Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein

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04.02.2009 21:21
#26 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Liebe Leute,

das mit der Märklin-Pleite habt Ihr sicher schon gehört?

Auf 'Spiegel-online' gibt es dazu einen Artikel:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,605569,00.html

Warum erzähle ich das in diesem Forum an dieser Stelle? Wegen dieser Passage:

"Werner Lenzner, Marktforscher bei Eurotoys, sieht andere Gründe für die Märklin-Krise. "Es hat einen gesellschaftlichen Wandel gegeben." Die Modelleisenbahn sei vor der Zeit der Videospiele das Traumspielzeug gewesen - bis in die siebziger Jahre hinein ein Spielzeug für Kinder, dann, in den Achtzigern und Neunzigern, mehr und mehr ein Objekt für Sammler. "Heute ist es gesellschaftlich nicht mehr so anerkannt, im Keller zu sitzen und an der Modelleisenbahn herumzubasteln", sagt der Spielzeugexperte. Wer sich heute heile Miniaturwelten baut, wird eher schräg angeguckt. Die Hauptzielgruppe - inzwischen Männer zwischen 40 und 60 - "sitzen in ihrer Freizeit heute eher vor dem Computer oder sind im Fitnesscenter". Junge Väter würden ihren Kindern keine Modelleisenbahn mehr kaufen. "

Und weiter:

"Märklin hat es Lenzner zufolge zudem versäumt, seine Produktpalette zu vergrößern. Obwohl die Zielgruppe immer kleiner wurde, konzentrierte Märklin sich auf die Produktion von Modelleisenbahnen. In Expertenkreise ist zu hören, es sei ein Fehler gewesen, "mit extrem hohem Kostenaufwand Modelle in extremer Detailtreue zu bauen, die sich nur noch betuchte Sammler leisten können". (...) Märklin müsse in den Massenmarkt vordringen, mit neuem Spielzeug, das sich alle leisten könnten, anstatt Lokomotiven für mehrere hundert Euro zu verkaufen, sagte Lenzner."

Keine weiteren Fragen...

Michael


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04.02.2009 21:47
avatar  HFy
#27 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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HFy

Wobei die "extreme Detailtreue" nicht unbedingt zur "Kernkompetenz" des Marktführers zählte.... Schlimmer für unsereinen ist das sang-und klanglose Ende von Magic Train, wofür es im Konzept der Modelleisenbahn-Holding keinen Platz mehr gibt.

Herbert



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05.02.2009 10:28
#28 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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So, wenn ich das was der Herr Lenzner von sich gibt, ernst nehme, dann muss ich mich wohl verabschieden, denn ich gehöre wohl nicht zur Zielgruppe...

Also das, was der da abläßt ist für mich absoluter ...

Ich sehe darin eher einen Ansporn getreu meinem Lieblingsmotto:

Wenn du kritisiert wirst, dann musst du irgend etwas richtig machen. Denn man greift nur denjenigen an, der den Ball hat.

Insofern ist hier eindeutig selbstbewußtes Auftreten der Modellbahner gefordert.
Wenn man den Besuchszahlen der Ausstellung im Hafen Hamburgs glauben darf, sind die Anhänger der Modellbahn nicht eine kleine Randgruppe, auch wenn sie definitiv eine Minderheit darstellen. Auch die Altersgrupppen sind eher gemischt, selbst Frauen schauen diese Anlage begeistert an.

Also... Leserbrief verfassen oder Herrn Lenzner mit Emails zubomben...

Vielleicht tatsächlich genau das?

darüber denkt nach

der Jim


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22.02.2009 00:47 (zuletzt bearbeitet: 22.02.2009 00:48)
avatar  Mundl
#29 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Das Problem mit der Akzeptanz exisitert aber schon länger. Als Stephen King in den frühen 1980er Jahren (?) das Buch über den mörderischen 58er Plymouth Fury mit Namen "Christine" schrieb, baute er einen Absatz mit einem Gespräch zwischen Hauptdarsteller 2 und Hauptdarstellerin ein, welcher mich schon damals geärgert hat. Darin ging es sinngemäß um einen Vergleich mit dem Hauptakteur 1, der, schüchtern und pickelig, den kaputten Oldtimer Christine wieder instandsetzte - der wurde in dem Gespräch mit einem Modellbahner aus der frühreren Schulzeit verglichen, der ein Eingebrötler war, und, als er sich zwischen seiner Freundin und "den Zügen" zu entscheiden hatte (was für eine Situation...), "seine Züge" wählte. Auf die Frage, was denn aus ihm wurde, legte der Autor dem Agierenden die Worte " er brachte sich ein paar Jahre später um" in den Mund.

Ein offenbar selbstmörderisches Hobby, das wir da ausüben.

Ist übrigens mit meinem 2. Hobby, der Restauration und Pflege eines Old- oder Youngtimers ähnlich gelagert; kaum erzähle ich, daß ich einen Opel Admiral und einen Opel Manta mein Eigen nenne, stehe ich im Out. Also hab ich damit aufgehört. (oder beinahe...) Sollte ich mir aufgrund meiner Hobby- und Fahrzeugwahl Gedanken über meinen Geisteszustand machen?

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22.02.2009 08:09 (zuletzt bearbeitet: 10.12.2013 17:15)
avatar  OOK
#30 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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OOK

Zitat von Mundl
...der wurde in dem Gespräch mit einem Modellbahner aus der frühreren Schulzeit verglichen, der ein Eigenbrötler war, und, als er sich zwischen seiner Freundin und "den Zügen" zu entscheiden hatte (was für eine Situation...)


Gar nicht wirklichkeitsfremd, glaube ich. Wenn man Frauen fragt, welche Männer die unerotischsten sind, dann nennen sie mit Sicherheit an einer der ersten Stellen Modelleisenbahner. Und ehrlich gesagt, die Synthese hinzubekommen, sich für das Hobby und die Frau/Freundin etc. zu entscheiden, ist keine leichte Sache und meist das Ergebnis von Entwicklung und Wachstum.

Zitat von Mundl


Zitat
...kaum erzähle ich, daß ich einen Opel Admiral und einen Opel Manta mein Eigen nenne, stehe ich im Out. Also hab ich damit aufgehört. (oder beinahe...) Sollte ich mir aufgrund meiner Hobby- und Fahrzeugwahl Gedanken über meinen Geisteszustand machen?


Das weniger, ich mache mir da andere Sorgen. Ich kannte mal ganz in der Nähe hier einen sehr begabten Modelleisenbahner, der z.B. die Resin-Abgusstechnik so perfekt beherrschte, dass er mir von meinen Urmodellen von Ot-Wagen lupenreine einteilige Abgüsse machte. Phantastisch!Dann legte er sich einen uralten Volvo zu und verbringt seine Freizeit seither nur noch unter diesem liegend. Für die Modellbahnerei verloren.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
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22.02.2009 12:35
avatar  Mundl
#31 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Zitat von OOK
Ich kannte mal ganz in der Nähe hier einen sehr begabten Modelleisenbahner, der z.B. die Resin-Abgusstechnik so perfekt beherrschte, dass er mir von meine Urmodellen von Ot-Wagen lupenreine einteilige Abgüsse machte.


Ja, das würde ich auch gerne können...!


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22.02.2009 12:49
avatar  fgee
#32 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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In Antwort auf:
ehrlich gesagt, die Synthese hinzubekommen, sich für das Hobby und die Frau/Freundin etc. zu entscheiden, ist keine leichte Sache


Es ist eine Frage der Prioritäten: Was will ich? Wenn ich meine gesamte Freizeit im Hobbyraum verbringe, muss ich mich nicht wundern, wenn die Frau/Freundin sich vernachlässigt vorkommt. Umgekehrt ebenso - wenn keine Zeit bleibt für das Hobby, kommt Mann sich vernachlässigt vor

Darum dreht sich aus meiner Sicht die Frage nicht um "entweder - oder", sondern um die Frage nach dem rechten Mass. Vielleicht habe ich unter dem Strich mehr vom Leben, wenn ich bei der Eisenbahn ein wenig kleinere Brötchen backe als meine Luftschlösser möchten. Abschied von der (übertriebenen) Perfektion zugunsten der Gemeinschaft. So erlebe ich, dass meine Familie das schönste Hobby der Welt nicht nur toleriert, sondern interessiert begleitet.

Man kann es auch anders sagen: Genie und Wahnsinn liegen oft sehr nahe beieinander

Felix


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06.05.2009 22:11
avatar  ow
#33 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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ow

Zitat von fgee
In Antwort auf:
ehrlich gesagt, die Synthese hinzubekommen, sich für das Hobby und die Frau/Freundin etc. zu entscheiden, ist keine leichte Sache

Es ist eine Frage der Prioritäten: ............Man kann es auch anders sagen: Genie und Wahnsinn liegen oft sehr nahe beieinander


recht hast Du, und es ist eine Sache der Selbstdisziplin, hier eine der Partnerschaft zuträgliche und dem eigenen Egoismus zumutbare Abwägung zu treffen.

Sagt der beinahe Lebenskünstler Otto (ow)

Anfang der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=_UfgkCJtONs
Aufbau der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=-aCUMpnSguw
Rangieren auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=sxZ2RnF8Y-Y
Die Basis-Schublade der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=WHI4u3BtUX4
Digital oder Analog auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=PrACJYEXupA
Mehr Platz durch eine Wendung https://www.youtube.com/watch?v=zpx9q1KcoLs
Wendel mit Trapez und Leitplanke https://www.youtube.com/watch?v=MTh8Y3XgHug

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26.06.2010 10:18
#34 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Heute aus meiner Zeitung:

Das Eisenbahn-Gen

DAS ERsTE MAL: Wo das Kind im Mann nie erwachsen wird - Mutter und Sohn endlich gemeinsam im Miniaturwunderland

Das erste Mal ist definitiv eine Grenzüberschreitung - vom „Noch-nie". Es kann ein Wagnis sein, zum Beispiel das erste Mal für das Aktzeichnen Modell zu stehen. Oder sich als Mann die Augenbrauen zupfen zu lassen. Was für die anderen eine Lappalie darstellt, für einen selbst kann es etwas ganz Großes sein. Dieses Mal besucht Silke Burmester das Hamburger Miniaturwunderland.

Vorurteile sind gut. Sie helfen, durchs Leben zu kommen. Auch, wenn man sonst nicht viel im Leben hat, eine vorgefertigte Meinung sichert immerhin eine Position. Dumm nur, wenn man die Vorurteile nicht beizeiten mal auf ihre Berechtigung hin überprüft. Eines meiner Lieblingsvorurteile: Männer, die ins Miniaturwunderland gehen - eine Welt aus Eisenbahnen, künstlichen Bergen und viel Rangiererei, kurz Miwula genannt - haben einen Knall. Ihnen fehlt ein Gen. Das, auf dem die Schaltstelle zum Erwachsenwerden liegt, jenes, das einen Mann vom pubertierenden 14-Jährigen unterscheidet.
Ich habe mich bislang geweigert, dieses Vorurteil zu überprüfen. Ich will nicht anderthalb Stunden anstehen, um Männer zu sehen, die winters ihre schlabberigen Breitcordhosen unter den Achseln tragend und sommers in Shorts, beigefarbenen Socken und braunen Sandalen vor großen Eisenbahnanlagen stehen und staunen. Staunen, weil technische Raffinesse und menschliches Geschick es möglich machen, dass Züge aneinander vorbei fahren und heil aus einem Tunnel herauskommen. Ich will nicht meinen letzten Funken Respekt verlieren, zumal ich außerdem denke, dass diese Männer a) noch nie Sex hatten, also mit einer zweiten Person, oder b) zu Hause in Schaffnerjacke, Unterhose, mit roter Mütze auf dem Kopf und Kelle in der Hand inmitten ihrer Eisenbahnanlage stehen und in zarter Erregung in ihre Pfeife pusten. Doch langsam erschöpft sich das Kontingent derer, die bereit sind, mit meinem Sohn ins Miwula zu gehen. Und sogar die ewig kritische Freundin sagt, dass es tatsächlich beeindruckend sei, was es dort zu sehen gäbe.
An dem Tag, an dem ich eine gute Mutter sein will, ist viel los in Hamburg, und so müssen wir nur etwa zehn Minuten anstehen, um ins viel gelobte Land eingelassen zu werden. Das stimmt mich schon mal milde, und ich kaufe sofort ein Eis. Danach rattern noch mehr Pluspunkte auf das Konto vom Miwula: Statt Eisenbahnanlagen in den Mittelpunkt zu stellen, füllen riesige Zwerglandschaften die Räume, bilden Deutschland, Amerika oder die Schweiz nach, durch die hier und da ein Zug fährt, dazu Autos und Lkw. Die Faszination steckt in liebevollen Ideen wie den echten WM-Bildern beim Public-Viewing vor einer etwa ein mal zwei Zentimeter großen Leinwand und im subversiven Detail: Demos, auf denen Arbeiter „Rente mit 30" fordern, Liebende im Blumenfeld, ein DJ-Bobo-Konzert-Zuschauer mit dem Transparent „Mach mir bloß kein Kind!".
Die Ideen sind beeindruckend, dennoch bleibe ich gelangweilt. Irgendwie ist das nichts für mich. Diese Welt, wo tuff-tuff-tuff-die-Eisenbahn auf ihrer Schiene hin und her fährt und die einzig wirkliche Action im Ausfall der Anlage besteht. Was wir leider nicht erleben. Nur ein Heißluftballon gibt in unserem Beisein den Geist auf und fällt vom Himmel. Ich muss zugeben, dass die Männer auch nicht so schlimm sind, wie ich gedacht habe. Nur wenige scheinen echte Train-Nerds zu sein, denen irgendwann von einem Privatsender geholfen werden muss, weil sie noch nie eine Freundin hatten. Trotzdem bleibt mir ein Großteil der Spezies fremd: Worin liegt der Reiz, Fotos von Spielzeugautos zu machen, Züge zu filmen, die an einem künstlichen See vorbeifahren? Auch staune ich, dass es Frauen gibt, die diese Männer toll finden. Ich glaube, mir fehlt ein Gen. Mindestens.

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.145
Datum: Samstag, den 26. Juni 2010
Seite: Nr.34

Ich glaube, ich sollte einen Leserbrief schreiben. Hilfestellung gern willkommen!

Gruß Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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24.10.2012 19:11
#35 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Also als Pfalzbahn das im Juni 2010 gepostet hat, hatte ich mich wohl schon vom Forum verabschiedet, denn ich kann mich nicht daran erinnern und habe ja, wie man sieht, damals auch nicht geantwortet. Aber der Artikel ist doch ein Knaller, oder?

Das ist natürlich eine der ganz Emanzipierten, die das verfasst hat. Und die Emanzen sind ja, wie bekannt, sehr empfindlich, wenn irgendwo etwas frauenfeindlich formuliert ist (zumindest nach ihren Kriterien). Sie nennen das dann sexistisch. Dieser Artikel aber ist, unabhängig davon wie die Dame (das Wort kommt mir schwer rüber die Lippen) das Miwula einordnet, auf jeden Fall männerfeindlich - und damit auf jeden Fall sexistisch. Um diese meine Einschätzung abzumildern, habe ich eine Weile nach dem Hinweis gesucht, dass sie das ironisch meint. Bestimmt habe ich ihn übersehen. Vermutet

Der Eisenhans


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24.10.2012 20:40
avatar  HFy
#36 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein - jeder blamiert sich so gut er kann!
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HFy

Nun ja, der Redakteurin fehlt eben mindestens ein Gen und auch sonst noch was, und außerdem muß ja die vierte Gewalt im Staate die Vorurteile ihrer Leserschaft bedienen. Daher läuft so etwas bei mir unter "Jeck loß Jeck elangs". Ich war neulich im Wunderland (ich habe mir angewöhnt, "Milupa" zu sagen) und habe keine Breitcordhose gesehen, sondern ganz normale Männer (oft mit Kindern) und auch nicht wenige Frauen. Freilich muß ich zugeben, daß mir die Spur-1-Anlage im Museum für Hamburgische Geschichte mehr zugesagt hat und die Modellbundesbahn in Bad Driburg erst recht.
Übrigens erzähle ich jedem, der es hören will, von meinem Hobby, und den anderen auch. Das hat mir ein paar Fachfragen von Hobbykollegen und zu meinem 25-jährigen Dienstjubiläum einen dicken Gutschein von Hünerbein (dem hiesigen Modellbahnladen) eingetragen.

Herbert


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07.11.2012 15:33
#37 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Hallo,

könnte vielleicht daran liegen, dass Sie verbittert ist, da sie anscheinend keinen Mann hat, der mit Ihrem Sohn ins MiWuLa geht!?
...oder habe ich da was übersehen?


Gruß
Joachim


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11.12.2012 22:37
avatar  Clemens
#38 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Sehr geschaetzter OOK – wenn es ein Kapitel gibt welches man unter Umstaenden unter den Tisch fallen lassen kann, ist es dieses hier (Kapitel 2.3). Liegt schlichtweg daran, dass man in unserer Welt Stereotypen nur schwer los wird und es sich schlicht nicht lohnt sich darueber zu aergern. Ausserdem kommen Sterotypen eben von der 5% Wahrheit und diese Wahrheit wird sich nicht abschuetteln lassen.

Was dieses Forum betrifft, anstatt zu analysieren was bei Reportagen ueber das MiWuLa falsch laeuft oder Zeitungsartikel die es zu Zeiten vor dem Internet nie ueber die jeweilige Kreisstadt hinaus geschafft haetten, wuerde ich vorschlagen sich darauf zu konzentrieren wie man es ausserhalb der Maerklin Startpackung zu einer vorbildgerechten (oder auch nicht) Betriebsanlage bringt. Und all die interessanten (um nicht zu sagen richtigen weil was ist schon richtig) Ansaetze sind auch hier. Die Dame von der Ludwigshafener Rundschau macht sowieso keinen Unterschied zwischen Maerklin Kreisanlage mit Riesenrad inklusive brennenden Noch Modellhaus mit Feuerwehr und Hubert’s tollen Vorschlag Kuckucksbähnel, der hoffentlich so oder aehnlich noch realisiert wird.

Vielleicht seid Ihr da anderer Meinung aber diese Abgrenzung macht nach aussen hin nur wenig Sinn. Das wirkt defensiv und bestaetigt nur ein gewisses Unbehagen von dem ich mich auch nicht gaenzlich freisprechen kann wenn ich mir da so manches ansehe.


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10.12.2013 17:27
avatar  OOK
#39 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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OOK

Zitat von Clemens im Beitrag #38
Sehr geschaetzter OOK – wenn es ein Kapitel gibt welches man unter Umstaenden unter den Tisch fallen lassen kann, ist es dieses hier (Kapitel 2.3). ...
Was dieses Forum betrifft, anstatt zu analysieren was bei Reportagen ueber das MiWuLa falsch laeuft oder Zeitungsartikel die es zu Zeiten vor dem Internet nie ueber die jeweilige Kreisstadt hinaus geschafft haetten, wuerde ich vorschlagen sich darauf zu konzentrieren wie man es ausserhalb der Maerklin Startpackung zu einer vorbildgerechten (oder auch nicht) Betriebsanlage bringt.

Also, wenn ein Strang nicht läuft, dann ist er sicher überflüssig, aber über einen Strang, in dem die Forumsmitglieder äußerst engagiert die Klingen kreuzen, als überflüssig zu bezeichnen, ist , äh, nicht besonders nett.

Und zu sagen, wir sollten uns hier mal damit beschäftigen, wie man es zu einer gescheiten Betriebsanlge bringt, ist nicht besonders , äh, also, da hat er jedenfalls irgendwas nicht mitgekriegt.

OOK
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10.12.2013 22:04
avatar  HFy
#40 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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HFy

Neulich habe ich unter Kollegen einen Lacherfolg erzielt, nachdem aufflog, daß ein Buch "Das weibliche Gehirn" für den halben Preis feilgeboten wurde wie das Buch "Das männliche Gehirn". Ich bemerkte dazu, daß je seltener der Artikel, desto höher der Preis sei. Was nicht heißen soll, daß es keine naturblonden Blondinen gibt, und sogar bei der Ludwigshafener Rundschau.
Ich kann mich jedenfalls mit nichts so amüsieren wie mit Stereotypen. Wenn sie allerdings mit so schwerer Hand daherkommen wie im gegenständlichen Fall, fühle ich mich nur mittelmäßig unterhalten. Eine alles in allem besser gelungene Präsentation des Hobbys gelang dem WDR bei meinem Heimatverein (Otto wird einige der Mitwirkenden schon eimal gesehen haben):
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendu...eidylle100.html
Herbert


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10.12.2013 22:46
avatar  OOK
#41 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
avatar
OOK

Mensch Herbert, dat Muwie is zehn Monte alt. Warum zeigste uns dat erst jetzt?
Also, das war ja mal recht kontrapunktisch angenehm zu dem, was wir da sonst so kennen. Echt gut gemacht. Weitgehend klischeefrei.

OOK
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11.12.2013 23:16
avatar  vauhundert ( gelöscht )
#42 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
va
vauhundert ( gelöscht )

Hallo zusammen,

anbei der Link zu einer, wie ich finde, sehr sehenswerten Anlage aus und in Thüringen:

Spur 0 Anlage Eisfeld

Das Interview würde vom Patenkind des Anlagenbetreibers geführt und zeigt einmal nicht, die hier in diesem Faden auch erwähnten, Schwächen des normalen Journalismus.

Ich wünsche viel Spaß beim Schauen und sende Grüße aus dem Bergischen

Michael


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12.12.2013 17:20 (zuletzt bearbeitet: 12.12.2013 17:20)
avatar  Boscho
#43 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Spur 0 Anlage Eisfeld
Hab mal den Link verbessert - jetzt funktioniert er.

Wer sich ein genaueres Bild der Anlage machen möchte: bitte hier entlang. (Nur damit wir wissen, über was wir reden...)


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22.12.2013 11:02
#44 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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22.12.2013 12:08
avatar  OOK
#45 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
avatar
OOK

Jau, da stimmt natürlich jedes Wort. Und damit allen klar ist,wie ich wohnen möchte,hier ein Bild von meiner Anlage:



Ich weiß nur noch nicht so genau, in welchem Haus.

OOK
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22.12.2013 18:26
#46 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Der von Pfalzbahn verlinkte Artikel strotzt vor Gemeinplätzen und Klischees und zeugt von wenig Ahnung, auch beim Herrn Professor aus Bochum.

Der Eisenhans


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23.12.2013 10:27
#47 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Aha - wieder etwas dazugelernt.
Wie möchte ich wohnen?

Ich schaue einmal auf die wenigen Wohngebäude auf meiner Anlage, dabei erblicke ich:

- eine Holzbaracke, auch Jahre nach dem Krieg immer noch als Notunterkunft genutzt
- eine Nissenhütte, ebenfalls Notunterkunft
- eine Ruine auf einem Trümmergrundstück, aus den Schutthaufen wachsen inzwischen Birken empor.
- ein notdürftig wiederaufgebautes Wohn- und Geschäftshaus
- einen Häuserblock aus den bekannten Vohwinkeler Mietskasernen von Pola. Wie häufig in Gleisnähe, nicht die allerbeste Gegend. Direkt gegenüber Dreckschleuder Nummer eins: das städtische Gaswerk

Ich bin erschrocken :-)


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27.12.2013 16:51
#48 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
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Mich stören irgendwelche Klischees über Modellbahn und Modellbahner überhaupt nicht. Nicht jedes Hobby muß frauen- oder sozialpädagogengerecht sein.

Der "Schratfaktor" (herrliches Wort) ist da schon ärgerlicher, weil wirklich oft nicht zu übersehen. Als ich mit Spur 0 liebäugelte, war ich zweimal auf einem regionalen Spur-0-Treffen im Saal einer Gastwirtschaft. Besucher und Aussteller machten sogar auf mich als Erwachsenen einen sehr merkwürdigen Eindruck. Meine Kinder sollte ich dorthin nicht mitnehmen.

Oder als Beispiel Moba-TV, Folge 28, mit einem Bericht über den "Verein Reviermodule".
reviermodule.de/video.html
Das mögen nette Leute sein, doch ich lag am Boden vor Lachen als ihr erster Auftritt kam und war dann froh, daß niemand solche Videos ansieht, der nicht schon Modellbahner ist.


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27.12.2013 17:38
avatar  OOK
#49 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
avatar
OOK

Ich kannte das Video noch nicht, hab's mir gerade angeschaut. Die Darstellung der Anlage ist, wie die Anlage selber, astrein. Der Verein, naja, vor Lachen gebogen habe ich mich nicht, aber ich war mal in einem Eisenbahnverein, der war zwar im Ostwestfälischen beheimatet, aber neun von zehn Mitgliedern waren Ruhrpöttler, und da ging es um das, was da so kichernd angedeutet wurde, dass besagte Ruhrpöttler doch manchmal eine recht derbe Ausdrucksweise haben. Irgendwie konnte ich mich nicht dran gewöhnen, dass "Erzdummesau" eine freundschaftliche Ansprache sein sollte. Irgend so was schien mir hier in dem Video auch gemeint worden sein.
Aber was Spur 0-Treffen angeht: da ist mir der Schratfaktor eigentlich nicht so aufgefallen.

OOK
Heute schon in den ADJ-Blog geschaut?
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27.12.2013 17:55
avatar  vauhundert ( gelöscht )
#50 RE: Kap. 2.3 Ansehen und Selbstbewusstsein
va
vauhundert ( gelöscht )

Hallo zusammen,

was den Schratfaktor angeht, ist klar festzustellen, dass dieser Maßstabsunabhängig ist! Das geht von 1:1 bis 1:450.

Eine bei mir seit einschneidenden Erlebnissen in den frühen Achtzigern schon gebetsmühlenartig wiederholte Bemerkung lautet wie folgt:

Erst auf öffentlichen Massenveranstaltungen ( mehr als 5 Personen ) zeigt sich der hohe therapeutische Wert des Hobbys Eisenbahn!

Es erübrigt sich die diversen äußerlichen wie innerlichen Missbildungen näher zu klassifizieren, da einzele solch "gemalter" Bilder doch nicht die Farbigkeit der Realität erreichen würden.
Einzig dem Erfolg meines stetigen Versuches, in keines der denkbaren Extreme abzurutschen, bin ich mir nicht sicher.

Beste Grüße aus dem Bergischen

Michael


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