Sinn und Unsinn von Animation

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26.03.2009 20:57
avatar  Mundl
#51 RE: Eingefrorene momente
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Muss ja furchtbar sein; den ganzen Tag pempern!

Meine Animation wird sich auf blinkende Sendemasten beschränken, brauchbar?


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26.03.2009 21:07
#52 RE: Eingefrorene momente
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Man beachte den Hinweis in der Gebrauchsanleitung:

Nicht geeignet für Kinder unter 18 Jahren.

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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26.03.2009 21:53
avatar  OOK
#53 RE: Eingefrorene momente
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OOK

Na, ich schätze mal, dass die Dinger weg gehen wie nix. Is mir Wurscht. Nur einmal hats mich geschockt: da kam ich auf eine Schmalspur-Ausstellung und da winkt mich sogleich ein mir gut bekannter Modellbahner herbei, auf dessen modellbahnerische Arbeit ich immer viel gegeben habe (hervorragende Schmalspur-Anlage). Schau mal hier, rief er mir zu. Ich sollte in ein H0-Campingzelt schauen und da fand genau das statt, wie da von Viessman angeboten. Immerhin hatte er es selber konstruiert.
Trotzdem fand ichs lächerlich. Na gut, wenn man anders nicht zum Sex kommt ...

Ach Raimund, ob deine Sendemasten blinken oder nicht, ist nicht so relevant. Aber wozu brauchst du sie? Sendemasten sind hoch, und alles was hoch ist, macht eine Anlage kleiner, kürzer, zerstört die Illusion von Entfernung, für die wir uns doch mit allen Mitteln einsetzen. Ist zwar hier OT, aber da sie grad erwähnt hast ...

OOK
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26.03.2009 22:03 (zuletzt bearbeitet: 26.03.2009 22:12)
avatar  Mundl
#54 RE: Eingefrorene momente
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Schön, mit so einfachen Worten klare Aussagen machen zu können - Da hast Du recht.

Ich lerne....

Danke, und *OT aus*

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27.04.2009 08:16
avatar  OOK
#55 Sinn und Unsinn ...
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OOK

Mit liegt zur Zeit leihweise das MIBA-Spezial 76 "Bahn, Betrieb und viel Bewegung" vor, Hauptthema: Animation.
Darin werden u.a. folgende Animationen vorgestellt:
# F-dz-72 der DB: die beiden Hälften des Wagenkastens kippen zur Mitte zum Entleeren.
# Waggonkipper für offene Wagen, die über die zu öffnende Stirnwand entladen werden
# Live-Beladung von Getreidetransportwagen (Selbstenlader mit Klappdeckel)
# Funktionsfähiger Bockkran in N
# Drehende Lüfter auf Kühlwagen-Dach
# Wagendrehscheibe mit manuellem Antrieb
# motorisierte Spill-/Seilzuganlage
# Schrankenantrieb mit Memory-Draht

So, das wäre die erste Gruppe, Animationen die direkt oder indirekt mit dem Bahnbetrieb zu tun haben und von daher a priori Sinn machen. Wobei es natürlich persönlicher Geschmack ist, ob ich eine viertel Stunde lang eine Kabelrolle mit einem mechanisierten Kran verladen will.

Nun zur zweiten Gruppe:
# Bauarbeiter auf dem Bahnsteig von Petershausen dreht ab und zu den Kopf
# Straßenwalze fährt auf Baustelle ständig in und her
# Ramme rammt Stahlträger ein (mit entsprechendem Lärm)
# Frau schüttelt am offenen Fenster Tischdecke aus
# Kran senkt Kübel mit Beton wieder und wieder in die Baugrube
# Kind schaukelt mit Hängeschaukel
# Grabdeckel auf Friedhof mit zwei Gräbern öffnet sich knarrend von Zeit zu Zeit
# Gabelstapler fährt aus Güterschuppen auf LKW-Ladefläche (wieder und wieder)
# Autobastler bringt Motor eines Oldtimers ab und an zum Anspringen
# Bastler lässt Fesselflugmodell kreisen

Ich muss es sicher nicht betonen: die zweite Gruppe sehe ich mit einer gewissen Distanz, eine Beispiele davon sogar als ausgemachten Schmarren. Aber: jedem das Seine, mir das Meine.

OOK
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27.04.2009 12:58
avatar  ow
#56 RE: Sinn und Unsinn ...
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ow

Zitat von OOK
........mir das Meine.

Das meinige wäre schon, hin und wieder, aus lauter Lust am Konstruieren und Fummeln, schließlich war ich in einem ganz früheren Leben einmal Feinmechanikermeister (daher vielleicht auch meine Vorliebe für die Baugröße N ), eine kleine Animation zu basteln. Nicht um sie beim Bahnbetrieb zu verwenden, sondern als Gag für diverse Besuche ( die oft benannte Tante Frieda, bzw. Kinder) oder einfach zur eigenen Belustigung. Kaufen? Ich glaube kaum.
meint Otto (ow)

Anfang der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=_UfgkCJtONs
Aufbau der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=-aCUMpnSguw
Rangieren auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=sxZ2RnF8Y-Y
Die Basis-Schublade der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=WHI4u3BtUX4
Digital oder Analog auf der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=PrACJYEXupA
Mehr Platz durch eine Wendung https://www.youtube.com/watch?v=zpx9q1KcoLs
Wendel mit Trapez und Leitplanke https://www.youtube.com/watch?v=MTh8Y3XgHug

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27.04.2009 14:14
#57 RE: Sinn und Unsinn ...
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Hallo,

ich mach mir mal ein wenig Mühe und nehm mal das ein wenig unter die Lupe.

Zitat von OOK

# F-dz-72 der DB: die beiden Hälften des Wagenkastens kippen zur Mitte zum Entleeren.


Leider falsche Epoche, sonst könnte ich mir das sehr gut vorstellen und es macht in meinen Augen sogar Sinn.
In Antwort auf:

# Waggonkipper für offene Wagen, die über die zu öffnende Stirnwand entladen werden


Richtige Epoche und mit Sicherheit ein tolles Element, aber leider hab ich keinen Platz für ein entsprechendes Vorbild. Die Rübenkampagne wäre eines davon, aber die findet hier (Vorbildgegend) nicht statt
In Antwort auf:

# Live-Beladung von Getreidetransportwagen (Selbstenlader mit Klappdeckel)


Zusammen mit dem Waggonkipper bestimmt ein tolles betriebsorientiertes Ensemble, wobei dann der Kipper an einer Großmühle gut läge...
In Antwort auf:

# Drehende Lüfter auf Kühlwagen-Dach


Naja, eher was für die "Pufferküsser"...
In Antwort auf:

# Wagendrehscheibe mit manuellem Antrieb


erinnert mich sehr an einen Kibri-Bausatz und an den Herrn mit der "Spielzeug"-Microanlage;-)
In Antwort auf:

# motorisierte Spill-/Seilzuganlage


Interessant allemal, ab H0 aufwärts wohl auch machbar...
In Antwort auf:

# Schrankenantrieb mit Memory-Draht


Auf jeden Fall sehenswerter Bewegungsablauf und damit wohl eine Sache zum Nachbauen
In Antwort auf:

# Bauarbeiter auf dem Bahnsteig von Petershausen dreht ab und zu den Kopf


Überflüssig, aber vielleicht wenigstens nicht störend
In Antwort auf:

# Straßenwalze fährt auf Baustelle ständig in und her


Standard von Faller, auch zu sehen in Hamburg.... langweilig und an dem Vorbild vorbei, da fahren die auch nicht hin und her bis zum bitteren Ende.
In Antwort auf:

# Ramme rammt Stahlträger ein (mit entsprechendem Lärm)


Anfangs vielleicht ein Hingucker, aber auf Dauer nervts bestimmt..
In Antwort auf:

# Frau schüttelt am offenen Fenster Tischdecke aus


Nicht animiert mit Sicherheit ein Stück Athmosphäre, mit Animation... naja... nicht wirklich sehenswert
In Antwort auf:

# Kind schaukelt mit Hängeschaukel


siehe Frau mit Tischdecke
In Antwort auf:

# Grabdeckel auf Friedhof mit zwei Gräbern öffnet sich knarrend von Zeit zu Zeit


Für merkwürdige Menschen wie mich ein absoluter Hingucker, wenn auch der Friedhof zu klein ist.. aber für den "Normalo" reinster Kitsch
In Antwort auf:

# Gabelstapler fährt aus Güterschuppen auf LKW-Ladefläche (wieder und wieder)


Faller Car System in Reinkultur... nervt auf Dauer bestimmt gewaltig... immer dieselbe Kiste auf der Gabel kein Abladen im LKW oder im Schuppen... völlig neben dem Vorbild
In Antwort auf:

# Autobastler bringt Motor eines Oldtimers ab und an zum Anspringen


Für Freaks ok, sonst nerviger Effekt, da Sound, der mehr stört (Wromm, wromm, wromm) als nützt.
In Antwort auf:

# Bastler lässt Fesselflugmodell kreisen


Leise, daher wenig nervend, aber irgendwie langweilig.. als Stilleben vielleicht besser geeignet?

Aber auch hier stimmt OOK's Bemerkung... Jedem das Seine, mir das Meiste... ups... meinte natürlich: mir das Meine... ;-)

in diesem Sinne


der Jim


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27.04.2009 15:57 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2009 15:59)
avatar  Mundl
#58 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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Ich finde stationäre, sich ständig wiederholende Bewegungen wie das Kind auf der Schaukel grundsätzlich für Animationen geeignet.

Wobei der Gedankenanstoß, was davon alles nur vom Hauptgeschehen, nämlich dem Betrieb auf der Schiene, ablenkt, durchwegs interessant ist.

Jedoch würde ich die sich drehenden Lüfter auf dem Kühldach in dieselbe Kategorie wie z.B. funktionierende Scheinwerfer oder rauchende Schlote bei einer Lok einordnen - für mich ginge das in Ordnung. Dass sich diese Lüfter bei einer Diesellok dank Temperatursteuerung (in Ö: "Hydrostatik- oder Behr-Anlage, nach der Erzeugerfirma) einmal nicht und einmal schon drehen, und wenn, dann mit unterschiedlicher Drehzahl, lasse ich mal dahingestellt...

Gruß, R.

PS: Mir als Autoschrauber würde ein anspringender Motor bei meinem Oldtimer sehr wohl Freude bereiten; wenn er jedoch "immer wieder" anspringt, bedeutet das, dass er zuvor wieder ausgegangen sein muss - und das ist, wenns von allein passiert, wiederum eher schlecht...

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27.04.2009 20:41
avatar  OOK
#59 RE: Sinn und Unsinn ...
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OOK

Zitat von jimknopf

In Antwort auf:

# motorisierte Spill-/Seilzuganlage


Interessant allemal, ab H0 aufwärts wohl auch machbar...


Da habe ich Zweifel. Letztes Jahr habe ich bei der Spur 0-Jahrestagung im Meschede zugeschaut, wie ein Wagen mit Spill bewegt wurde. Hart am Rande des Realismus. Im Modell haben die Fahrzeuge zu wenig Masse und damit zu wenig Beharrungsvermögen. Es ist wie wenn man ein Auto mit Seil abschleppt. mal düst es voran und das Seil hängt durch, dann bleibt es wieder zurück und ruckt heftig am Seil und wieder von vorn. Bei H0 haben die Fahrzeuge ja noch eine viel geringere Masse. Da dürfte es kaum noch machbar sein.

Ich fände ein Spillanlage auch interessant, zumal es in Wiedaerhütte an der Südharzbahn, dem Patenbahnhof meines Schlufterhütte, auch eine solche Anlage gab. Was aber auch spannend ist: Rangieren mit Seil, wenn der Wagen im Nebengleis steht oder über eine spitz zu befahrende Weiche ins Nebengleis verholt werden soll. Ist aber aus den o.g. Gründen ebenfalls grenzwertig. Tolle Animation wäre es allemal.

OOK
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27.04.2009 22:54
avatar  ow
#60 RE: Sinn und Unsinn ...
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ow

Zitat von OOK
Zitat von jimknopf

In Antwort auf:

# motorisierte Spill-/Seilzuganlage


Interessant allemal, ab H0 aufwärts wohl auch machbar...


Da habe ich Zweifel. ............. Bei H0 haben die Fahrzeuge ja noch eine viel geringere Masse. Da dürfte es kaum noch machbar sein.


......bei Meßinstrumenten wird das geringe Verharrungsvermögen der Anzeigeelemente durch eine "Gegenkraft" sprich Feder ersetzt. Nur ein schneller, noch unausgereifter Gedanke: es müßte beim Spillbetrieb einfach unterirdisch, mit dem Wagen durch einen Perlonfaden verbunden, ein Gegengewicht verbunden werden??!!
Ist das jetzt OT, und gehört in ein neues Thema: Brainstrorming für Spillantriebe? oder lassen wir´s?

sinniert Otto (ow)

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Die Basis-Schublade der Gebirgsbahn https://www.youtube.com/watch?v=WHI4u3BtUX4
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28.04.2009 07:24
avatar  OOK
#61 RE: Sinn und Unsinn ... (Spillanlagen)
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OOK

Auf Vorschlag von jimknopf habe ich die beiden Beiträge, die das Thema Spill fokussieren, in das von ihm neu eröffnete Thema Gedankensammlung Spillanlagen kopiert.

Daher bitte Thementrennung beachten: Hier nur generell über "Sinn und Unsinn von Animation" weiterdiskutieren, zum Thema Spill im oben genannten Thema. im voraus.

OOK
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29.10.2009 11:23 (zuletzt bearbeitet: 29.10.2009 11:47)
avatar  Boscho
#62 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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OOK schrieb dereinst wie folgt:

In Antwort auf:
Thema Sägewerk Schluft: Das laufende Gatter macht seine typischen Geräusche. Manchmal, immer, laut, leise?
Sacht ma was zu!


Ich habe mal quergelesen und keine für mich befriedigende Antwort gefunden, deshalb möchte ich ein wenig ergänzen.

In einem Sägewerk läuft natürlich ab und zu das Gatter. Aber nicht ständig. Der Arbeitsablauf ist in etwa so: Zuerst wird ein Stamm herangeholt. Dann wird markiert, wie er geschnitten werden soll. Entsprechend werden dann die Sägeblätter ins Gatter gehängt.

Nachdem er nun einmal durch ist, werden die Brocken von hinterm Gatter wieder nach vorn geholt. Falls es keine quadratischen Querschnitte geben soll, werden die Sägeblätter umgehängt. Dann wird zum zweiten Mal gesägt.

Nun werden die Ergebnisse sortiert. Das fertig gesägte Schnittholz wird auf ein Transportmittel gesetzt und hinten rausgerollt. Bretter mit Baumkante wandern auf einen Extrastapel. Mit diesem geht es dann zur Kreissäge, wo die Baumkante entfernt wird und die Bretter auf Maß oder zu Latten zersägt werden.

Unter Umständen gibt es dann noch irgendwo eine Kappsäge, mit der alles auf Länge gebracht wird...

Fazit: ein Sägewerk, das permanent im Hintergrund läuft, wäre für mich (der ich mal eine zeitlang in einem arbeiten durfte) irgendwie völlig daneben. Bei uns lief das Gatter (so aus der Erinnerung geschätzt) maximal eine Viertelstunde am Stück, eher kürzer...

Ich möchte das Ganze mal ein wenig mit Film vergleichen. Da gibt es ja auch öfter mal Szenen, die z.B. in einer Kneipe spielen. Oder in einer Disco. Oder an vielbefahrenen Straßen. Die Kneipen- und Disco-Szenen werden in solchen Fällen mit Statisten gespielt, die zwar so tun müssen, als würden sie sich unterhalten oder zu lauter Musik tanzen. In Wirklichkeit ist es aber relativ ruhig, weil alles Pantomime ist. ei belebten Straßen wird der Ton der Straßen nach Möglichkeit ausgeblendet und kommt später als Hintergrundrauschen dazu. Warum? Weil man sonst Mühe hat, der eigentlichen Handlung zu folgen.

Womit wir wieder bei der Modellbahn wären: die eigentliche Handlung ist der Bahnbetrieb. Die gestaltete nähere Umgebung des Bahnbetriebes ist schon Teil des Hintergrundrauschens. Und da muss man schon sehr aufpassen (das wurde ja bereits mehrfach erwähnt), dass es nicht zu viel wird und man Mühe hat, der Handlung zu folgen.

Was ich persönlich nett finde, sind Animationen, die unmittelbar mit dem Bahnbetrieb zu tun haben. Ich erinnere mich an zwei Szenen der Anlage von Wolfgang Borgas: da gab es einmal einen Rangierer, der auf dem Rangierertritt eines O-Wagens steht und ein lässiges Ra2 vor sich hinpendelt. Das sieht natürlich toll aus. Aber es schränkt die Nutzungsmöglichkeiten des besagten Wagens doch stark ein - auf Strecke gehen kann der nicht mehr. Das wäre die Animation, die zwar die Realität abbildet, die ich mir aber (im Sinne einer freizügigeren Verwendbarkeit des rollenden Materials) dann doch lieber dazuimaginiere.

Die zweite Szene ist die Zustellung eines G-Wagens in einen engen Fabrikhof mit Waggondrehscheibe. Der Wagen wird hereingeschoben, dreht sich und dann... kommt aus der Fabrik ein Rangiertraktor (ein umgebautes Wiking-Modell eines "stinknormalen" Traktors) gefahren, der ihn hineinzieht. Klasse!

Vielleicht wäre der Königsweg bei der Animation der, das zu machen, was sich wirklich glaubhaft darstellen lässt. Und alles andere läuft dann eben unter dem Stichwort Film - Hintergrundrauschen, Schnitt, was auch immer...

Ich nehme als Beispiel eine Langholzverladung: technisch machbar wäre, den Langholz-Transport auf der Straße heranzuführen, per Kran zu entladen und den beladenen Waggon wegzufahren. Ich finde aber den Anblick eines am Bindfaden herumbaumelnden Baumstammes erbärmlich - die Massenträgheit eines Stammes am Kranseil lässt sich im Modell eben nicht glaubwürdig darstellen.

Bei mir gäbe es also vielleicht eine statische Ladeszene, damit klar ist, was da eigentlich passiert. Der Ladevorgang selbst liefe dann folgendermaßen ab: der entsprechende Leerwagen wird zugestellt - Schnitt: die Ladegutattrappe wird von Hand eingesetzt - nächste Szene: der beladen Wagen wird wieder abgeholt. Das schont meine Nerven und meinen Geldbeutel.

Gegen ein paar Waldgeräusche auf der Strecke (eventuell per Bewegungsmelder ein- und wieder ausgeblendet) hätte ich wahrscheinlich nichts einzuwenden. Ich würde sie aber auch nicht vermissen.

Grüße!
B.

PS: Da fällt mir gerade noch ein, dass es mittlerweile Räucherkerzen mit Dampflokduft gibt. Das wäre doch auch noch was...

PPS: Was mir bei Animation gerade auch noch einfällt, ist der Kommentar eines Modellbahnkollegen zur neuen Sound-23er: "Klasse! Die Lok ist noch 1200 Meter entfernt, aber man hört den Heizer schaufeln!"


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29.10.2009 13:06
avatar  wjk
#63 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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wjk

Zitat von Boscho

Ich nehme als Beispiel eine Langholzverladung: technisch machbar wäre, den Langholz-Transport auf der Straße heranzuführen, per Kran zu entladen und den beladenen Waggon wegzufahren. Ich finde aber den Anblick eines am Bindfaden herumbaumelnden Baumstammes erbärmlich - die Massenträgheit eines Stammes am Kranseil lässt sich im Modell eben nicht glaubwürdig darstellen.


Das ließe sich möglicherweise in Spur 0 korrigieren, wenn der Baumstamm entsprechend präpariert würde. Die Angler verwenden doch eine Menge unterschiedlicher Gewichtsformen (rund oder länglich). Vielleicht wäre davon etwas für unsere Zwecke verwendbar. Eine gewisse Menge Blei o.ä. wird als Baumstamm mit ??? ummantelt und bekommt dadurch ein gewisses (deutlich höheres) Eigengewicht. Nur sägen sollte man ihn dann nicht mehr...


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29.10.2009 15:47
avatar  Boscho
#64 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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Womit das Sägewerk hinfällig wäre...

Spaß beiseite: in dem Moment, wo der Baumstamm schwerer wird, muss auch der Magnet (ein anderes praktisch einsetzbares Hebezeug fällt mir nicht ein...) größer werden. Dann ist's mit der Vorbildnähe vorbei.

Mal davon ab: der Baumstamm hängt dann am Kran, dreht sich aber, wohin er will. Man müsste also händisch eingreifen, um das Ding irgendwie vorbildgerecht auf den Waggon zu bekommen. Und wenn man es da hat, fehlt immer noch die vorbildliche Verzurrung.

Aktuell bin ich nach wie vor der Ansicht, dass man Dinge, die nicht glaubwürdig darstellbar sind, besser garnicht darstellt und das Geschehen statt dessen entweder der Phantasie der Betrachter überlässt (Verladung im "off" bzw. in G-Wagen bzw. so aufgebaut, dass die eigentliche Ladeszene nicht sichtbar ist) oder aber einen gedanklichen Schnitt einfügt und die Beladung erkennbar vorbildwidrig von Hand vornimmt, durch Ladegutattrappen oder Waggontausch.

Grüße!
Hans


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29.10.2009 15:50
avatar  OOK
#65 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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OOK

Zitat von Boscho

Fazit: ein Sägewerk, das permanent im Hintergrund läuft, wäre für mich (der ich mal eine zeitlang in einem arbeiten durfte) irgendwie völlig daneben. Bei uns lief das Gatter (so aus der Erinnerung geschätzt) maximal eine Viertelstunde am Stück, eher kürzer...


Danke Hans, für diese Aufklärung. Habe zwar auch mal im Sägewerk gearbeitet, aber auf dem Holzplatz, da war mir das so nicht aufgefallen.
Dies ist mal ein Tipp, den man einfach 1:1 umsetzen kann: das Gatter, wenn es denn dermaleinst da ist, wird intermittierend laufen und länger aus als an sein.

OOK
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29.10.2009 15:57
avatar  Boscho
#66 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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In Antwort auf:
Danke Hans


Aaaaaaaaaaaaaaaaaaarrrrrrrrrrrrrggggggggggh! Schon wieder! Verdammte Axt!

Hintergrund: in Foren, die überwiegend öffentlich einsehbar sind, bin ich unter dem Pseudonym Hans Dampf tätig. Und das wird mit der Zeit zur Gewohnheit, sodass ich hier ab und zu versehentlich ebenfalls mit Hans unterschreibe.

Der Grund ist schnell erklärt: ich heiße wirklich Boscho. Und das dürfte in diesem unserem Lande mit Sicherheit einer der seltensten Vornamen sein und deshalb relativ leicht zu ergooglen.

Also bitte nicht wundern, wenn ab und zu der Hans grüßt - ich bin nicht wirklich schizophren...

Grüße!
B.


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01.11.2009 15:43 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2014 17:31)
avatar  Boscho
#67 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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Ich möchte das mit der Animation ein wenig relativieren - wenn die dazu dienen, Betriebsabläufe zu veranschaulichen, dann kann unter Umständen auch der am Bindfaden pendelnde Baumstamm in Ordnung gehen.

Woher dieser Sinneswandel? Ich war vorgestern auf der Modellbau-Messe in Friedrichshafen. Dort war unter anderem eine auf den ersten Blick völlig überladene Anlage ausgestellt, die den Betrieb von Waldbahnen in Nordamerika zum Thema hatte - mit allen selbstgestrickten Lösungen zu Umschlag und Transport. Es gab da eine funktionierende Dampfwinde, einen Log-Loader, eine Seilbahn zum Transport von Stämmen, eine durch Diesellok per Umlenkrolle angetriebene segmentierte Drehscheibe, einen Derrick-Kran mit allen Funktionen, eine Bandsäge, einen Holzspalter und mit Sicherheit noch einige andere Dinge, die ich übersehen habe - alles in H0.

Man sollte aber bedenken, dass der Zweck dieser Anlage wohl eher der eines animierten Dioramas (<-- Danke an OOK für diese Formulierung) denn der einer wirklichen Modell-Bahn sein dürfte, trotz recht imposanter Ausmaße - die Gesamtlänge betrug geschätzte 6 Meter. Und es handelt sich in der gedrängten Darstellung definitiv um ein absolutes Waldbahn-Destillat. Was unter anderem dadurch deutlich wird, dass kaum Bäume rumstehen. (Alle gefällt... )

Grüße!
B.


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10.04.2014 18:03
avatar  OOK
#68 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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OOK

Bei den Busecker Spur-0-Tagen, wo ich kürzlich war, gab es einen extra-Stand mit funktionalen Sraßenfahrzeugen, speziell Baggern, Radladern etc. Ich habe das links liegen gelassen und nur im Augenwinkel gesehen. Warum? Weil ich Modelleisenbahner bin. Das heißt nicht, dass man als Modelleisenbahner keine solche Maschinen aufstellen soll. Das heißt nur, dass ich nicht stundenlang mit solcher Geräten irgendwelche Massengüter bewegen und verladen möchte, sondern in der Zeit lieber rangiere oder einen Zug fahren lasse.
Boscho schrieb mal einige Posts weiter vorn, dass Animation gut ist, die vom Hauptgeschehen Eisenbahnbetrieb nicht ablenkt, die unsere Zeit und Aufmerksamkeit nicht absorbiert. Genau das ist der Punkt. Man muss unterscheiden zwischen dem Eigentlichen (die Bahn) und dem Zubehör (alles andere). Im Französischen nennt man die Ausgestaltung der Anlage "décor". Das trifft es auf den Kopf: Dekoration.
Eine gute Dekoration ist natürlich etwas Feines. Aber auf der Theaterbühne kann die schönste Dekoration ein schlecht aufgeführtes Stück nicht retten. Und wenn der Rezensent sich über längere Absätze mit der Bühnendekoration aufhält, dann kann das Stück auch nicht so besonders gewesen sein. Denn eigentlich sollte das Bühnenbild so sein, dass man es gar nicht bemerkt.

Gerade vor wenigen Tagen zeigte mir ein Freund Fotos von seiner Anlage, die ich erst vor zwei Wochen besichtigt hatte. "Siehst du, was neu ist?" fragte er mich. "Nö." "Dann habe ich es ja richtig gemacht", lachte er, "die Kulisse ist neu - und du hast sie nicht bemerkt."

OOK
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22.12.2014 12:42 (zuletzt bearbeitet: 22.12.2014 12:44)
avatar  OOK
#69 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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OOK

MIBA-Spezial 103 kam ins Haus mit allerlei neuen Ideen für Animationen. Zum Beispiel: #1 Gärtner versucht Maulwurf mit der Schaufel zu erschlagen, er schlägt und schlägt und schlägt, trifft aber nicht. #2: Karnickel düst im Kaninchenstall im Kreis herum. #3: Brav sitzender Hund wedelt ständig mit dem Schwanz. #4: Goldfische schwimmen im Wasserbecken im Kreis herum: #5: Grasende Kuh wedelt mit dem Schwanz und ruft "Muh".
Alles ganz süß, jedem sein Pläsierchen. Was mir nicht klar geworden ist, ist der Bezug zum Hobby Modelleisenbahn.

Leider war gar nichts Weihnachtliches dabei. Ich vermisse seit Jahren einen Ho-ho-ho rufenden Weihnachtsmann, der auf einem Rentierschlitten durch die Gegend düst. Na,vielleicht im nächsten Jahr.

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11.06.2015 18:50 (zuletzt bearbeitet: 11.06.2015 19:11)
#70 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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Bisschen Sommerloch hier ...


Zum Thema Animation: die radelende Fahrradfahrer in H0 finde ich gar nicht so schlecht! Jedenfalls für Anhänger der früheren Epochen, als der Autoverkehr noch nicht so dicht war ....

Grüße Hubert

"Sir, we are surrounded!" - "Perfect, so now we can attack in every direction!"

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11.06.2015 20:58
avatar  OOK
#71 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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OOK

Zum Füllen eines Sommerlochs bestens geeignet, das ist wahr. Aber sonst?
Diese findigen Konstrukteure sollten mal zu mir kommen und eine Idee entwickeln, wie die Kuhherde, die gemächlich in der Schlufter Dorfstraße entlang zieht und den Zug aufhält, animiert werden kann. Inklusive grüne Bekelckerung des Pflasters versteht sich.

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12.06.2015 08:09 (zuletzt bearbeitet: 12.06.2015 14:02)
avatar  Helko
#72 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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Zitat von OOK im Beitrag #71
Inklusive grüne Bekelckerung des Pflasters versteht sich.

Aber das ist doch ganz einfach:
Originalsubstanz einsammeln, verdünnen, gären lassen. Inzwischen die Tiere entsprechend anbohren, mit Schlauch verbinden und an den Gärbottich anschliessen.
Ob der Inhalt dann händisch mit einer Luftpumpe oder programmgesteurt verteilt wird, ist dann auch nur noch Geschmacksache.

Vielleicht kann der Fahrradtüftler auch noch die entsprechenden Fliegen entwickeln, weil die Originale, die dann kämen, nicht mehr massstabsgetreu wären.

VG
Helko
Videobeispiele

Gutes Design ist, wenn nichts mehr entfernt werden kann. Beispiel gefällig?
Der "."!

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12.06.2015 17:47 (zuletzt bearbeitet: 12.06.2015 17:49)
avatar  Boscho
#73 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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Ich finde die Radler hochgradig unsinnig - zum einen, weil sie (mit ihren an Legomännchen erinnernden Beinen) spielzeughaft wirken, zum anderen weil sie weder zu Betrieb noch zu Atmosphäre beitragen. Dann lieber statische Radlerszenen.

Was mir besonders negativ aufgefallen ist: keine Seitenneigung bei Kurvenfahrt, statt dessen strampelt er weiter. Ein echter Radler würde beides im Interesse der eigenen Sicherheit eher unterlassen. Außerdem wirkt der Rest der Straße natürlich umso statischer wenn sich der Radler bewegt (was meines Erachtens ein Grundproblem jeglicher Animation darstellt, auch der des Zuges).

Meines Erachtens ist es mit unseren beschränkten Mitteln nach wie vor nur sinnig, das zu animieren, was zum Betrieb einer Eisenbahn animiert werden muss, also Fahrzeuge, Fahrweg (Weichen) und Sicherungseinrichtungen. Der große Rest darf wegen mir gern statisch bleiben.

Wobei: Winfried Schmitz-Esser hat mal ein sehr schönes Wagenmodell mit auch im Stand rotierenden Flettnerlüftern gebaut. Das bräuchte ich nun zwar auch nicht unbedingt, irgendwie war das aber atmosphärisch betrachtet ein sehr schönes Tüpfelchen auf dem i.


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12.06.2015 20:50
avatar  HFy
#74 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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HFy

"Dann lieber statische Radlerszenen."

Aber bitte keine Radler vor der Schranke, die dann nicht losfahren, wenn die Schranke hochgeht. Für Autos und Fußgänger gilt natürlich dasselbe. Immerhin sah ich einmal eine Anlage, bei der die selbstfahrenden Autos zwar weder zum Betrieb noch zur Atmosphäre beitrugen, aber zur Erheiterung, weil nämlich ein Auto auf das vorausfahrende auffuhr, und das war ausgerechnet ein Polizeiwagen....

Herbert


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13.06.2015 09:18
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#75 RE: Sinn und Unsinn von Animation
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OOK

Zitat von Boscho im Beitrag #73
Meines Erachtens ist es mit unseren beschränkten Mitteln nach wie vor nur sinnig, das zu animieren, was zum Betrieb einer Eisenbahn animiert werden muss, also Fahrzeuge, Fahrweg (Weichen) und Sicherungseinrichtungen. Der große Rest darf wegen mir gern statisch bleiben.

Damit bringt Boscho diesen superlangen Strang fast wieder an seinen Ausgangspunkt zurück. Denn genau darüber hatten wir uns schon einmal verständigt.

Alle Animationen, die nicht mit der dargestellten Eisenbahn in einem ursächlichen, funktionalen oder logischen Zusammenhang stehen, sind überflüssig. (Ich habe diesen Satz zugegebenermaßen pro domo formuliert, so dass mein Sägegatter ab und an laufen darf.)

OOK
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