Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien

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23.04.2016 09:09 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2016 09:24)
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#1 Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von lokonaut im Beitrag #5
die immer mehr in Mode kommenden großen Radien bei Anlagenzungen mit Halbkreis (Wendelknubbel) für ziemlich tiefe Anlagen..

Den Halbkreis könnte man evt Tunneln, aber es sieht immer unlogisch aus, abhilfsweise konnte man den einen Ast auch mittunneln.
Zungen und große Radien passen deshalb selten zusammen.

Zu der "Mode" mit den grossen Radien und den im anderen Beitrag erwähnten 65 bzw 75cm Radien, weil dies fast IMMER missachtet wird.

Auf den modellbahntypischen Weichen mit ca 900mm Radius dürfte großzügig gerechnet nur 20 km/h gefahren werden, folglich MÜSSEN aus dynamischen die Streckenradien größer sein als die der Weichenradien.

Es wundert mich, dass hier so wenig darauf eingegangen wird!

VG
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23.04.2016 09:27
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#2 Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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OOK

Zitat von Helko im Beitrag #6
Es wundert mich, dass hier so wenig darauf eingegangen wird!
Helko, du sagst es doch in fast jedem Strang. Mehr braucht es doch nicht.

OOK
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23.04.2016 11:29 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2016 11:49)
#3 Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von Helko im Beitrag RE: Anlagenbreite vs. Bedienergänge
Auf den modellbahntypischen Weichen mit ca 900mm Radius dürfte großzügig gerechnet nur 20 km/h gefahren werden, folglich MÜSSEN aus dynamischen die Streckenradien größer sein als die der Weichenradien.

Der Satz ist auch, mit Verlaub, Blödsinn! Zu einem haben unzählige Versuche in Kinderzimmern bewiesen dass auch größere Geschwindigkeiten fahrdynamisch auf "Schweineradien" beherrschbar sind! Und zweitens ist der sichtbare Mindestradius nur ein Parameter und nicht der Parameter!
Keine Frage je größer dieser Radius desto besser! Wir sind allerdings im Heimanlagenbereich, das Festhalten an diesem Dogma hat dann einige unangenehme Folgen!
Zitat von Helko im Beitrag RE: Anlagenbreite vs. Bedienergänge
Den Halbkreis könnte man evt, Tunneln, aber es sieht immer unlogisch aus, abhilfsweise konnte man den einen Ast auch mittunneln.
Zungen und große Radien passen deshalb selten zusammen.

Wenn man alles unter 900 mm Radius übertunnelt geht die sichtbare Streckenlänge zurück, irgendwann muss man ja um die Ecke! Eine Folge: eine unnatürliche Anhäufung von Tunneln bzw. die Anlage hat dann mehr Löcher wie ein Emmentaler Käse und fällt landschaftlich sofort durch!
Dann fällt dem Planer auf: huch ich habe gar nicht so viel sichtbare Streckenlänge, okay dann planen wir ein parallele Paradestrecke zum Bahnhof => noch zwei Löcher und die betriebliche Logik geht über die Wupper ....
Die Paradestrecke muss natürlich auch an den Schattenbahnhof angebunden werden => noch mehr unsichtbare Strecke, die einem nicht wirklich bringt bzw. das Verhältnis sichtbar/unsichtbar noch schlechter machen
Nächstes Problem ein großer Radius frisst auch Platz: Beispiel 900 mm Radius => dann bleiben zum Beispiel von den 4 m Wandlänge nur noch 2 Meter übrig für einen Bahnhof => bescheidene Nutzlängen!
Die Wirkung des Radius ist auch abhängig von der Höhe der Anlage! Enge Radien sehen natürlich aus der Hubschrauberperspektive bescheiden aus, liegt die Kurve auf Augenhöhe wird es für den Betrachter schon schwieriger den Radius zu bestimmen! Teilweise ist auch der Betrachterstandpunkt entscheidend, bei Außenkurven sind halt Überhänge von Wagen eher störend, bei Innenkurven fällt der enge Radius weniger auf!
Mein Fazit: Der sichtbare Mindestradius der Strecke darf ruhig kleiner sein als die verwendeten Weichen! Allerdings sollt man vermeiden die direkte Kombination dieser beiden Radien!
Sorry, nur eine Meinung von einem der einen sichtbaren Mindestradius auf der Strecke von ca. 600 mm hat, und teilweise Weinertweichen verbaut!
Der Vorteil der sichtbaren, viel größeren Streckenlänge war mir den Kompromiss wert! ;-)

Grüße Hubert

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23.04.2016 13:15 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2016 13:25)
avatar  Helko
#4 Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #8
Zitat von Helko im Beitrag #6
Auf den modellbahntypischen Weichen mit ca 900mm Radius dürfte großzügig gerechnet nur 20 km/h gefahren werden, folglich MÜSSEN aus dynamischen die Streckenradien größer sein als die der Weichenradien.

Der Satz ist auch, mit Verlaub, Blödsinn!

Die Antwort ist zwar unhöflich, aber dafür genau so falsch:

Es dreht sich nicht darum, was im Spielzimmer technisch möglich ist, sondern um die gerade hier so viel angestrebte Vorbildnähe.

Es fängt an mit der mehr oder weniger exakt umgerechneten Geschwindkeit der Loks, dann muss diese aber auch den Radien angepasst werden, sonst kann man es gleich bleiben lassen!

VG
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23.04.2016 13:46 (zuletzt bearbeitet: 23.04.2016 13:48)
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#5 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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OOK

Zitat von Helko im Beitrag #4
Zitat von Pfalzbahn im Beitrag RE: Anlagenbreite vs. Bedienergänge
Zitat von Helko im Beitrag RE: Anlagenbreite vs. Bedienergänge
Auf den modellbahntypischen Weichen mit ca 900mm Radius dürfte großzügig gerechnet nur 20 km/h gefahren werden, folglich MÜSSEN aus dynamischen die Streckenradien größer sein als die der Weichenradien.

Der Satz ist auch, mit Verlaub, Blödsinn!

Die Antwort ist zwar unhöflich
Stimmt. Und zwar unnötigerweise.
Aber inhaltlich stimme ich Hubert zu. Es macht keinen Sinn, einen Radius genau mal 87 zu nehmen (bei H0) und dann festzustellen, welche Geschwindigkeit das Vorbild darauf fahren dürfte. Lt. Wiki ist der Mindestradius der Semmeringbahn 190 m. Supereng. Verdammt eng. Aber umgerechnet auf H0 wären das 2,2 m. Die müsste Helko bei jeglicher Anlagenplanung zugrunde legen, wenn er seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden will.
Nein, , so geht's halt net. Modellbahnanlagenplanung geht anders. Solange bei unseren Anlagen zwei Schnellzughalte umgerechnet dreihundert Meter voneinander entfernt sind, solange brauchen wir keine Vorbildradien. Was bei jeglicher Planung anzustreben ist, ist der jemeils größtmögliche Radius. Aber in einem drei Meter breiten Zimmer kann man mit 2m-Radien halt nix werden, da beißt die Maus keinen Faden ab.

OOK
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23.04.2016 13:51
#6 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von Helko im Beitrag #4
Es dreht sich nicht darum, was im Spielzimmer technisch möglich ist, sondern um die gerade hier so viel angestrebte Vorbildnähe.

Nochmal: Was nützt mir ein vorbildgetreuer Radius wenn beim ganzen Rest (Streckenlänge, Nutzlängen, landwirtschaftliche Gestaltung, Betrieb) dann die restliche Vorbildtreue flöten geht?

Grüße Hubert

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23.04.2016 17:20
avatar  JBS
#7 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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JBS

Moin,

ich denke bzgl. der Festlegung des kleinsten Radius (s)einer Modellbahnanlage spielen ein paar Faktoren rein. Z.B.
- das Thema (schnuckelige Stichstrecke, ICE-Neubau...)
- eingleisige vs. zweigleisige Strecke (was eingleisig noch geht, sieht wegen des unnatürlichen Gleisabstands bei 2gleisig schon grenzwertig aus)
- Fahrzeugauswahl (kurz, lang...)
- technische Anforderungen der Fahrzeuge für sicheren Betrieb, auch im Schatten
- Bauweise (sind nur Innenbögen zu sehen und eher von der Seite als von oben)
- der Maßstab (in Z sehen enge Radien noch fieser aus als in Null oder größer)
- Regelspur vs. Schmalspur
- Priorität betriebliche Vielfalt vs. "Schönheit"
- usw.

Das muss jeder mit sich und seinen Gegebenheiten abmachen. Nachdem ich vor zwei/drei Jahren auf Null (Regelspur) umgestiegen bin, war das ganz krass. Ich finde aber, dass ich einen für mich akzeptablen Kompromiss gefunden habe, auch mit teilweise 91 cm-Radien.
Maximalforderungen sind i.d.R. gleichbedeutend mit einer Entschuldigung für das gar nicht bauen.
Viele Grüße,
Johann


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23.04.2016 18:30
avatar  OOK
#8 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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OOK

Das war wohl das Wort zum Sonntag:

Zitat von JBS im Beitrag #7
Maximalforderungen sind i.d.R. gleichbedeutend mit einer Entschuldigung für das gar nicht bauen.

OOK
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23.04.2016 18:43
#9 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von JBS im Beitrag #7
bzgl. der Festlegung des kleinsten Radius (s)einer Modellbahnanlage spielen ein paar Faktoren rein. Z.B.
- eingleisige vs. zweigleisige Strecke (was eingleisig noch geht, sieht wegen des unnatürlichen Gleisabstands bei 2gleisig schon grenzwertig aus)
- Fahrzeugauswahl (kurz, lang...)

Das sehe ich ganz genau so. Wenn man sich auf dem Horrorbild, das OOK in XI.1 im Strang "Helko zum Fraße vorgeworfen" eingestellt hat, statt jedes 26,4m-Dostos ein B3yg-Pärchen vorstellt, sähe das Ganze doch schon recht manierlich aus.
Findet

Der Eisenhans


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24.04.2016 10:56 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2016 11:00)
#10 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von OOK im Beitrag Helko zum Fraße vorgeworfen
Auf der Intermodellbau in Dortmund "faszinierte" mich heute gleich am Eingang zu Halle 4 diese Szene:



Zitat von eisenhans im Beitrag #9
Das sehe ich ganz genau so. Wenn man sich auf dem Horrorbild, das OOK in XI.1 im Strang "Helko zum Fraße vorgeworfen" eingestellt hat, statt jedes 26,4m-Dostos ein B3yg-Pärchen vorstellt, sähe das Ganze doch schon recht manierlich aus.

Interessant wäre noch ein Foto von der Seite gewesen ...
Allerdings sollte man wirklich auf die R1/R2 Radien verzichten, vor allem wenn man etwas langfristiger denkt! Neben einem optischen Mindestradius, gibt es halt auch einen technischen Mindestradius der natürlich auch für die unsichtbaren Strecken gilt! Gewisse Modelle verlangen halt einen größeren Radius bzw. wenn man zum Beispiel mit zugerüsteten Kolbenstangenschutzrohren fahren will oder Jörns Rollwagen beziehungsweise bei Weinert will eine 01 in H0 halt 600 mm Radius! Auch verlangen zum Beispiel gewisse Kupplungssysteme größere Radien.
Es mag sein dass man aus heutiger Sicht sagt, so was kauf ich eh nie! Aber bei einer eventuellen modellbahnerischen Weiterentwicklung könnten aber solche Modelle doch interessant werden und es wäre schade wenn man sich deren Einsatz durch Verwendung der Schweineradien in der Frühzeit quasi verbaut hätte!

Grüße Hubert

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24.04.2016 16:13 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2016 16:30)
#11 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von JBS im Beitrag #7
ich denke bzgl. der Festlegung des kleinsten Radius (s)einer Modellbahnanlage spielen ein paar Faktoren rein.

Hallo Johann,
da bin ich ganz deiner Meinung.
Vor vielen Jahren hat Stefan Carstens mal die Faustformel "Mindestradius = 2 x längstes Fahrzeug" aufgestellt. Ich würde eher zum Faktor 2,5 raten. Aber grundsätzlich halte ich vom Thema abgeleitete Planungsparameter für sinnvoller als sture Absolutgrößen.
Man kanns auch drehen und wenden, wie mans will: Irgendwie kommt man doch immer wieder zum Ergebnis, dass "schöne" große Radien nicht nur Fläche brauchen sondern auch Gleislänge kosten. Und bei richtig großen Radien lassen sich "tote Raumecken" nicht vermeiden.
"Fahrdynamik" lässt sich ganz passabel durch eine angemessene (das kann auch durchaus eine unmaßstäblich vergrößerte sein) Überhöhung simulieren, riesige Radien braucht man da nicht unbedingt. Physikalisch macht die Gleisüberhöhung im Modell aber keinen Sinn. Ich halte sie sogar in Sachen Betriebssicherheit eher für hinderlich, weil lange Züge (in engen Radien) dann schon mal gerne in die Innenkurve kippen. Angemessene Fahrzeugmassen und/oder Wagenreihungen, bei der die "Gurken" am Zugschluss laufen, können da (hoffentlich) abhelfen.
Im übrigen ist es halt grundsätzlich so, dass unser Vorbild versucht, möglichst geradlinig von A nach B zu kommen. Das wirklich realistisch (geschweige denn maßstäblich) umzusetzen, scheitert schon im Ansatz daran, dass bei "Normalmodellbahnern" A und B nicht in benachbarten Landkreisen sondern im selben Zimmer liegen. Bestenfalls gelingt eine halbwegs glaubwürdige und harmonische Simulation.

Viele Grüße aus Südhessen

Alexander

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24.04.2016 16:31 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2016 16:37)
#12 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Hallo, ich halte in HaNull einen Radius von 700 mm für einen gute Kompromiss, wenn es sich um sichtbare Anlagenteile handelt. In Schattenbahnhöfen und bei weniger im Blickfeld liegenden Nebenbahnstrecken gehe ich auf meinen Anlagen bis 535 mm runter, da kommen auch noch längere Großserienfahrzeuge gut um die Kurve, auch mit Kolbenstangen-Schutzrohren. Bei 700 und mehr mm nehme ich 50 mm als Gleisabstand, unter 700 mm müssen es 55 mm sein, sonst gibt es Probleme mit den 26,4 m-Wagen.

Ich habe mal paar Beispiele fotografiert, immer 700 mm, oben langer Wagen 1:87, dann langer Wagen 1:100, dann kürzere Wagen. Schlimmer als in der Außenansicht wirds nirgends!



Gruß - H.


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24.04.2016 16:35 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2016 16:36)
avatar  OOK
#13 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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OOK

Der Argumentation von Alexander kann ich mich anschließen. Was ich noch sagen wollte: Man kommt nicht umhin, bei Planungsbeginn ein paar Entscheidungen zu treffen, weil man meist Wünsche hat, deren Realisierung einander ausschließen. Einfachstes Beispsiel: Ich kann nur kleine Radien verbauen, weil ich sonst zu wenig Strecke und Bahnhöfe bekomme, ich möchte aber unbedingt maßstäbliche 26,4m-Wagen einsetzen. Wer diese Entscheidung für das eine = gegen das andere nicht schafft, bekommt als Resultat, was in meinem Bild aus Dortmund (s. # 10 ) zu sehen ist.

OOK
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24.04.2016 22:55
avatar  Helko
#14 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Ich mochte nochmals meine Argumente aus dem erwähnten Strang einbringen:

"Auf den modellbahntypischen Weichen mit ca 900mm Radius dürfte großzügig gerechnet nur 20 km/h gefahren werden, folglich "müssen" aus dynamischen Gründen die Streckenradien größer sein als die der Weichenradien."

Das "dynamisch" bezieht sich nicht auf die auf einer Anlage möglichen Geschwindigkeiten.
Aber wenn das Thema "vorbildliche Geschwindigkeiten" immer so betont wird, müsste das für die Strecken-/Weichen-/ Radien auch eingehalten werden!

VG
Helko
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24.04.2016 23:50
#15 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Hallo (und gute Nacht),

Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber für mich sieht der 30cm Wagen auf dem 70er- Radius grenzwertig aber noch erträglich aus, bei Verkürzung auf 1:100 wirkt das schon sehr harmonisch. Und spätestens bei den 3yg-Garnituren fällt mir gerade kein triftiges Argument für noch größere Radien ein. Allenfalls Oberleitung könnte ich mir als kritisch vorstellen, da stehen die Masten vielleicht doch noch etwas eng nebeneinander.
Danke für die aufschlussreichen Bilder.

Viele Grüße aus Südhessen

Alexander

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25.04.2016 12:39 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2016 12:52)
#16 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Hallo zusammen,

ein spannendes Thema, wo es meiner Meinung nach keine absoluten Antworten geben kann. Das wurde ja schon als Zusammenspiel vieler Kompromissfaktoren erwähnt. Eine exakt maßstäbliche Verkleinerung ist zwar schön, aber eigentlich nie machbar. Dafür sind die Längendimensionen des Vorbildes einfach zu groß.

Ich vertrete für mich den Ansatz, dass immer auch das Bezugssystem relevant ist und dieses wechselt zwischen Bahnhof und Strecke. Ein Bahnhof ist auf der Modellbahn ein Element, welches man meist als ganzes im Blick hat. Also müssen auch die gesamt Proportionen stimmig sein. Gleichzeitig verlaufen Rangierfahrten unabhängig von der gewählten Modellzeit in "Echtzeit". Also finde ich es sinnvoll, hier auch möglichst maßstäbliche Gleisverbindungen zu bauen. Als Kompromiss finde ich auch den Ansatz von http://s21-modellgleis.de/index.php?seite=wtabellen sehr ausgewogen. (H0: 900mm = 190er, 2100mm = 300er, 3500mm = 300er).

Einen technischen Mindestradius von 600mm finde ich auch sehr erstrebenswert, da ab da viele Verzerrungen an Modellen entfallen können, die sonst für 360mm Radius notwendig sind. (zu Breite Zylinder, fehlende Kolbenstangenschutzrohre, fehlende Schürzen bei Reiszugwagen...) Von 1:100 Reisezugwagen halte ich persönlich nichts, das mögen andere aber anders sehen.

Kommen wir zur Modellgeschwindigkeit, hier ist das Bezugssystem immer die direkten 50cm im Blickfeld vor und hinter dem Zug. Für die Wahrnehmung ist es also wichtig, wie schnell der Zug an einem Baum, Haus vorbei fährt. Hier sollte meiner Meinung nach auch eine maßstäbliche Verkleinerung stattfinden. Vlt. mit einem geringen Kompressionsfaktor zusätzlich, wenn jemand zu geringe Distanzen auch mit niedrigeren Geschwindigkeiten kompensieren will. Dazu sind dann aber Testreihen zum persönliche Empfinden notwendig. Mir sind zumindest keine veröffentlichen Studien dazu bekannt.

Zuletzt jetzt meine Meinung zu Radien auf freier Strecke. Bei einer linearen Anlagenform ist die Strecke immer nur als Ausschnitt im aktuellen Blickfeld zu sehen. Man wird versuchen zu vermeiden, die Strecke zwischen zwei Betriebsstellen auf einmal im Blick haben zu können. Hier geht es um die "Illusion der Entfernung", mangelnde Streckenlänge wird durch verkürzte Modellzeit kompensiert. Wirkt dieser Verkürzungsfaktor auf die Radien? Interessante Frage: Wenn ich die Fahrdynamik Formeln von S21 mit den maximal erlaubten Überhöungswerten füttere, so komme ich für 100km/h auf einen Mindestradius von 2477mm. Bei einem Verhältnis von 1:4 lande ich dann bei den 600mm "technischem" Mindestradius. Die maximale Überhöhung war beim Vorbild natürlich nicht der Regelfall, wie auch die 600mm auf einer Modellbahn nicht der Regelfall sein sollten.
Wichtiger als diesen theoretischen Ansatz finde ich aber, dass hier optische Kriterien eindeutig überwiegen. Beispiele wurden ja schon gebracht. Relevant für die Auswahl sind die Art der Ansicht: von innen, außen, oben... Gerade von oben finde ich dabei am zerstörerischsten für die Illusion.
Der Einschätzung von Alexander zu den gezeigten Bildern schließe ich mich an. Allerdings nur für eingleisige Strecken. Der Gleismittelabstand ist für mich ein Maß, welches man nicht verzerren kann -> 4m Vorbild -> 46mm in H0.

Gruß
Michael


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25.04.2016 18:28 (zuletzt bearbeitet: 25.04.2016 19:44)
avatar  Helko
#17 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Genau mit Bernds Vorgaben hatte meine damaligen (letztes Jahrtausend) Vorstellungen weiter entwickelt, die Streckenradien (S) an die Weichenradien (W) anzupassen, woraus das System 900(mm) entstand. Wenn auch das S>W sich meist an das W=S angepasst hat, weil der Gegenbogen als Basis für die Strecke dient und Flexgleise noch nicht so populär waren. Aber das wäre ja auch akzeptabel!

Genauso wurde meist auf den 9xxmm Radien auch nur Schürzen- Umbau- Wagen etc. "empfohlen".

VG
Helko
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27.04.2016 12:53 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2016 16:27)
#18 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von tuxlover im Beitrag #16
...immer auch das Bezugssystem relevant ist ... technischen Mindestradius von 600mm ... erstrebenswert, ... Für die Wahrnehmung ist es also wichtig, wie schnell der Zug an einem Baum, Haus vorbei fährt. ... Wichtiger als diesen theoretischen Ansatz finde ich aber, dass hier optische Kriterien eindeutig überwiegen. ... Relevant für die Auswahl sind die Art der Ansicht: von innen, außen, oben...

Hallo Michael,

das hast du dehr schön gesagt/geschrieben, ich hab mir nur mal die "Highlights" rausgepickt.
Die Frage ist nämlich (zumindest für mich) nicht, ob ich etwas maßstäblich umsetzen kann, sondern ob ich das muss, um einen bestimmten Eindruck zu erreichen. Über Wahrnehmumg/Wirkung von Bögen (aber auch anderen Dingen wie Steigungen, Fahrgeschwindigkeiten, Zuglängen etc.) wird oft zu wenig nachgedacht.

Viele Grüße aus Südhessen

Alexander

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27.04.2016 15:44
#19 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Hallo Helko,

ich finde deinen Ansatz als Richtschnur ja auch gut und denke jeder Planer sollte sich auch über den Zusammenhang von Weichen- und Streckenradien bewusst machen. Und die Faustregel größter verwendeter Weichenradius (vmtl. Äquvialent zur 300er Weiche) = Streckenradius ist da schon sehr hilfreich. Wenn jemand mit 36cm (sichtbaren) Streckenradien plant, ist es wirklich absurd dort Weichenradien im Bereich 900 - 2100mm einzuplanen.

Wenn man dann aber Kompromisse eingehen muss, stellt sich die Frage wo? Hier finde ich eben, dass man hier den Streckenradius durchaus stärker komprimieren kann, ohne gestalterischen Verlust. Die optischen Grenzen hat der Beitrag ja schon gezeigt. Wo man jetzt die Verhältnismäßigkeit setzt muss man dann individuell entscheiden. Ich würde mir jetzt auch nicht die Nutzlängen eines Bahnhofes zu sehr beschneiden, um auf Teufel komm raus mit maßstäblichen Weichen zu arbeiten. Dann lieber ins S21 System wechseln. Oder dein 900er System. Was, wenn ich es richtig verstehe, noch eine Dimension kleiner ist, also 900mm = 300er Weiche?
Wesentlicher für den guten Eindruck einer Betriebsstelle ist da die Kombination verschiedener Weichen entsprechend ihrer fahrdynamischen Funktion. Wo man sich da dann im Bereich zwischen 600mm und maßstäblich bewegt, hängt dann von eigenen Platz und Anspruch ab. Alles darunter ist meiner Meinung nach im Bereich Spielbahn, da hier die Optik vom Modell zu weit entfernt ist.

Persönlich bin ich ja aktiv im Bereich der Modulbahner, da macht maßstäbliches Bauen Sinn, da man den Platz hat. Wenn dann aber ein paar Meter weiter "nur" eine 2m oder gar auch mal 1,5m Kurve kommt, so finde ich das durchaus optisch in Ordnung.
Ist halt auch eine Frage des Motivs. Habe ich eine Betriebsstelle als zentrales Motiv, welche ich auch maßstäblich darstellen kann, dann würde ich es tun. Maßstäblich hat nämlich auch den Vorteil der Beständigkeit. Selbst wenn sich in Zukunft die Ansprüche ändern: altes, maßstäbliches kann man weiter verfeinern. Genügt einem der Skalierungskompriss aber nicht mehr, so bleibt nur Abriss und Ersatz. Übrigens auch ein Grund für mich gegen verkürzte Fahrzeuge, Gebäude...

Gruß
Michael


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29.04.2016 19:57
avatar  Solwac
#20 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Das Verhältnis Weichen- zu Streckenradius ist wirklich spannend. Ich denke auch, dass bei Weichen nicht ganz so stark komprimiert werden sollte wie bei der Strecke.

Warum?

Ich möchte als Beispielgeometrien drei typische Weichen diskutieren:
a) 15° durchgehender Radius knapp 900mm (Tillig, Roco Line),
b) 12° Radius bis Herzstück ca. 900mm (Peco) und
c) engerer Radius von ca. 600 mm (Peco, ebenfalls 12°).

Bei a) ergibt sich in der Standardgeometrie ein Gleiswechsel ohne Zwischengerade, der Krümmungswechsel entsprecht dem Übergang ohne Übergangsbogen von ca 450 mm in die Gerade. Im Bogen ist der Abstand der Fahrzeuge von der Außenseite unschön und der große Winkel sehr gewöhnungsbedürfig. Aber der Versatz von Fahrzeugen ist meiner Meinung nach störender bei einem fahrenden Zug (der Abstand zwischen Fahrzeugen wird im Stand stärker empfunden).

Bei b) ergeben sich Zwischengeraden beim Gleiswechsel, d.h. die schlankeren Weichen (trotz vergleichbarem Radius) ergeben ein eleganteres Bild. Gefühlt ergibt sich eine Fahrdynamik die mit einem Radius von ca 600 mm auf der Strecke verglichen werden kann. 450 mm erscheinen mir hier deutlich enger und selbst mit Übergangbögen "passt" es weniger.

Bei c) sind die Weichen kürzer und der enge Radius wird nicht mehr durch die Zwischengerade kompensiert. Selbst der enge Streckenradius von 450 mm erscheint mir größer als im Fall a).

Enge Radien fallen auch bei DKW sehr negativ auf. Eine DKW mit 15° und weniger als 500 mm erzeugt einen unschönen Knick. Hier sehen auch kurze Fahrzeuge schlecht aus, während sonst ja längere Fahrzeuge aufgrund des "Knicks" im Zugverband stärker auf enge Radien reagieren.

Die Argumentation von a) ergibt übrigens für die 12°-Weichen von Tillig einen Streckenradius von ca. 700 mm. Das halte ich für durchaus passend. Der durchgehende Radius über das Herzstück hinaus ist halt eine Verschärfung verkleinerter Radien.

P.S. Die alte Geometrie von Fleischmann Modellgleis ist hier interessant (15°, Radius 415 mm bei Weichen, aber vergleichsweise großzügige Zwischengeraden). [lachen]


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29.04.2016 20:34
avatar  Helko
#21 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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kurz zu b)
bei den Peco's geht der Bogen "nur" bis zum Herzstück, folglich sehen sie eleganter aus. Nachteilig ist, wenn eine weitere Weiche folgt, dann gibt es immer "unschöne" Knicke; deshalb wäre ein Halbkreis ausschliesslich mit den Weichen wesentlich größer als der Weichenradius selbst

VG
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30.04.2016 15:41
avatar  OHE
#22 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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OHE

Hallo Allerseits

Ein Aspekt scheint mir bei der Betrachtung noch zu fehlen: In vielen Anlagen sind Bahnhofseinfahrten in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Bogen oder im Bogenauslauf angeordnet. In diesem Fall macht ein Weicheradius, der größer ist als der engste Bogenradius der Strecke, durchaus Sinn, da er im Bogenauslauf die Wirkung des Übergangsbogens unterstützt. Liegt die Weiche in einiger Entfernung zum Bogenauslauf, wird ein durchfahrender Zug eher in Verbindung mit dem Ende des Übergangsbogens gesehen, als in Verbnindung mit der engsten Bogenstelle. Damit ist mit einer Weiche größeren Radius´ein besserer optischer Eindruck zu erzielen.

Viele Grüße
Andreas


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10.04.2017 07:49 (zuletzt bearbeitet: 10.04.2017 07:59)
#23 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Die Modellbahn ist ein komplexes System und sollte eigentlich - in meinen Augen - als Ganzes betrachtet werden.

Was nützen mir vorbildliche Radien, wenn ich 12 Grad- oder gar 24 Grad- Weichen einsetze.

Passen vorbildliche Gleise und Weichen zu Pfeifenputzer-Tannen oder Golfrasenmatten?

Wenn man an einer Schraube dreht, sollte man die anderen nicht vergessen!

Kleine Radien sind daher vollkommen legitim auf Anlagen, die auch bei allen anderen Komponenten auf Kompromisse setzen.

Allein schon aus Platzgründen sind wir alle gezwungen Kompromisse einzugehen. Jeder muss für sich entscheiden, welche er selbst bereit ist einzugehen.


Gruß
Joachim


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19.04.2017 20:31 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2017 18:00)
avatar  HFy
#24 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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HFy

Zitat von Pfalzbahn im Beitrag #3

Wenn man alles unter 900 mm Radius übertunnelt geht die sichtbare Streckenlänge zurück, irgendwann muss man ja um die Ecke! Eine Folge: eine unnatürliche Anhäufung von Tunneln bzw. die Anlage hat dann mehr Löcher wie ein Emmentaler Käse und fällt landschaftlich sofort durch!

Grüße Hubert




Da kann ich wieder meinen Lieblingsspruch aus dem Zettelkasten holen: Es kommt darauf an! Die Schwarzwaldbahn hat zum Beispiel 39 Tunnel, eine Anlage nach diesem Vorbild kann also gar nicht genug davon haben. Im Übrigen ist der Tunnel nicht die einzige Möglichkeit, eine Strecke im Untergrund verschwinden zu lassen: Brücken, Bäume oder Häuser bieten sich ebenfalls an. Enge Kurven hat das Vorbild aber gar nicht gern und baut sie nur im schwierigen Gelände, wo auch Tunnel schon mal öfter vorkommen. Gerade bei Anlagen in flachen und welligen Gegenden wird man enge Bögen am ehesten wegtarnen müssen.
Ich erwähnte schon mal die H0-Anlage des Eisenbahn-Amateur-Klubs Jülich, wo der Bogen am Ende der Zunge zunächst beim Entwurf von 75 auf 70 cm um beim Bau auf 65 cm schrumpfte. Heute wünschte ich mir, wir hätten ihn im Untergrund verschwinden lassen. Nach meinen Erfahrungen sehen enge Kurven von oben immer schlimm aus und Kurven, die man auf Augenhöhe sieht, jedenfalls dann, wenn man sie von außen betrachtet. Sollte sich so eine Kurve gar nicht vermeiden lassen, sieht sie vielleicht auf Brusthöhe am wenigsten schockierend aus.

Herbert


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20.04.2017 01:18 (zuletzt bearbeitet: 22.04.2017 18:00)
#25 RE: Gute Radien, schlechte Radien, Mindestradien
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Zitat von HFy im Beitrag #24

...Die Schwarzwaldbahn hat zum Beispiel 39 Tunnel, eine Anlage nach diesem Vorbild kann also gar nicht genug davon haben. Im Übrigen ist der Tunnel nicht die einzige Möglichkeit, eine Strecke im Untergrund verschwinden zu lassen: Brücken, Bäume oder Häuser bieten sich ebenfalls an. Enge Kurven hat das Vorbild aber gar nicht gern und baut sie nur im schwierigen Gelände, wo auch Tunnel schon mal öfter vorkommen. Gerade bei Anlagen in flachen und welligen Gegenden wird man enge Bögen am ehesten wegtarnen müssen.
Ich erwähnte schon mal die H0-Anlage des Eisenbahn-Amateur-Klubs Jülich, wo der Bogen am Ende der Zunge zunächst beim Entwurf von 75 auf 70 cm um beim Bau auf 65 cm schrumpfte. Heute wünschte ich mir, wir hätten ihn im Untergrund verschwinden lassen...


Das kann ja nicht heißen, dass alle Modellbahner nur Bahnen à la Schwarzwaldbahn bauen müssen. Mit Brücken, Bäumen oder Häusern lässt sich eine Tunnel- oder Kulisseneinfahrt einigermaßen wegtarnen, eine 180° - Kurve am Zungenende sicher nicht, es sei denn, man baut einen riesigen Fabrikkomplex.
Vielleicht sollten Modellbahner einfach etwas kompromissbereiter sein. Es gibt so viele Elemente auf einer Modellbahnanlage, bei denen man überhaupt nicht mehr von Kompromiss sprechen kann, wenn man sie mit der Wirklichkeit vergleicht, warum beißt man sich ausgerechnet bei den Radien fest? Natürlich sehen nichtanliegende Faltenbälge von der Außenseite nicht vorbildlich aus.
Aber:
Ich habe noch nie eine vorbildliche Modelloberleitung gesehen. Sollen deshalb alle auf elektrifizierte Strecken verzichten?
Dampfloks mit vorbildlichen Dampf- und Rauchwolken kenne ich auch nicht.
Bei den Kuppelvorgängen auf der Modellbahn drücken alle ein Auge zu. Da wird der gesamte Kupplungsvorgang des Vorbildes nicht dargestellt.
Überall Kompromisse, aber gerade bei den Radien sollen die nicht möglich sein? Auf meiner Anlage sind alle Radien über 550 mm per definitionem gerade Strecke. Mein Vorbild hat hier auf über 2 km Länge eine schnurgerade Trassierung. Jetzt kommt wahrscheinlich das Argument, ich hätte mir eben ein anderes Vorbild wählen sollen...
Gruß
Hans


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