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Mein einziges Computerspiel
Im UFO IV.1. (und anderswo) war jetzt mehrfach von der Computerwelt die Rede, die "cooler" ist als die reale haptische Modellbahnwelt. Da ist naütrlich was dran. Meine Beobachtung auch außerhalb dieses Forums ist, dass viele "Modellbahner", die mehr Zeit mit Programmieren als mit Basteln und Bauen verbringen, eigentlich eher Computerfreaks sind, die die Modellbahn als geeignetes Anwendungsbeispiel für ihr digitales Hobby nehmen. Und dafür eignet sie sich zugegebenermaßen auch gut.
Ich gehe da einen anderen Weg. Für mich ist nicht der Computer das Ziel und die Modellbahn das Mittel, sondern genau umgekehrt. Ein Computer ist ein nützlicher Idiot, ein braver Diener, der alles macht, was man ihm sagt. Das gilt es auszunützen. Er kann Wagen- und Frachtkarten generieren (wenn wir ihm zeigem, wie), er kann Fahrpläne ausdrucken und Betriebsanweisungen und viele Dinge mehr. Der wichtigste Aspekt für mich ist jedoch die Erstellung des (zunächst) grafischen Fahrplans mit einem geeigneten Programm. Natürlich kann ich eben mal schnell einen grafischen Fahrplan zeichnen, aber bei einer "richtigen" Eisenbahn, auch wenn sie fünfundvierzig- oder siebenundachtzigmal kleiner ist, gehört viel mehr dazu.
Bevor es mit dem Fahrplanzeichnen losgehen kann, sind eine Menge Parameter festzulegen, z.B.:
• Wieviele Zugpaare jeder Zuggattung sollen am Tag verkehren?
• Welche Anschlüsse an andere Strecken sind zu bedienen?
• Wo können Züge kreuzen?
• Wo und wie oft sind Kurswagen umzustellen?
• Wo muss rangiert werden und wie lange?
• Wieviele Personale stehen zur Verfügung?
• Welche Tfz stehen zur Verfügung?
• Wieviele/welche Reisezugwagen stehen zur Verfügung?
Bevor ich anfange, eine Zuglinie zu zeichnen, muss ich also sicher wissen (oder dafür sorgen), dass am Ausgangsbahnhof ein geeignetes Tfz vorhanden ist sowie jemand, der es fahren kann. Das bedeutet, dass der Fahrplan halt nicht nur Fahrplan sein kann, sondern auch Dienstplan und Umlaufplan enthalten muss. Und zwar Umläufe sowohl für die Tfz wie auch für die Reisezugwagen.
Viele dieser Fragen/Bedingungen werden bei der realen Eisenbahn von verschiedenen Dienststellen erledigt. Dem Fahrplanentwerfer bei der DB ist es z.B. wurscht, woher die Loks kommen für den Zug, den er festlegt. Dafür müssen andere sorgen. Oder das Personal. Nicht sein Bier. Bei einer Modellbahn wie der BAE ist alles mein Bier. Alles auf einmal.
Das klingt jetzt wie ein unentwirrbares Labyrinth und riecht nach Stress. Kann man so sehen, wenn man mit Modellbahn nichts am Hut hat. Im Wahrheit ist es genau die Komplexität an Parametern, die die Computerspieler in ihre Programme einbauen und die sie faszinieren.
Mich fasziniert halt die Beachtung der genannten Parameter (und einiger mehr, die nicht genannt wurden) beim Entwerfen eines Fahrplans, deshalb ist dies mein schönstes und spannendstes Computerspiel. So schön und so spannend, dass ich kein weiteres brauche.
Noch ein Wort zu dem abgebildeten Beispielfahrplanausriss: Der sieht anders aus als der des Vorbildes, viel bunter, eben weil viel mehr Parameter synoptisch enthalten sein müssen. Die verschiedenen Farben der Zuglinien geben nicht die Zuggattung wieder, sondern das vorgesehene Tfz. Wenn also z.B. der P 39 in Sieber eingetroffen ist, sehe ich an der grünen Zuglinie, dass es jetzt in Sieber einen Dreikuppler gibt. Und an den grünen Schildern an der Zuglinie "Garnitur 2" und "BAE 25", sehe ich auf einen Blick, welche Personenwagen jetzt in Sieber verfügbar sind.
Der Dienstplan befindet sich beim Originalfahrplan ganz rechts und ist hier nicht dargestellt. Wohl aber sieht man am rechten Rand die Anschlüsse der Südharzbahn in Braunlage. Und die habe ich mir nicht ausgedacht, wie ich sie gerne hätte, sondern es sind die realen aus dem Sommerfahrplan 1936. Die BAE bemüht sich, möglichst viele dieser Anschlüsse zu bedienen, aber man sieht schon an diesem Ausschnitt, dass das nicht immer gelingt.
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