Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld

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13.11.2016 09:47 (zuletzt bearbeitet: 13.11.2016 11:01)
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#1 Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Im Gegensatz zu ihrem Namen ist die kleine H0e-Anlage keineswegs neu, aber mir ist sie erst gestern aufgefallen: auf der Euromodell in Bremen. Die Anlage ist aber schon häufiger gezeigt worden, u.a. 2014 in Dortmund, und im Modelleisenbahner 4/15 war sie auch zu sehen. (Das rechtfertigt den Platz an dieser Stelle.)
Mir war sie wie gesagt bisher entgangen, aber gestern war sie der einzelne Halbedelstein unter allerlei Gesteinsbrocken. Hier zunächst ein paar Fotos, en passant ohne Stativ gemacht:


Ein netter kleiner Endbahnhof irgendwo in Baden-Württemberg.


Das Gebäude im Vordergrund, um das die Strecke so helkofeindlich herumkurvt, ist eine Wassermühle, die von dem dahinter vorbei fließenden Bach angetrieben wird.


Die kleine Sägemühle liegt mitten im Wald, gleich dort, wo der Holzeinschlag erfolgt. Leider hat sie weder Straßen- noch Bahnanschluss.

Mit dem letzten Satz der letzten Bildunterschrift klingt schon an, dass ich, trotz der positiven Grundbewertung im Strangtitel, auch einiges an der Anlage zu kritisieren habe. Wie könnte es anders sein. Aber es macht natürlich viel mehr Spaß, kleine Kritikpunkte, die eigentlich Verbesserungsvorschläge sind, an einer an sich guten Sache anzubringen als über wirklich Schlechtes und Falsches herzuziehen.

Im Web fand ich einen handgezeichneten und verzerrt wiedergegebenen Plan der Anlage, den ich nachgezeichnet habe. Vor daher keine Gewähr für die Richtigkeit:



Erbaut ist die Anlage übrigens vom Modellbahnclub Spijksspoor aus Spijkenisse (NL), der schon so manche gute Anlage hervorgebracht hat.

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13.11.2016 12:10
#2 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Eine schöne Anlage, allerdings sind mir noch zwei Details aufgefallen die ich nicht so toll finde:
Zu einem der Bach dessen Pegel und Verlauf mir etwas unlogisch erscheint! (Wo kommt das ganze Wasser her?)
Und die Verwendung von Telegraphenmasten als Starkstromleitungen! Ich weis: Mierenneuker! :-)

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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13.11.2016 12:44 (zuletzt bearbeitet: 13.11.2016 12:44)
avatar  OOK
#3 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Die beiden Anmerkungen sind durchaus berechtigt. Der Bach fängt sichtbar auf der Anlage an, oben beim Marterl (Hingucker!) als Rinnsal und schwillt dann unten auf wundersame Weise zu einem wasserreichen Bach an, der das Mühlrad treiben kann. Besser wäre es, den Bach schon wasserreich auf die Anlage zu bringen, genauso in Anschnitt wie die Stelle, wo er die Anlage verlässt.

Die gespannten blanken Kupferdrähte von Telegraphenmast zu Telegraphenmast sind leider völlig unrealistisch. Ich erinnere einen Spruch von Ivo Cordes bei meiner H0 Felsentabahn, bezüglich der Fahrleitung. Er meinte, den Fahrdraht wegzulassen, sei prozentual eine geringere Abweichung von der Maßstäblichkeit als die zu dicke Darstellung mit dem Sommerfeld-Draht. Und gespannte Drähte sind immer unrealistisch, da müsste die Anlage -30° darstellen, dann vielleicht.
Helmut Walter hat auf seiner 0e-Gipsbahn einen guten Weg gefunden, Strom-(nicht Fernsprech-)Leitungen darzustellen: Er hängt einen hauchdünnen Federstahldraht in die Isolatoren lose ein, sie hängen dann ganz natürlich durch:



Ob das in 1:87 auch noch machbar ist, ist die Frage. Da ist Weglassen wohl doch die bessere Alternative.

OOK
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13.11.2016 16:03
avatar  Gilpin
#4 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Hi Otto,

ich habe eine Frage zu dem Gebäude am vorderen Anlagenrand, vor dem die kurze Übergabe mit den drei Wagen steht: ist das auch eine Mühle? Und ist das ein kanalisierter Bachteil vor dem Zug? Dann hätten wir hier eine schöne Geschichte zu unserer Mühlendiskussion an verschiedenen Orten: die alte "romantische" Holzmühle ohne Bahnanschluss ist zu klein geworden, erfährt aber noch einen Restbetrieb, die neue aus Beton und Stein ist groß genug für einen Bahnanschluss.

Schönen Sonntagabend,
Gilpin


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13.11.2016 16:18
#5 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Zitat von OOK im Beitrag #1
Erbaut ist die Anlage übrigens vom Modellbahnclub Spijksspoor aus Spijkenisse (NL), der schon so manche gute Anlage hervorgebracht hat.

Schöne Anlage, keine Frage - aber eine typische Ausstellungsanlage: da sind die Gleise immer mit allen möglichen und unmöglichen Arten von Rollmaterial zugemüllt. Ich zähle alleine sieben Triebfahrzeuge, das sind mindestens sieben zu viel und steht in keinem Verhältnis zu den fünf Wägelchen. Und welchen Zweck hat die Bahn? Außer einem Freiladegleis und einem vermeintlichen Anschlussgleis (Bild zwei hängt leider bei mir) kann ich keine Güterkunden erkennen. Das ist die ewige Diskrepanz zwischen Betriebsmodellbahner und Modellbauer. Fazit: das ganze wirkt auf mich unglaubwürdig.

LG

Jörn


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13.11.2016 16:37
avatar  OOK
#6 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Zitat von Gilpin im Beitrag #4
... ist das auch eine Mühle? Und ist das ein kanalisierter Bachteil vor dem Zug? Dann hätten wir hier eine schöne Geschichte zu unserer Mühlendiskussion an verschiedenen Orten: die alte "romantische" Holzmühle ohne Bahnanschluss ist zu klein geworden, erfährt aber noch einen Restbetrieb, die neue aus Beton und Stein ist groß genug für einen Bahnanschluss.

Das bringt mich generell zu den Gebäuden auf der Anlage. Ich hatte ja außer EG und Lokschuppen nur das Sägewerk und besagte Mühle eingezeichnet, während es auf den Fotos von Gebäuden wimmelt.
Hier die Liste dieser Gebäude: Scheune 1, Feuerwehr, Kirche, Schule/Gemeindehaus, Wohnhaus 1, Werkstatt, Bierbrauerei, Trafohäuschen, Wohnhaus 2, Wohnhaus 3, Wohnhaus 4, Wohnhaus 5, Scheune 2, Bauernhof.
Die von dir, Reiner, nachgefragte neue Mühle ist die Bierbrauerei. Deine Idee mit der Neuen Mühle ist natürlich viel besser.

Ich finde jedenfalls, halb so viele Gebäude wären genug, dafür etwas mehr Gegend, die der Zug durchfahren kann.

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13.11.2016 16:43
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#7 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Zitat von Silbergräber im Beitrag #5
...aber eine typische Ausstellungsanlage

Das ist richtig, aber etwas anderes darf man auf Ausstellungsanlagen fairerweise nicht erwarten. Für Ausstellungsanlagen gelten andere Prinzipien als für eine Heimanlage. Was wir hier tun können und wollen, ist zu überlegen, was wir ändern würden, wenn wir diese Anlage nachbauen oder auf der Messe erwerben und mit heim nehmen würden. Wie würden wir vorgehen, damit es eine Betriebsanlage wird, mit der wir auch fahren wollen, wenn keiner guckt und Ah und Oh sagt.

Zitat
Und welchen Zweck hat die Bahn? Außer einem Freiladegleis und einem vermeintlichen Anschlussgleis (Bild zwei hängt leider bei mir) kann ich keine Güterkunden erkennen.

Das wäre da wohl der Punkt eins: für mehr Güterkunden sorgen.

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13.11.2016 16:56
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#8 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Hier noch zwei Bilder mit der Bierbrauerei:





Den Platz könnte man sicher betriebsintensiver und thematisch überzeugender nutzen.

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13.11.2016 18:38
avatar  Gilpin
#9 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Hi,

Danke für die Info "Brauerei" - auch das Thema "Kanal" ist gestorben, das graue Band ist ein Zaun. Noch zu den Gebäuden - immerhin ist der Stil durchgehend.

Schön' Abend,
Reiner


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14.11.2016 08:41
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#10 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Zitat von Gilpin im Beitrag #9
... auch das Thema "Kanal" ist gestorben
Nein, ich hatte einen Mühlkanal in der Erinnerung, aber leider kein passendes Bild parat. Habe aber im Web was gefunden:


Quelle: http://modelspoorbaan.jouwweb.nl/trein-e.../neu-birkenfeld

Da wird also tatsächlich vom Hauptstrom ein Mühlkanal abgezweigt, aber das Regulierungswehr ist an der falschen Stelle, es staut den Bach weiter oben an einer nutzlosen Stelle, anstatt ihn dort zu stauen, wo der Kanal abzeigt und das Wassser dort hinein zu zwingen. Ich dachte immer, die Niederländer wüssten besonders gut wie man Wasserstöme beherrscht.

Aber andererseits: Hat man es schon besser gesehen?

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14.11.2016 16:39 (zuletzt bearbeitet: 14.11.2016 16:40)
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#11 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Dass wir uns bei dieser Anlage sofort auf die Gestaltung geworfen haben, ist verständlich. Sie schreit danach. Aber wir sind in erster Linie ein Gleiplanungsforum unter betrieblichen Aspekten. Silbergräber hat auch gleich zu Anfang nach dem Zweck dieser Bahnlinie gefragt, die anscheinend so wenig zu tun hat.

Mir hat es von Anfang an in den Fingern gekribbelt, den Gleisplan so zu adaptieren, dass ich Lust hätte, darauf Betrieb zu machen, allein oder zu zweit. Hier meine Umsetzung:



Die Anlage heißt jetzt "Neu-Birkenfelde i.B." Die wesentlichste Änderung ist offfensichtlich der Ersatz der schattigen Kehrschleife durch einen Fiddle-Yard. Bei der geringen lichten Höhe unter Tage kann man da nicht so sehr viel machen. Das hintere Gleis ist daher nur der Tw-Stummel, wo nix passiert. Umsetzen kann man über die kleine Schiebebühne. Bei einem Güterzug kann man Wagen händisch herausnehmen und auf gleislose Abstellflächen stellen. Der FY der Briloner Waldbahn im Blauen Buch steht da Pate.

Der Endbahnhof bietet jetzt etwas mehr Rangieraufgaben: Der Anschluss rechts vorn hat nun zwei Gleise unterschiedlicher Funktion (noch zu definieren), der Güterschuppen hat einen eigenen Stummel. Die Verlegung des Lokschuppens bietet etwas mehr Ausziehlänge am Gleis 3.
Ja, und dann habe ich natürlich dem Sägewerk einen Anschluss auf freier Strecke verpasst, und der ist so "lang", dass der Tw sich darin auch für eine Kreuzung verstecken kann, auch wenn ein Wagen an der Holzrampe steht.
Viel mehr nöchte ich in die klene Anlage nicht hineinpressen. Dass ich nur halb so viele Häuser aufstellen würde, hatte ich schon erwähnt.

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14.11.2016 17:19
avatar  Helko
#12 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Zitat von OOK im Beitrag #11
Mir hat es von Anfang an in den Fingern gekribbelt, den Gleisplan so zu adaptieren, dass
ich
Zitat von OOK im Beitrag #11
Lust hätte, ,,,

die Nutzlänge im Bahnhof etwas zu vergrößern, rechts ist ja genügend Platz.

VG
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14.11.2016 18:19
avatar  OOK
#13 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Zitat von Helko im Beitrag #12
.. Lust hätte ... die Nutzlänge im Bahnhof etwas zu vergrößern, rechts ist ja genügend Platz.
Das ist korrekt, und häufig ist das auch mein Bestreben. In diesem Falle würde ich darauf verzichten wollen, weil 1. die Lok, wie man im bildausschnitt unten sieht, locker um sechs Wagen herumfahren kann und b) die Strecke unnötig verkürzt würde, wenn die Einfahrweiche hinaus wandert.

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14.11.2016 18:40
avatar  JBS
#14 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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JBS

Moin die Herren,

also, diese Anlage ist doch real. Wenn man da also dran rumzudoktort, dann sollte es in meinen Augen auch baubar sein, ohne Großbaustellen aufzumachen.
Ich würde jedenfalls drei einfache Änderungen vorschlagen:
1. Ein zweites Gleis zum Anschließer vorne rechts legen (wie OOK)
2. Einen Anschluss für das Sägedinges spendieren (wie OOK)
3. Vom vorderen Ausweichgleis im Schatten ein Gleis ganz zum vorderen Rand abzweigen lassen um dort den NG/PmG/GmP händisch bilden bzw. auflösen zu können.

Als separate Übung wäre es dann spannend etwas "besseres" ganz losgelöst vom Existierenden auf der gleichen Grundfläche neu zu konzipieren.
Schönen Abend noch,
Johann


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14.11.2016 19:05
avatar  OOK
#15 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Sehr pragmatisch, Johann, in der Tat. Wenn man davon ausgeht, tatsächlich die real existierende Anlage aus Spijkenisse umzubauen.

Mein Vorschlag, der ja von deinem nur unter Tage abweicht, geht von einem Neubau aus, also nicht von der Anlage, sondern nur vom Gleisplan, den ich dann MAPUD-linke modifiziere. Da ich das mit Sicherheit nicht tun werde, sind beides nur Fingerübungen.

OOK
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14.11.2016 21:43 (zuletzt bearbeitet: 15.11.2016 14:30)
avatar  Helko
#16 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Zitat von OOK im Beitrag #13
In diesem Falle würde ich darauf verzichten wollen, weil 1. die Lok, ... locker um sechs Wagen herumfahren kann und b) die Strecke unnötig verkürzt würde, wenn die Einfahrweiche hinaus wandert.

Auf den ersten Blick von Deinem Entwurf bin ich von Breitspur ausgegangen, bei Schmalspur ist es natürlich ausreichend.
Aber man könnte ein Kompromiss schliessen : x cm nach rechts

VG
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15.11.2016 22:10 (zuletzt bearbeitet: 15.11.2016 22:14)
avatar  Gilpin
#17 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Hallo,

Also gut, wir haben eine gedankliche Fingerübung. Dann zunächst einmal, was mir konzeptionell nicht gefällt:

- Schmalspurbahnen erschließen eigentlich immer das Hinterland für die große weite Welt und schließen in zumindest einem Bahnhof an die vollspurige Staatsbahn an. Das ist auf der Anlage nicht zu erkennen.

- Sobald Schmalspurbahnen in Täler oder Höhenzüge führen, tun sie das in aller Regel talaufwärts (Klar, auch mir fallen spontan Gegenbeispiele ein...), dann kann der Bahnhof aber auch nicht der Endpunkt sein, das Wasser fließt ja von oben auf ihn zu.

- Überhaupt bleibt unklar, ob es sich um einen der beiden Endbahnhöfe der Bahn handelt oder um einen Durchgangsbahnhof irgendwo auf der Strecke – dann fehlte mir aber eine Bahnhofsausfahrt.

- Brauereien brauchen schon eine ziemliche Größe, um einen Bahnanschluss zu benötigen. Und der soll dann schmalspurig sein? Wenn ich das recht erinnere, hatte auch die Hasseröder Brauerei keinen, und die Schmalspur war doch so nah... (Zuwiderlaufende Aufklärung wäre sehr interessant!)

- Bei Sägewerken und Mühlen aller Art sieht das wohl etwas anders aus, besonders, wenn sie einen Binnenverkehrsbedarf entlang der Schmalspurbahn bedienten. Da fällt mir eine kleine normalspurige, pfälzische Nebenbahn ein, die "weiter oben" geschlagene Baumstämme zu den Sägemühlen fuhr, weil der Abtrieb auf dem Flüsschen zu unschönen Schäden an den Stämmen geführt hatte...

Also dann, Ideen:

- Der Bahnhof erhält ein bis zwei normalspurige Gleise, die letzten Ausläufer des Anschlussbahnhofs. Einseitig enden die am Anlagenrand, minimale Rangierbewegungen sind darstellbar, die beiden Gleise sind ihr eigener Fiddle Yard. Ausfahrten geschehen durch händisches Entfernen der Zugteile. Die Brauerei erhält einen Normalspuranschluss – oder wird zu einem verarbeitenden Gewerbebetrieb, der je ein Normal- und Schmalspurgleis erhält.

- Das Sägewerk behält die Position und den Anschluss wie bei Otto, wächst aber noch einmal dramatisch.

- Alternative: das Sägewerk schrumpft zur reinen Verladestation für Baumstämme, und die Brauerei wird zu einer veritablen Sägemühle – mit den oben beschriebenen beiden Anschlüssen. Schön wär's, dann die Strecke zwischen diesen beiden Punkten "irgendwie" zu verlängern.

So hätten wir den von Silbergräber (#5) gewünschten erkennbaren wesentlichen Zweck der Bahn. Darüber hinaus würde ich weitere Verkehrszwecke nur ansatzweise darstellen: ein paar Kühe, eine Verladestelle für Milchkannen, aber keine Molkerei; Umladevorgänge im Bahnhof (Kohlen...), nicht jedoch die zugehörigen Anschließer etc.

Tja, ein wenig größer würde das Ding wohl, aber wir machen ja nur eine Fingerübung.

Mit freundlichem Gruß,
Gilpin


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16.11.2016 10:42
avatar  OOK
#18 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Ich sehe es ein wenig anders. Du schreibst:

Zitat von Gilpin im Beitrag #17

- Schmalspurbahnen erschließen eigentlich immer das Hinterland für die große weite Welt und schließen in zumindest einem Bahnhof an die vollspurige Staatsbahn an. Das ist auf der Anlage nicht zu erkennen.
Dieser Anschluss ist gegeben, nämlich im Fiddle-Yard bzw. der unterirdischen Kehre im Originalplan, die ja zumindest ein Umfahrgleis enthält.

Zitat
- Sobald Schmalspurbahnen in Täler oder Höhenzüge führen, tun sie das in aller Regel talaufwärts (Klar, auch mir fallen spontan Gegenbeispiele ein...), dann kann der Bahnhof aber auch nicht der Endpunkt sein, das Wasser fließt ja von oben auf ihn zu.

Auch diesen Einwand trage ich nicht mit. Die Bahn führt talaufwärts, sogar mächtig. Und dass dann beim hoch gelegenen Endbahnhof trotzdem noch ein Bach von oben kommt, ist standard, egal ob du Mayrhofen nimmst oder Zell im Wiesental, Bezau oder Fulpmes.

Zitat
- Brauereien brauchen schon eine ziemliche Größe, um einen Bahnanschluss zu benötigen. Und der soll dann schmalspurig sein? Wenn ich das recht erinnere, hatte auch die Hasseröder Brauerei keinen, und die Schmalspur war doch so nah... (Zuwiderlaufende Aufklärung wäre sehr interessant!)

Nein, völlig korrekt. Die Minibrauerei ist ein Witz, aber bei Modellbahnern beliebt, warum wohl?! ;-)

Zitat
Also dann, Ideen:
- das Sägewerk schrumpft zur reinen Verladestation für Baumstämme, und die Brauerei wird zu einer veritablen Sägemühle – mit den oben beschriebenen beiden Anschlüssen. Schön wär's, dann die Strecke zwischen diesen beiden Punkten "irgendwie" zu verlängern.

Sicher die beste Variante!

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17.11.2016 07:40
avatar  OOK
#19 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Irgendwie hat es mir diese Kleinanlage angetan, vielleicht weil ich spüre, dass sie für viele, die sehr wenig Platz haben, der Einstieg in die anlagenorientierte Modellbahnerei sein könnte.
Unbefriedigend ist der von mir eingezeichnete F-Y, weil man außer an das erste Gleis an nix dran kommt. Daher mal die Variante mit einem Traverser Fiddle. Das heißt also, keine Schiebebühne am Ende (die drei Gleise bleiben fix), sondern der ganze dreigleisige F-Y kann nach vorn ausgezogen werden. Etwa so:


Normalstellung; es kann in alle drei Gleise eingefahren werden und aus allen dreien auf die Stummel am Ende.


F-Y ausgezogen (um ein Gleis). Es haben auch jetzt zwei Gleise Ein-/Ausfahrmöglichkeit.

Ein guter Techniker bekommt das möglicherweise auch so hin, dass noch ein Gleis weiter ausgezogen werden kann.

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17.11.2016 08:45 (zuletzt bearbeitet: 17.11.2016 08:46)
avatar  Helko
#20 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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[span=font-size:24]

Zitat von OOK im Beitrag #19
... der ganze dreigleisige F-Y kann nach vorn ausgezogen werden...

keine schlechte Idee, es gibt ja die Schubladenauszüge, die unterhalb der Lade angebracht wird.
Aber zuerst würde ich die linke Weichenkombination weiter nach links "verlinken", für mehr geradem Gleisanteil im Fiddle.
Evt könnte die Lade ja auch schräg ausgezogen werden.
[/span]

wieso funzt der "span" nicht

VG
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17.11.2016 13:54 (zuletzt bearbeitet: 17.11.2016 13:55)
#21 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Hallo zusammen,

Zitat von OOK im Beitrag #18

Zitat
- Brauereien brauchen schon eine ziemliche Größe, um einen Bahnanschluss zu benötigen. Und der soll dann schmalspurig sein? Wenn ich das recht erinnere, hatte auch die Hasseröder Brauerei keinen, und die Schmalspur war doch so nah... (Zuwiderlaufende Aufklärung wäre sehr interessant!)
Nein, völlig korrekt. Die Minibrauerei ist ein Witz, aber bei Modellbahnern beliebt, warum wohl?! ;-)



Ottos rhetorische Frage am Schluss beantworte ich nicht ;-), und auch zuwiderlaufende Aufklärung kann ich nicht leisten. Wenn man denn das Bierthema im kleinen Rahmen sinnvoll und betriebsbezogen unterbringen möchte, dann vielleicht mithilfe einer Bierablage, also einem Auslieferungs- bzw. Zwischenlager, wie es z. B. die Riegeler Brauerei im Bahnhof Schönau an der Schmalspurbahn Zell-Todtnau betrieb. Und offensichtlich nicht nur dort, wie sich bei Tante Wikipedia nachlesen lässt: LINK.

Beste Grüße, Mathias


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17.11.2016 14:50
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#22 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

, Mathias für diesen phantastischen Link! Damit kommt das Bier- bzw. Brauereithema für Modellbahnen in ein ganz neues Licht. Bierablagen (in Norddeutschland "Niederlagen" genannt) statt Brauereien. Das Bier wird also nicht ab- sondern angefahren. Seeeeehrt gut. Und so viele Privatbahnen in der Liste der Ablagen. Einfach toll.
Das ist so generell wichtig, das müssen wir noch irgendo anders bringen, unabhängig von der Neu Birkenfelder Anlage.

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17.11.2016 18:08
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#23 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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JBS

Moin,

den Begriff "Bierablagen" kannte ich bisher gar nicht und hätte ihn auch eher mit einer Einrichtung zum Abstellen einer Bierglases verbunden.
Wenn damit eine Bildersuche anwirft, kommen auch "nette" Treffer dazu :-)

Ansonsten kann man durchaus eine Brauerei darstellen ohne dass es gleich verniedlicht wirkt. Z.B. nur die Verladestelle und der Rest bleibt im Off.

Viele Grüße,
Johann


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17.11.2016 18:36
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#24 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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OOK

Zitat von JBS im Beitrag #23
Ansonsten kann man durchaus eine Brauerei darstellen ohne dass es gleich verniedlicht wirkt. Z.B. nur die Verladestelle und der Rest bleibt im Off.
Ja, auch das ist eine gute Lösung. Nicht nur bei Brauereien. Auf meiner Anlage gibt es eine Eisenhütte, die ein Klon der ehemaligen Wieder Hütte im Harz ist. Die hatte allerdings sechs oder sieben große Gebäude. Auf meiner Anlage ist nur das Kontor, das Versandlager und der alte Eisenhammer dargestellt, der Rest befindet sich "in Off",. wie JBS sagte, bei mir virtuell im Bedienergang.

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17.11.2016 22:23 (zuletzt bearbeitet: 17.11.2016 22:32)
#25 RE: Klein, gut und schön: Neu Birkenfeld
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Hallo nochmal,

die Bierablage in Schönau war bzw. ist auch architektonisch ansprechend, wie man HIER sehen kann (die ersten beiden Bilder). Leider liegt mein Buch über das Todtnauerli gerade in irgendeiner Umzugskiste, sodass ich keine etwaigen weiteren Informationen liefern kann.

Zitat von OOK im Beitrag #22
Das ist so generell wichtig, das müssen wir noch irgendo anders bringen, unabhängig von der Neu Birkenfelder Anlage.

D'accord!! Wie wäre es mit einem neuen Thread "Bahn und Bier" unter II.7?


Beste Grüße, Mathias


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