Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe

09.05.2017 19:00
#1 Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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N' Abend,

ich kopiere diesen Auszug

Zitat von OOK im Beitrag Endlich: eine schwingende Schaukel (Vorsicht: Glosse)
Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #30Auf unbesetzten Bahnhöfen kann keiner Läutesignale geben, von allem wenn der Zug durchfahren sollte.Schon richtig. Aber: Shü und Odt sind (virtuell) besetzte Bahnhöfe, in Rgh übernimmt der Gastwirt als Bahnagent diese Aufgabe.


aus dem "Animationsstrang" mal in diese neue Thema. Ich denke, dass es hier richtig einsortiert ist,
denn es geht ja letztendlich um die Lösungen des Vorbilds...

Ich hätte da nämlich mal ein paar Fragen:

1.) Wieso sind in der Zugleitstrecke der BAE so viele Bahnhöfe (virtuell) besetzt? Dann könnte man auch im Zugmeldeverfahren
operieren und sich den ganzen ZLB sparen...

2.) Was muss ich mir unter "virtuell besetzt vorstellen"??

3.) Wer zum Teufel hat dem die Agentur führenden Bahnhofswirt in Rgh betriebliche Aufgaben übertragen?? Läutet dieser Mensch
zwischen dem Bierzapfen ab? Und was ist, wenn der Gasthof Ruhetag hat??

Fragen über Fragen...

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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09.05.2017 19:28 (zuletzt bearbeitet: 09.05.2017 19:29)
#2 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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Hallo Hartmut,

kleine Zwischenfrage: Wann und wie erfolgt die Kommunikation zwischen Zugleiter und dem besetzen Bahnhof. Die Vorschriften schweigen sich dazu aus. Wurden zum Beispiel die Abfahrt eines Zuges von einem unbesetzten Nachbarbahnhof dem besetzten Bahnhof irgendwie mitgeteilt?

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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09.05.2017 19:52
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#3 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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HFy

Auf der Strecke Düren-Heimbach gab es zwei besetzte Bahnhöfe, nämlich Lendersdorf (am Beginn der Zugleitstrecke) und den Endbahnhof Heimbach. FdL Lendersdorf war zugleich Zugleiter.

Herbert


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09.05.2017 20:17
#4 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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N' Abend Hubert.

innerhalb der Zugleitstrecke sind besetzte bahnhhöfe durchaus üblich. Teilweise sogar mit stellbaren Esig und Asig.

Der dort tätige Betriebsbedienstete trägt dann den klangvollen Namen "ortlich zuständiger Bahnhofsfahrdienstleiter".
Selbiger regelt den Betrieb auf seinem Bahnhof eigenverantwortlich, den Verkehr auf der Zugleitstrecke aber nicht.

Schlussendlich muss dieser "özBhfFdl" die betrieblichen Aufgaben des Zugpersonals (Zuglaufmeldungen etc.) erledigen und
den Betrieb auf seiner Betriebsstelle organisieren. Im schlechtesten Fall erfährt er von dem auf seine Betriebsstelle
zu fahrenden Zug vom Zugpersonal, welches vom Streckenfernsprecher am Esig Einlass begehrt...

Wann welche Züge planmässig verkehren, kann er seinen Fahrplanunterlagen entnehmen, Sonderzüge werden extra bekannt
gegeben!

Die Fahrerlaubnis bis zu diesem besetzten Bahnhof bekommt das Zugpersonal vom Zugleiter, Ankunftsmeldung und Fahranfrage
erledigt der "Örtliche". Die Fahrerlaubnis teilt dieser dann dem Zugpersonal mit.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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09.05.2017 20:30
#5 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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Zitat von hwunderlich im Beitrag #4
Im schlechtesten Fall erfährt er von dem auf seine Betriebsstelle
zu fahrenden Zug vom Zugpersonal, welches vom Streckenfernsprecher am Esig Einlass begehrt...

Danke Hartmut,

das war genau das was mir gefehlt hat.

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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09.05.2017 20:34
avatar  OOK
#6 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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OOK

Mensch Hartmut, du warst doch nich gar nicht bei der BAE. (Warum eigentlich nicht?) Wie kannst du dann so genau beschreiben, wie das Sonnenberg abläuft? Ist mir ein Rätsel.
Im Ernst: Ja, genau so machen wir es. Und das läuft sehr gut.

Zitat von hwunderlich im Beitrag #4
innerhalb der Zugleitstrecke sind besetzte bahnhhöfe durchaus üblich. Teilweise sogar mit stellbaren Esig und Asig.
Sonnenberg hat 3 ESig.

Zitat
"Der dort tätige Betriebsbedienstete trägt dann den klangvollen Namen "örtlich zuständiger Bahnhofsfahrdienstleiter".
Selbiger regelt den Betrieb auf seinem Bahnhof eigenverantwortlich, den Verkehr auf der Zugleitstrecke aber nicht.

Genau.

Die Abkürzung "özBhfFdl" wird jetzt bei der BAE verbindlich eingeführt und jeder muss sie zehnmal am Stück auswendig hersagen können.

OOK
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09.05.2017 21:27 (zuletzt bearbeitet: 09.05.2017 21:29)
#7 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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Tja Otto,

woher weiss ich das jetzt so genau...

"Das Regelwerk muss immer und überall möglichst ohne Ausnahmen anwendbar sein..."

Dieser Leitspruch umfasst eigentlich alle Notwendigkeiten an die Betriebsvorschriften der Eisenbahn.

Beruflich bin ich derzeit mit Prüfungen für Lokführer befasst, die im Zugleitbetrieb tätig sein werden.
Vielleicht kommt es ja daher...

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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09.05.2017 23:44
#8 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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Zitat von hwunderlich im Beitrag #1

3.) Wer zum Teufel hat dem die Agentur führenden Bahnhofswirt in Rgh betriebliche Aufgaben übertragen?


Dazu eine Info aus Österreich: Dort gab's und gibt's schon immer die sogenannten "Geschäftsführer-Bahnhöfe" - dort sitzt kein Fdl, sondern eben ein Gf, der eigentlich nur kommerzielle Aufgaben hat. Typisch sind das Bf, wo ein oder ein paar Anschließer viel Rechnereien und Papierkrieg erforderten, aber betrieblich nicht viel los war. Die Gf haben aber an betrieblichen Abläufen mitzuwirken - wenn ich mich richtig erinnere, so ähnlich wie Blockstellenwärter - also Zugmeldungen abgeben ja, aber keine Entscheidungen über Zugfolge - das darf nur ein Fdl.
Und Schrankenwärter(innen) als Nebentätigkeit gab's zumindest bis in die 60er auf einigen Nebenstrecken.
Insofern git's also tatsächlich "Übergänge" vom Fdl zu Bediensteten mit weniger Verantwortung ...

(... aber die Geschichte davon, dass die Frau eines dem Suff verfallenen Stellwerkers statt diesem jahrelang de facto geduldet den Dienst versah - in den 50ern war das -, die will ich jetzt nicht breittreten).

H.M.


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10.05.2017 06:44
avatar  OOK
#9 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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OOK

In der DSO war da mal eine Diskussion zu dem Thema: https://www.drehscheibe-online.de/foren/...044#msg-4668044

Hier ein Facsimile des für uns wichtigsten Posts:



Also ich lehne mich mal entspannt zurück: In Rehbergergrabenhaus alles im grünen Bereich.

OOK
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10.05.2017 09:59 (zuletzt bearbeitet: 10.05.2017 10:01)
#10 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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Noch 'ne Frage: Habt ihr bei der BAE an den Einfahrsignalen richtige Streckenfernsprecher? Oder geht das per Zuruf? In Triptis I konnten unsere Frauen nicht verstehen, dass erwachsene Männer über eine Distanz von wenigen Metern telefonieren, die haben sich kaputtgelacht.

Gruß Helmut

P. S. (edit) Haben bei der BAE Frauen überhaupt Zutritt zu den Diensträumen?


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10.05.2017 13:14
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#11 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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OOK

Zitat von Fdl Triptis im Beitrag #10
Haben bei der BAE Frauen überhaupt Zutritt zu den Diensträumen?
Theoretisch ja, aber während des Betriebes ist noch nie eine gekommen. Wozu auch?

Zitat
Habt ihr bei der BAE an den Einfahrsignalen richtige Streckenfernsprecher? Oder geht das per Zuruf? In Triptis I konnten unsere Frauen nicht verstehen, dass erwachsene Männer über eine Distanz von wenigen Metern telefonieren, die haben sich kaputtgelacht.

Die rufen doch auch "Fischer wie tief ist das Wasser?" wenn gar kein Wasser da ist.;-)

Eigentlich sollten an den ESig Signalfernsprecher sein, die sind aber, im Gegensatz zu denen an den Trapeztafeln, noch nicht aufgestellt. Gut, dass du mich erinnerst.
Aber von den Trapeztafeln aus ruft man ja den Zl an, der sitzt eine Etage höher, da gibt es nix zu lachen. Wenn man aber vor einem ESig von Sonnenberg steht, steht man als Person de facto neben dem örtlichen Fdl (özBhfFdl ), und es gibt in der ganzen Ecke eh nur ein richtiges Telefon, da müsste man dann doch nicht fern- sondern nahsprechen.
Andererseits gibt es da eigentlich nix zu fragen. Wenn der Fdl Hp0 gibt, dann ist das so und basta. Anzurufen würde ja nur Sinn machen, wenn man etwas erfahren könnte, dass eine bestimmte Handlung zur Folge hat. Bei den Teapeztafeln ist das so, beim Fdl nicht.

OOK
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11.05.2017 12:13
#12 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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Zitat von HFy im Beitrag #3
Auf der Strecke Düren-Heimbach gab es zwei besetzte Bahnhöfe, nämlich Lendersdorf (am Beginn der Zugleitstrecke) und den Endbahnhof Heimbach. FdL Lendersdorf war zugleich Zugleiter.

Herbert


Hallo Herbert,

es gab sogar bis Dezember 2015 oder 2016 eine Zugleitstrecke zwischen zwei Durchgangsbahnhöfen nämlich zwischen Hilchenbach und Erndtebrück. Als Kreuzungsbahnhof dazwischen liegt Lützel. Es gab morgens eine Krezung zwischen einer RB und einem Güterzug der Kreisbahn Siegen Wittgenstein, kommuniziert wurde klassisch über Pfeifsignale.
Seit dem Betreiberwechsel (DB Regio zu HLB) ist damit Schluss. Welcher Fahrdienstleiter Zugleiter war weiß ich leider nicht. War dort nur als Fahrgast unterwegs.

Gruß Kai-Nils

Die Kunst eine Lokomotive zu führen kann nur durch jahrelanges Studium, geduldiges Üben und Erfahrung erworben werden.
(The Australian Locomotive Enginedriver's Guide)

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11.05.2017 20:25
#13 RE: Zugleitbetrieb und besetzte Bahnhöfe
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N' Abend,

Zugleiter war der Erndtebrücker. Mittlerweile wird Lützel von dort aus mittels eines ESTW mit Ks-Signalen
ferngesteuert. Das hat mit dem Betreiberwechsel von DB-Regio zur HLB im SPNV allerdings rein gar nichts zu tun!!

Der Güterzug wird nach wie vor von der KSW gefahren.

Früher(tm) gab's in der ZLB-Strecke auch noch den Bahnhof Vormwald mit einer Kreuzungsmöglichkeit. Weiterhin wurden
vom Zugleiter (zugleich özBhfFdl für Erndtebrück) die ZLB-Strecke Richtung Bad Berleburg und Richtung Bad Laasphe
betreut.

Grüße vom Exilsiegerländer aus Butzbach in der Wetterau

Hartmut

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