "zudreht" – daher die Verstrebungen auf den Bildern gem. Minimax. Die Latten unbedingt selbst aussuchen im Baumarkt - beachtlicher Anteil an "krummen Hunden" dort. Und noch was - 0,5 mm Spiel umlaufend lassen. Bei mir im Keller herrschen im Winter 40% und im Sommer max 55% Luftfeuchte. Ich habe nur 0,3 mm Spiel gelassen (im Winter gebaut) - das klemmt im Sommer leicht aber lästig!

7. einzeln höhenverstellbare Beine würde ich wieder vorsehen, da kann ich allein ganz genau positionieren, denn selbst mit Formenbau-Dübeln hat man ein zwei Zehntel Luft, die man an den Segmentübergängen an den Schienenstößen merkt

8. auf 90° Zwingen beim Kästen Bauen darf ich mich nicht blind verlassen – in Zukunft wird ein genaues 90° Holz in die Ecken mit eingespannt beim Verschrauben

9. Stirnseiten nur mit bestmöglichst blockfestem wasserlöslichem Lack behandeln, Clou Schnellschleifgrund oder gar nicht

10. jedes Schienenstück einzeln anschließen hört sich aufwändig an, ist mit Flexgleis aber gar nicht so schlimm. Die gewonnene Betriebssicherheit entschädigt!

11. mit der „Qualitätsstreuung“ der Tillig Elite EW3 Weichen und Flex Gleise (alle von 2018) habe ich mich stellenweise ziemlich herumgeärgert. Alle Weichen sind nur mit relativ unauffälligen schwarzen Schrauben und Unterlegscheiben befestigt. Das bleibt auch so, ich habe wenig Vertrauen in die Stellschwellenkonstruktion. Insgesamt passen Preis und Fertigungsschwankungen für mich nicht zusammen. Für den anderen FY verwende ich dementsprechend Peco (auch wenn mir jene Weichen optisch lange nicht so gut wie Tillig gefallen) und für den Rest Weinert.

12. zum Aufkleben der Gleise wurden jeweils auf min 5 m Länge Flexkleber von IMT Lenzen, Pattex klebt und dichtet sowie Uhu Kontakt Kraftkleber eingesetzt. Ich kann keinerlei Unterschiede in Sachen Geräuschdämmung zwischen den Klebern feststellen. Der Flexkleber von IMT ist auch nach vielen Monaten immer noch klebrig und gibt etwas nach wenn man gegen die Gleise drückt. Den werde ich in keinem FY mehr einsetzen und auch keinesfalls bei Gleisen, die unter mechanischer Spannung stehen. Der Uhu ist mir sympathisch - mit dem komme ich am schnellsten vorwärts.

Falls jemand der Leser eigene Erfahrungen mit einer von Haus aus relativ schalltoten Deckplatte bzw. Bauweise hat, auf welcher man in Bahnhöfen direkt Gleise montieren kann, würde mich das sehr interessieren. Ich kann mit dem jetzigen Zustand zwar leben, leiser wäre mir aber noch lieber. Kästen von unten verschließen würde auch helfen. Wäre aber ein ganz anderer Ansatz in Sachen Beine.


Gruß
Bernd


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14.12.2019 10:09
avatar  aps
#2 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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aps

Moin Bernd,

der Keller ist unglaublich sauber hergerichtet, da wundert mich Deine akribische wie durchdachte und penible Vorgehens- und Bauweise überhaupt nicht.

Hut ab.

Viele Grüße aus dem Münsterland
Andreas

Gued gaohn un bis düsse dage
Andreas

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14.12.2019 22:43
#3 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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Hallo Bernd,

vielen Dank für Deinen ausführlichsten Bericht,
da mag ich ja gar nicht an die windschiefen Buden
denken, die ich da so zusammenzimmer'

Besonders Deine Tipps zu Holz, Farbe und Beinen
werde ich im Hinterkopf behalten, da fehlen mir einfach
die (Langzeit-)Erfahrungen.

Schönen Abend noch,
Alex


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14.12.2019 22:58 (zuletzt bearbeitet: 14.12.2019 22:58)
avatar  BerndK
#4 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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Hallo zusammen,

@Andreas
Vielen Dank für Deine lobenden Worte, freut mich!

@Alex
Gerne und klasse wenn brauchbare Infos für Dich dabei sind!

Viele Grüße
Bernd


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15.12.2019 12:03
avatar  Gilpin
#5 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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Hi Bernd, Klasse! Ich schließe mich meinen Vorrednern vorbehaltlos an!

Hochinteressant:

Zitat von BerndK im Beitrag #1
Mir ist das Resonieren der Kästen bei Fahrzeugbewegung mächtig auf den Keks gegangen. Trotz Flexkleber, relativ leiser Tillig Gleise und leiser Fahrzeuge.
Deine erste Maßnahme hierzu war der sehr schmale vordere Rand (fascia) der Segmente - die vielerorts propagierten Kästen sind schlichtweg Resonanzkörper. Ungut ist deren symmetrischer Aufbau: da kann einiges schwingen; Ein asymmetrischer, "schiefer" Aufbau der inneren Streben wäre da schon ein gewisser Schritt.

Das hätte dem mechanischen und elektrischen Aufbau bei Dir sehr im Wege gestanden, Du machst aber sehr viel zum Thema. Gut möglich allerdings, dass ein Ex-Märklinist, der womöglich die mit Schrauben* zwecks Schallübertragung direkt mit der "Platte" verbundenen M-Schienen noch kennt, Befürchtungen von damals konserviert hat.

* Die Schrauben in Abb. 13 sichtbaren Kreuzschlitzschrauben machen mir da leichte Sorgen...

Ich wünsche weitere Erfolge beim Bau,
Reiner


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15.12.2019 12:43 (zuletzt bearbeitet: 15.12.2019 12:45)
avatar  BerndK
#6 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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Hallo Reiner,

Ein asymmetrischer, "schiefer" Aufbau der inneren Streben wäre da schon ein gewisser Schritt.
sehr interessanter Gedanke! Ich mache dazu eine Verständnis-Skizze, bevor ich für den nächsten FY bald Holz bestelle und befrage Dich noch mal. Vor dem "großen" Bahnhof möchte ich die Kastenbauweise schalltechnisch noch optimieren und baue als nächstes den FY Sigmaringen. Der bekommt keine DS und wird etwas schmaler und leichter, damit ich ihn ggf. besser transportieren könnte.

* Die Schrauben in Abb. 13 sichtbaren Kreuzschlitzschrauben machen mir da leichte Sorgen...
Du meinst die schwarzen Torx? Die sind inzwischen nur noch an den Weichen (auf dem Bild wurde nur ein Flexgleisende damit festgehalten bis zum Abbinden) und dort leider für mich unvermeidbar aufgrund meiner Einschätzung von deren mechanischer Qualität. Es resoniert dort etwas "schlimmer", das stimmt schon. Aber unwesentlich im Vergleich zu dem nur verklebten Rest der Gleise. Es rumpelte überall ordentlich. In Randnähe und über den Spanten etwas weniger da es sich dort nicht so gut schwingt.

Danke fürs Feedback, super!

Gruß
Bernd


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15.12.2019 16:38 (zuletzt bearbeitet: 15.12.2019 16:40)
avatar  517 008
#7 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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Hallo Bernd,

wirklich sehr hilfreich und aufschlussreich! Danke fürs ausführliche Vorstellen!

Nachdem ich ursprünglich auch mal Tillig Elite ins Auge gefasst hatte und mir einige Weichen beim Händler angeschaut habe, war die Qualität der Weichen im Verhältnis zum Preis nicht akzeptabel. Durchaus möglich, dass dies nicht repräsentativ war, aber bei der Menge an Nacharbeit, die für diese Weichen noch erforderlich war, um sie überhaupt einbauen und befahren zu können, werde ich diese nicht nutzen.

Beste Grüße,
David

Edit: Ein asymmetrischer Aufbau wie von Reiner vorgeschlagen sollte helfen, generell möglichst wenig "frei schwingende Flächen" sollten auch etwas bringen, also Unterteilung des einzelnen Segments im viele kleinere mit Versteifungen abgetrennte Abschnitte.


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19.12.2019 19:20
avatar  BerndK
#8 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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Hallo Reiner und David,

ihr meint mit dem asymmetrischen Aufbau sowas in der Art:


schwarz=so hab ichs gemacht
blau=einfache Variante mit unregelmäßig verteilten Spanten
grün=zusätzliche horizontale Versteifungen zwischen den Spanten
rot= großer Setzkasten

Gruß
Bernd


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08.01.2021 12:20 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2021 12:32)
avatar  BerndK
#9 RE: Roggen im Tal - die Baustelle, Stand 01/2021
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Hallo zusammen,

nach Reiners Aufruf gebe ich kurz meinen Bautenstand zum Besten:

- es wird statt Roggen nun zunächst ein einfacheres Projekt eingeschoben: Stetten als kleiner, württembergischer Durchgangsbahnhof an einer eingleisigen Hauptstrecke im Donautal (gab es tatsächlich so ähnlich für die neu Mitlesenden), um 1926. Mit Ausweichgleis, GS, Landhandel, Holzverladung und noch nicht ganz festgelegtem privatem Anschluß. Es bleibt bei Point to Point vom vorhandenen FY/Abstellbahnhof Tuttlingen ADW nach FY/Abstellbahnhof Sigmaringen (noch zu bauen, wird etwas einfacher/schlanker werden als TUT)

Gleisplan:


- für Stetten werden Reste einer alten württembergischen Anlage, die mir als Inspiration dient(e), verwertet und überarbeitet. Dabei soll eine eigene Idee zum Thema Schalldämmung umgesetzt werden. Der Unterbau steht, demnächst Gleisverlegung




- Weichen und Gleise altere ich vorher, das geht mir weniger in den Rücken. Daber probiere ich verschiedene Techniken/Farben aus. Hier die von ihrer Gelenkzunge befreiten, gealterten Weichen




und hier die gealterten Schwellen der Flexgleise


Eure Anregungen zum Thema Gebäudegröße habe ich mir zu Herzen genommen. Allerdings konnte ich die Wohnhäuser im Fokus beim Nachmessen im eigenen Dorf nicht als ungeeignet ausmachen. Dafür allerdings den Landhandel, dieser liegt vom Maßstab her voll daneben. Als Vergleich mal der neue Bausatz


und auch der Privatanschluß wird neu


natürlich kann ich zwischendurch die Hände nicht von Lokumbauten lassen, hier eine 38.4, die von München Richtung Freiburg Eilzüge führen wird. Es gibt RP25, teilweise neuen Lack, Sound, und einige schöne Messingteile


Da es kaum württembergischen Signale auf dem Markt gibt, habe ich einen Kleinserienhersteller angesprochen. Mit viel Engagement ist er dabei, gegossene (!) Zoresmasten und geätzte Gittermasten sowie sogar Vorsignale umzusetzen. Hier ein erster noch nicht ganz serienreifer Satz 6m Gittermasten, wie ich sie im Württemberg Report gefunden hatte:


Wie ihr seht, mahlen die Mühlen. Langsam ;-)

Viele Grüße
Bernd


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08.01.2021 15:08
avatar  Gilpin
#10 RE: Roggen im Tal - die Baustelle, Stand 01/2021
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Hi Bernd,

von wegen langsam: es geht ganz schön voran! Und eigene Signale, das ist doch die Sensation! Ich bewundere Deine Ordnung, siehe Bild mit dem Arbeitstisch in der Mitte und besonders das vorletzte Foto. So eine "Schublade" für jedes Projekt, alles wo es hingehört und der Arbeitsfortschritt oder der backlog gut erkennbar ist.

Ich wünsche weiteren Erfolg,
Reiner


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08.01.2021 15:19 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2021 15:29)
avatar  Boscho
#11 RE: Roggen im Tal - die Baustelle, Stand 01/2021
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Die "eigenen Signale" kommen wohl demnächst bei Real-Modell? PS zur Rechtschreibung: WürtteMberg.

Für die Stellfüße (1. Beitrag) möchte ich eine alternative Empfehlung aussprechen: kunststoffumspritzte Schrauben mit Rändelung am Rand wie sie beim FREMO im Rahmen von Sammelbestellungen erworben werden können. Siehe dort: http://www.modellbahn-online.com/fremo/s...auben-und-mehr/ (und dann etwas scrollen bis "Schraubfüße").

Für stationäre Anlagen, bei denen nur sehr gelegentlich (nach-)justiert werden muss, sind die Vorteile der Rändelung - werkzeuglose Verstellung durch gute Greifbarkeit - aber sicher zu vernachlässigen.

Für den Privatanschluss möchte ich ein anderes Gebäude als den Faller-Güterschuppen anraten. Grund: dieser Schuppen ist ein Standard-Bauwerk der K.W.St.E., und mir ist kein Beispiel bekannt, wo ein solcher Typenbau in einem Privatanschluss errichtet oder (nach-)genutzt worden wäre. Ein alternativer Ansatz könnte sein, das dort bereits stehende Gebäude in einer maßstäblichen Größe als Eigenbau zu erstellen. Die handwerklichen Fähigkeiten dazu hast du allemal.


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08.01.2021 17:24
#12 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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Hallo Bernd, Gratulation zum Stand deiner Arbeiten! Das sieht ja alles ganz toll aus, präzise Arbeit, an der ich mir gern nachträglich eine große Scheibe abschneiden würde. Wenn man bei mir unter die Anlagenplatte schaut, dann sieht man da das Verdrahtungs-Chaos.

Hier meine Erfahrungen mit der Geräuschentwicklung:

Den größten Anteil an der Geräuschkulisse im Keller liefern die Lüfter der diversen Stromversorungsgeräte und des Prozessrechners, das hätte ich gern etwas leiser, geht aber nicht mehr. Mit Holz-Resonanzen habe ich wenig Probleme, obwohl ich im nicht sichtbaren Bereich die Gleise direkt auf die (12 mm) Multiplex-Platten geschraubt habe. Im sichtbaren Bereich sind die Gleise (Roco-Line) mit längeren Schräubchen auf eine 4 mm-Kork-Zwischenlage als Oberbau geschraubt; die Streckengleise sind meistens nicht eingeschottert, da hört man vom Fahrgeräusch nicht viel. Das Planum der Gleiswendel besteht aus vielen Einzel-Platten, die untereinander mit Abstand montiert sind, da gibt es nur geringe Resonanzerscheinungen. In den sichtbaren Bahnhofsbereichen sind die Gleise mit Ponal-Kleber eingeschottert, da ist das Fahrgeräusch viel deutlicher zu hören; das stört mich aber gar nicht, denn beim Vorbild fahren die Züge ja auch nicht lautlos.

Das Faller-Ga-Gebäude gibt es bei mir auch, das ist bereits zum dritten Mal in einer Anlage eingebaut und ist bestimmt 50 Jahre alt!

Viel Erfolg beim Weiterbau, das wird richtig gut! Mit Hp1-Gruß - Helmut


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08.01.2021 18:25 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2021 18:35)
avatar  BerndK
#13 RE: Roggen im Tal - die Baustelle
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Hallo zusammen,

danke für Euren Zuspruch ;-)

@Gilpin
die Signale könnten eine echte Bereicherung werden. Die Zores-Masten kommen dann mit den typischen durchbrochenen Flügeln. Diese Holz-Aktenablagen schätze ich. Darin liegt eine dünne Silikon-Matte aus dem Küchenbereich. Alles gut sichtbar drauf, rutschfest und leicht zu reinigen. "Backlog", wie ich sehe kennt man das nicht nur bei meinem Arbeitgeber

@Boscho
erwischt! Ich hatte den Hersteller zunächst dastehen, dann aber wieder gelöscht, da noch nicht offiziell in Serie. Aber es fehlt eh nicht mehr viel. Seinen Lapsus mit dem M hatte ich noch gar nicht bemerkt. Wertvoller Hinweis zum Schuppen. Ist noch verschweißt ;-) Ich hatte mir diesen Beitrag http://www.heckmann-modellbahn.de/html/b...mach_neu_i.html davor seeeeehr lange angesehen, wo mein alter Schuppen bewundernswert neu aufgebaut wird. Hat mich schwer fasziniert aber dann kamen Skrupel vor dem Aufwand. Nach Deiner Argumentation denke ich wohl noch mal drüber nach. Der Rändelfuß wäre praktischer, danke für den Tipp! Meins sind Gelenkfüße, aber da war ich wohl übervorsichtig, ich stehe ja nicht auf einer Wiese damit.

@Fdl Triptis
danke für die Infos aus der Praxis! Dicke Deckplatten würden vielleicht helfen. Habe ich bei Stetten auch unter der Trittschalldämmung. Werde das an einem anderen Segment mal ohne Trittschall probieren. Direkt auf Holz wäre einfach genauer und viel weniger Umständlich vor allem beim Bohren aber auch beim Befestigen von schlanken Oberbauten wie Lampen, Signalen etc. Mal sehen, ob sich der Trittschall bewährt oder mich beim Bauen eher irritiert. Beim "Rauschen" eines langen Zuges bin ich schon bei Dir. Wenn aber die Resonanz vom Unterbau meine Soundlok vor dem Zug übertönt, werde ich fuchsig ;-) Und diese extrem laut "aufdrehen" klingt für meine Ohren auch unschön. Die Suche nach dem Kompromiß bleibt spannend.

Gruß
Bernd


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08.01.2021 20:09
avatar  Boscho
#14 Leicht OT zum Anschließer-Schuppen ...
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Zum Heckmann-Umbau: ich empfinde die Tore als immer noch zu niedrig und die Steine als zu großformatig. Das Gebäude kann man als Inspiration nehmen und maßstäblich vergrößert im Eigenbau herstellen - alles andere empfinde ich als Aufwand, der in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht.

Gleichwohl kann man sich bei dem gezeigten Vorgehen für den Eigenbau einiges abschauen: die Details (Fenstersimse, Tore, ...), der Verputz, die Tore, die Farbgebung ... Chapeau!

Gut geeignet für den Semi-Eigenbau scheint mir ansonsten das Baukasten-System der Fa. Auhagen. Das ist allerdings eher für Industriebauten bestimmt. Von daher sollte Schritt 1 wahrscheinlich sein zu definieren, welcher Art der Privatanschließer eigentlich ist. Ein Kohlenhandel wird sicher ganz anders gebaut werden als ein Hüttenwerk.


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08.01.2021 22:23 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2021 22:37)
avatar  Gilpin
#15 Überhaupt nicht OT zum Anschließer-Schuppen :-)
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Hi Bernd, hi Boscho,

ich hatte die Abbildung...

Zitat von BerndK im Beitrag #9

... so verstanden, dass der alte Faller-GS durch den neueren ersetzt werden sollte, der erkennbar großzügiger und stimmiger in seinen Abmessungen ist. Lag ich da falsch? Dann hätte der Schuppen doch gar nichts oder nicht zwingend etwas mit dem Fabrikgebäude zu tun! Einfach den GS ersetzen, fertig! (Jetzt kommt's nochmal extrem: wir reden doch immer noch über die Kanonenbahn: hat diese auf württembergische Normalien Rücksicht genommen?)

Nachdem auch der Landhandel schon geplant ist und also dafür nicht mehr in Frage kommt - was nun? Eine Brauerei ist schier die default Lösung, aber fast ein wenig, naja, unoriginell. War da nicht etwas mit sto?

Freundlichen Gruß,
Reiner


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08.01.2021 23:28 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2021 23:51)
avatar  BerndK
#16 RE: Überhaupt nicht OT zum Anschließer-Schuppen :-)
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Hallo zusammen,

@Gilpin
vorweg - Beilburg startete mal als Wutachtalbahn und wurde dann zügig zur Donautalbahn

Hier noch mal der Gleisplan mit Position von Landhandel und privatem Anschluß:


Für den Landhandel wäre dieses Gebäude vorgesehen


Für den privaten Anschluß dieses, wofür Boscho eine Alternative angeraten hat


Auf der alten Anlage steht der jahrzehntealte Faller Güterschuppen (gealtert). Witzigerweise fiel mir bei einem Gebrauchtkonvolut derselbe noch mal in die Hände, deswegen seht ihr zwei dieser Schuppen auf den Abbildungen oben in #9.

@Gilpin @Boscho
Thema privater Anschluß, stimmt mal sollte wissen was es wird, ich habe das schleifen lassen muß ich gestehen. Hier waren wir nach etwas Recherche meinerseits mal stehen geblieben, was auf dieser Strecke an Gütern verkehren könnte: Beilburg im Würtachtal (5) . Hmmm...Holzverladung/Sägewerk erscheint mir noch am realistischsten. Kalksteinwerk und Eisengießerei bräuchten zu viel Platz, Sägewerk könnte vielleicht noch durchgehen. In dem Entwurf davor hatte ich ja mal eine Kettenfabrik, aber dann rausgefunden, daß da nicht viel passiert in Sachen Wagendurchsatz. Eine Möbelmanufaktur wäre noch was. Aber auch hier, Durchsatz sicher sehr übersichtlich. Wenn ich nicht in OOKs Rangierbuch gelesen hätte, daß so ein Anschluß richtig Würze bringt, hätte ich gesagt nur ne Holzverladung. Vielleicht wäre ein Ansatz ein großes nicht abgebildetes Sägewerk mit Schreinerei hat hier eine Be-/Entladestelle und betreibt auf demselben Grundstück einen Handel mit Möbeln, die ein überdachtes Gebäude als Lagerplatz benötigen.

Gruß
Bernd


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07.10.2022 15:20 (zuletzt bearbeitet: 07.10.2022 18:05)
avatar  BerndK
#17 Württembergische Signale aus Bausätzen
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Hallo zusammen,

da es dergleichen nichts auf dem Markt gab, habe ich bei Real Modell damit Gehör gefunden.

Ein Baubericht im "Lokbahnhof"

Viele Grüße
Bernd


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08.10.2022 09:29
avatar  Gilpin
#18 RE: Württembergische Signale aus Bausätzen
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Hi Bernd,

Du gehst ja ungemein akribisch zur Sache! Ich habe noch einmal den Baubericht der Segmentkästen gelesen und schlicht gestaunt. Schön, dass Du anhand der Signale nun zur Detailgestaltung vorgedrungen bist. Und wieder legst Du uns allen die Messlatte unglaublich hoch...

Schönes Wochenende,
Reiner


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30.10.2022 15:03
avatar  BerndK
#19 Der Hauptakteur in Roggen im Tal: Die "schöne Württembergerin"
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Hallo zusammen,

hat natürlich nur indirekt mit dem Anlagenbau zu tun - aber u.a. für sie wird die Anlage gebaut



Für Interessierte hier der Baubericht

Viele Grüße
Bernd


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02.05.2023 12:28
avatar  Gilpin
#20 Zu Weizen
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... gibt es hübsche Fotos.

Hi @BerndK und alle Interessierte an dieser Bahn,

heute bringt die Eisenbahnstiftung genau solche. Zwar eine Museumsfahrt mit einer 23, aber bestens fotografiert.

Mit freundlichem Gruß,
Reiner


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